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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Griechenland.
Tartaros liegt eine Schwelle von Kupfer. Ehern heisst der Ambos des
Hephästos (721) 1).

In der Beschreibung des Schildes des Herakles wird Elektron und
leuchtendes Gold erwähnt. Die Körper der Helden, die auf dem Schilde
dargestellt sind, bestehen aus Silber, ihre Bewaffnung aus Gold 2). Ein
buchtiger Hafen ist auf dem Schilde aus Zinn gebildet (207), darin
schwimmen silberne und eherne Fische (211 und 213). Die Figur des
Perseus ist aus Gold getrieben (220), um die Schulter hängt ihm ein
ehernes Schwert. Ebenso ist das Bild der Gorgo von Gold mit silbernen
Quasten (Schlangen) umgeben. Die Gorgonen sind gewaffnet, sie
schreien in Erz laut auf (243). Ferner sind goldene Pforten, goldenes
Rebland mit silbernen Weinbergspfählen dargestellt (295).

Eisen und Stahl werden öfter bei Hesiod erwähnt. Das Schmelzen
des Eisens aus den Erzen ist ihm bekannt. Er erwähnt es als Gleichnis
bei der kraftvollen Schilderung des Sturzes des Titanen Thyphoeus:

Zeus zerschmetterte ihn mit seinen Blitzen 3)
"Weit brannte die mächtige Erde
Von dem unendlichen Dampf und schmolz wie glänzendes Zinn schmilzt,
Das von der Jünglinge Kunst in weitaufklaffendem Tiegel
Heiss wird, oder wie Eisen das härteste aller Metalle,
In des Gebirges Waldthal von schimmerndem Feuer gebändigt
Schmilzt in göttlicher Erde von kräftiger Hand des Hephästos;
So schmolz jetzo die Erde vom Glanze der leuchtenden Flammen
Und Zeus warf ihn grimmig hinab in des Tartaros Abgrund."

Bei dem Ackerbau war die Verwendung des Eisens allgemein, ja
wahrscheinlich ausschliesslich. Man schärft das Eisen zur Ernte 4).
Also war die Sichel von Eisen. Die Sense war von Stahl 5). Von Eisen
war das Beil, denn bei den Regeln über die Zeit des Holzfällens
spricht Hesiod von der eisengehauenen Waldung 6). Auch das Messer,
mit dem man die Speisen zerlegte, war von Eisen, denn Hesiod sagt:
"Schneide bei dem Opfer nicht mit dem blinkenden Eisen das Trockne
von dem Grünen 7).


1) Theog. 726.
2) Hesiod, Schild des Herakles 188, 199.
3) Theog. 861.
. . Polle de pelore kaieto gaia
Atme thespesie, kai eteketo kassiteros os
Tekhne up aizeon, upot eutreton khoanoin
Thalphtheis, ede sideros oper kraterotatos estin
Oureos enbessesi, damazomenos puri keleo
Teketo en khthoni die, uph Ephaistou palamesi;
Os ara teketo gaia sela puros aithomenoio
Ripse demin thumo akakhon es Tartaron eurun.
4) Hesiod, Werke u. Tage 387.
5) Ibid. 573 u. Theog. 160.
6) Hesiod,
Werke u. Tage 420.
7) Hesiod 742.

Griechenland.
Tartaros liegt eine Schwelle von Kupfer. Ehern heiſst der Ambos des
Hephästos (721) 1).

In der Beschreibung des Schildes des Herakles wird Elektron und
leuchtendes Gold erwähnt. Die Körper der Helden, die auf dem Schilde
dargestellt sind, bestehen aus Silber, ihre Bewaffnung aus Gold 2). Ein
buchtiger Hafen ist auf dem Schilde aus Zinn gebildet (207), darin
schwimmen silberne und eherne Fische (211 und 213). Die Figur des
Perseus ist aus Gold getrieben (220), um die Schulter hängt ihm ein
ehernes Schwert. Ebenso ist das Bild der Gorgo von Gold mit silbernen
Quasten (Schlangen) umgeben. Die Gorgonen sind gewaffnet, sie
schreien in Erz laut auf (243). Ferner sind goldene Pforten, goldenes
Rebland mit silbernen Weinbergspfählen dargestellt (295).

