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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Italien und die Römer.

Fig. 117 ist die Darstellung eines Schmiedes, der mit dem Hand-
hammer (marculus) arbeitet, die öfter auf Vasen wiederkehrt. Von
besonderem Interesse ist die Darstellung einer Gruppe geflügelter

[Abbildung] Fig. 116.
[Abbildung] Fig. 117.
Eroten auf einem römischen Sarkophag. Die drei Eroten in charakte-
ristischer Stellung schmieden einen Metallklumpen in Gestalt eines
Fisches. Dies erscheint auf den ersten Blick sonderbar. Gelehrte haben
deshalb ein Versehen des Zeichners annehmen wollen und den Fisch
durch eine Beinschiene ersetzen zu müssen geglaubt 1). Dies ist aber
[Abbildung] Fig. 118.
unmöglich, denn erstens
ist die Abbildung zu deut-
lich und zweitens gehört
die Darstellung zu einem
Cyklus, in dem die Bilder
des Tierkreises dargestellt
werden. Es kann also nur
wirlkich der Fisch gemeint
sein. Wie man aber dem
rohen Block, den der Grobschmied ausschmiedet, die Gestalt eines
Fisches geben konnte, erklärt sich jetzt ganz ungezwungen aus unserer
obigen Erörterung über die Namen der Luppe. Die französische Be-
zeichnung saumon "Salm" für Luppe würde vollständig der vor-
stehenden Fischfigur entsprechen und jedenfalls ist diese Bezeichnung
ebenfalls uralt.

Hammer, Zange und Amboss waren die charakteristischen Werk-
zeuge der Schmiede, die als Symbol bei den Darstellungen des Hand-
werks benutzt wurden. Fig. 119 zeigt den Grabstein eines römischen
Regimentsschmiedes aus dem Museum zu Sens 2). Eine ähnliche Dar-

1) Jahn, über die Vorstellung antiker Reliefs, welche sich auf Handwerk und
Handelsverkehr beziehen, in den Berichten der phil.-hist. Klasse der königl.
sächs. Gesellschaft der Wissenschaften 1861, S. 318.
2) Liger II, 45.
Italien und die Römer.

Fig. 117 ist die Darstellung eines Schmiedes, der mit dem Hand-
hammer (marculus) arbeitet, die öfter auf Vasen wiederkehrt. Von
besonderem Interesse ist die Darstellung einer Gruppe geflügelter

[Abbildung] Fig. 116.
[Abbildung] Fig. 117.
Eroten auf einem römischen Sarkophag. Die drei Eroten in charakte-
ristischer Stellung schmieden einen Metallklumpen in Gestalt eines
Fisches. Dies erscheint auf den ersten Blick sonderbar. Gelehrte haben
deshalb ein Versehen des Zeichners annehmen wollen und den Fisch
durch eine Beinschiene ersetzen zu müssen geglaubt 1). Dies ist aber
[Abbildung] Fig. 118.
unmöglich, denn erstens
ist die Abbildung zu deut-
lich und zweitens gehört
die Darstellung zu einem
Cyklus, in dem die Bilder
des Tierkreises dargestellt
werden. Es kann also nur
wirlkich der Fisch gemeint
sein. Wie man aber dem
rohen Block, den der Grobschmied ausschmiedet, die Gestalt eines
Fisches geben konnte, erklärt sich jetzt ganz ungezwungen aus unserer
obigen Erörterung über die Namen der Luppe. Die französische Be-
zeichnung saumon „Salm“ für Luppe würde vollständig der vor-
stehenden Fischfigur entsprechen und jedenfalls ist diese Bezeichnung
ebenfalls uralt.

Hammer, Zange und Amboſs waren die charakteristischen Werk-
zeuge der Schmiede, die als Symbol bei den Darstellungen des Hand-
werks benutzt wurden. Fig. 119 zeigt den Grabstein eines römischen
Regimentsschmiedes aus dem Museum zu Sens 2). Eine ähnliche Dar-

1) Jahn, über die Vorstellung antiker Reliefs, welche sich auf Handwerk und
Handelsverkehr beziehen, in den Berichten der phil.-hist. Klasse der königl.
sächs. Gesellschaft der Wissenschaften 1861, S. 318.
2) Liger II, 45.
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[538/0560] Italien und die Römer. Fig. 117 ist die Darstellung eines Schmiedes, der mit dem Hand- hammer (marculus) arbeitet, die öfter auf Vasen wiederkehrt. Von besonderem Interesse ist die Darstellung einer Gruppe geflügelter [Abbildung Fig. 116.] [Abbildung Fig. 117.] Eroten auf einem römischen Sarkophag. Die drei Eroten in charakte- ristischer Stellung schmieden einen Metallklumpen in Gestalt eines Fisches. Dies erscheint auf den ersten Blick sonderbar. Gelehrte haben deshalb ein Versehen des Zeichners annehmen wollen und den Fisch durch eine Beinschiene ersetzen zu müssen geglaubt 1). Dies ist aber [Abbildung Fig. 118.] unmöglich, denn erstens ist die Abbildung zu deut- lich und zweitens gehört die Darstellung zu einem Cyklus, in dem die Bilder des Tierkreises dargestellt werden. Es kann also nur wirlkich der Fisch gemeint sein. Wie man aber dem rohen Block, den der Grobschmied ausschmiedet, die Gestalt eines Fisches geben konnte, erklärt sich jetzt ganz ungezwungen aus unserer obigen Erörterung über die Namen der Luppe. Die französische Be- zeichnung saumon „Salm“ für Luppe würde vollständig der vor- stehenden Fischfigur entsprechen und jedenfalls ist diese Bezeichnung ebenfalls uralt. Hammer, Zange und Amboſs waren die charakteristischen Werk- zeuge der Schmiede, die als Symbol bei den Darstellungen des Hand- werks benutzt wurden. Fig. 119 zeigt den Grabstein eines römischen Regimentsschmiedes aus dem Museum zu Sens 2). Eine ähnliche Dar- 1) Jahn, über die Vorstellung antiker Reliefs, welche sich auf Handwerk und Handelsverkehr beziehen, in den Berichten der phil.-hist. Klasse der königl. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften 1861, S. 318. 2) Liger II, 45.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 538. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/560>, abgerufen am 22.11.2024.