führung einzelner Teile, um am Schluss die Zusammenstellung derselben an einer vollständigen Rüstung zu erläutern.
Die Eisenrüstung bestand aus zwei Hauptteilen, aus der Rüstung des Kopfes und der des Körpers. Der Helm schützte den Kopf, der Panzer den Leib. In den Kämpfen gegen die Römer trugen die Ger-
[Abbildung]
Fig. 273.
manen noch keine Eisenhelme, der gemeine Mann wenigstens kämpfte ohne allen Kopfschutz, ausser dem, den ihm sein starker Haarwuchs gewährte. Im Mittelalter aber trifft man schon in früher Zeit den Eisenhut und den Eisenhelm 1). Fig. 271 zeigt Helme der karolingi-
[Abbildung]
Fig. 274.
schen Zeit, a den einfachen Hut, b und c Helme mit Kämmen, bereits verziert 2).
Im 10. Jahrhundert begegnen wir mehr den haubenartigen Helmen, teils an die phrygische Kappe erinnernd, teils mehr der Pickelhaube ähnlich und öfter mit einem Gesichtsschutz versehen, der Nasenberge (Schienenbart, nasal, Fig. 272 und 273). Dieser runde oder konische Helm wurde meist über die Kappe oder Kapuze des Maschenhemdes gestülpt.
1) Die folgenden Skizzen sind Demmins Waffenkunde entnommen.
2) Dem- min a. a. O. S. 263.
Panzer- und Helmschmiede.
führung einzelner Teile, um am Schluſs die Zusammenstellung derselben an einer vollständigen Rüstung zu erläutern.
Die Eisenrüstung bestand aus zwei Hauptteilen, aus der Rüstung des Kopfes und der des Körpers. Der Helm schützte den Kopf, der Panzer den Leib. In den Kämpfen gegen die Römer trugen die Ger-
[Abbildung]
Fig. 273.
manen noch keine Eisenhelme, der gemeine Mann wenigstens kämpfte ohne allen Kopfschutz, auſser dem, den ihm sein starker Haarwuchs gewährte. Im Mittelalter aber trifft man schon in früher Zeit den Eisenhut und den Eisenhelm 1). Fig. 271 zeigt Helme der karolingi-
[Abbildung]
Fig. 274.
schen Zeit, a den einfachen Hut, b und c Helme mit Kämmen, bereits verziert 2).
Im 10. Jahrhundert begegnen wir mehr den haubenartigen Helmen, teils an die phrygische Kappe erinnernd, teils mehr der Pickelhaube ähnlich und öfter mit einem Gesichtsschutz versehen, der Nasenberge (Schienenbart, nasal, Fig. 272 und 273). Dieser runde oder konische Helm wurde meist über die Kappe oder Kapuze des Maschenhemdes gestülpt.
1) Die folgenden Skizzen sind Demmins Waffenkunde entnommen.
2) Dem- min a. a. O. S. 263.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0890"n="868"/><fwplace="top"type="header">Panzer- und Helmschmiede.</fw><lb/>
führung einzelner Teile, um am Schluſs die Zusammenstellung derselben<lb/>
an einer vollständigen Rüstung zu erläutern.</p><lb/><p>Die Eisenrüstung bestand aus zwei Hauptteilen, aus der Rüstung<lb/>
des Kopfes und der des Körpers. Der Helm schützte den Kopf, der<lb/>
Panzer den Leib. In den Kämpfen gegen die Römer trugen die Ger-<lb/><figure><head>Fig. 273.</head></figure><lb/>
manen noch keine Eisenhelme, der gemeine Mann wenigstens kämpfte<lb/>
ohne allen Kopfschutz, auſser dem, den ihm sein starker Haarwuchs<lb/>
gewährte. Im Mittelalter aber trifft man schon in früher Zeit den<lb/>
Eisenhut und den Eisenhelm <noteplace="foot"n="1)">Die folgenden Skizzen sind Demmins Waffenkunde entnommen.</note>. Fig. 271 zeigt Helme der karolingi-<lb/><figure><head>Fig. 274.</head></figure><lb/>
schen Zeit, <hirendition="#i">a</hi> den einfachen Hut, <hirendition="#i">b</hi> und <hirendition="#i">c</hi> Helme mit Kämmen, bereits<lb/>
verziert <noteplace="foot"n="2)">Dem-<lb/>
min a. a. O. S. 263.</note>.</p><lb/><p>Im 10. Jahrhundert begegnen wir mehr den haubenartigen Helmen,<lb/>
teils an die phrygische Kappe erinnernd, teils mehr der Pickelhaube<lb/>
ähnlich und öfter mit einem Gesichtsschutz versehen, der Nasenberge<lb/>
(Schienenbart, nasal, Fig. 272 und 273). Dieser runde oder konische<lb/>
Helm wurde meist über die Kappe oder Kapuze des Maschenhemdes<lb/>
gestülpt.</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[868/0890]
Panzer- und Helmschmiede.
führung einzelner Teile, um am Schluſs die Zusammenstellung derselben
an einer vollständigen Rüstung zu erläutern.
Die Eisenrüstung bestand aus zwei Hauptteilen, aus der Rüstung
des Kopfes und der des Körpers. Der Helm schützte den Kopf, der
Panzer den Leib. In den Kämpfen gegen die Römer trugen die Ger-
[Abbildung Fig. 273.]
manen noch keine Eisenhelme, der gemeine Mann wenigstens kämpfte
ohne allen Kopfschutz, auſser dem, den ihm sein starker Haarwuchs
gewährte. Im Mittelalter aber trifft man schon in früher Zeit den
Eisenhut und den Eisenhelm 1). Fig. 271 zeigt Helme der karolingi-
[Abbildung Fig. 274.]
schen Zeit, a den einfachen Hut, b und c Helme mit Kämmen, bereits
verziert 2).
Im 10. Jahrhundert begegnen wir mehr den haubenartigen Helmen,
teils an die phrygische Kappe erinnernd, teils mehr der Pickelhaube
ähnlich und öfter mit einem Gesichtsschutz versehen, der Nasenberge
(Schienenbart, nasal, Fig. 272 und 273). Dieser runde oder konische
Helm wurde meist über die Kappe oder Kapuze des Maschenhemdes
gestülpt.
1) Die folgenden Skizzen sind Demmins Waffenkunde entnommen.
2) Dem-
min a. a. O. S. 263.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 868. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/890>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.