Eisen und Stahl werden öfter bei Hesiod erwähnt. Das Schmelzen
des Eisens aus den Erzen ist ihm bekannt. Er erwähnt es als Gleichnis
bei der kraftvollen Schilderung des Sturzes des Titanen Thyphoeus:

Zeus zerschmetterte ihn mit seinen Blitzen 3)
„Weit brannte die mächtige Erde
Von dem unendlichen Dampf und schmolz wie glänzendes Zinn schmilzt,
Das von der Jünglinge Kunst in weitaufklaffendem Tiegel
Heiſs wird, oder wie Eisen das härteste aller Metalle,
In des Gebirges Waldthal von schimmerndem Feuer gebändigt
Schmilzt in göttlicher Erde von kräftiger Hand des Hephästos;
So schmolz jetzo die Erde vom Glanze der leuchtenden Flammen
Und Zeus warf ihn grimmig hinab in des Tartaros Abgrund.“

Bei dem Ackerbau war die Verwendung des Eisens allgemein, ja
wahrscheinlich ausschlieſslich. Man schärft das Eisen zur Ernte 4).
Also war die Sichel von Eisen. Die Sense war von Stahl 5). Von Eisen
war das Beil, denn bei den Regeln über die Zeit des Holzfällens
spricht Hesiod von der eisengehauenen Waldung 6). Auch das Messer,
mit dem man die Speisen zerlegte, war von Eisen, denn Hesiod sagt:
„Schneide bei dem Opfer nicht mit dem blinkenden Eisen das Trockne
von dem Grünen 7).


1) Theog. 726.
2) Hesiod, Schild des Herakles 188, 199.
3) Theog. 861.
. . Πολλὴ δὲ πελώρη καίετο γαῖα
Ατμῇ ϑεσπεσίῃ, καὶ ἐτήκετο κασσίτερος ὥς
Τέχνῃ ὑπ̕ αἰζηῶν, ὐπότ̕ εὐτρήτον χοάνοιν
Θαλφϑεὶς, ἠδὲ σίδηρος ὅπερ κρατερώτατός ἐστιν
Οὔρεος ἐνβήσσῃσι, δαμαζόμενος πυρὶ κηλέῳ
Τήκετο ἐν χϑονὶ δίῃ, ὑφ̕ Ἡφαίστου παλάμησι·
Ὥς ἄρα τήκετο γαῖα σέλᾳ πυρὸς αἰϑομένοιο
Ῥῖψε δέμιν ϑυμῷ ἀκάχων ἐς Τάρταρον ἐυρύν.
4) Hesiod, Werke u. Tage 387.
5) Ibid. 573 u. Theog. 160.
6) Hesiod,
Werke u. Tage 420.
7) Hesiod 742.
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[415/0437] Griechenland. Tartaros liegt eine Schwelle von Kupfer. Ehern heiſst der Ambos des Hephästos (721) 1). In der Beschreibung des Schildes des Herakles wird Elektron und leuchtendes Gold erwähnt. Die Körper der Helden, die auf dem Schilde dargestellt sind, bestehen aus Silber, ihre Bewaffnung aus Gold 2). Ein buchtiger Hafen ist auf dem Schilde aus Zinn gebildet (207), darin schwimmen silberne und eherne Fische (211 und 213). Die Figur des Perseus ist aus Gold getrieben (220), um die Schulter hängt ihm ein ehernes Schwert. Ebenso ist das Bild der Gorgo von Gold mit silbernen Quasten (Schlangen) umgeben. Die Gorgonen sind gewaffnet, sie schreien in Erz laut auf (243). Ferner sind goldene Pforten, goldenes Rebland mit silbernen Weinbergspfählen dargestellt (295). Eisen und Stahl werden öfter bei Hesiod erwähnt. Das Schmelzen des Eisens aus den Erzen ist ihm bekannt. Er erwähnt es als Gleichnis bei der kraftvollen Schilderung des Sturzes des Titanen Thyphoeus: Zeus zerschmetterte ihn mit seinen Blitzen 3) „Weit brannte die mächtige Erde Von dem unendlichen Dampf und schmolz wie glänzendes Zinn schmilzt, Das von der Jünglinge Kunst in weitaufklaffendem Tiegel Heiſs wird, oder wie Eisen das härteste aller Metalle, In des Gebirges Waldthal von schimmerndem Feuer gebändigt Schmilzt in göttlicher Erde von kräftiger Hand des Hephästos; So schmolz jetzo die Erde vom Glanze der leuchtenden Flammen Und Zeus warf ihn grimmig hinab in des Tartaros Abgrund.“ Bei dem Ackerbau war die Verwendung des Eisens allgemein, ja wahrscheinlich ausschlieſslich. Man schärft das Eisen zur Ernte 4). Also war die Sichel von Eisen. Die Sense war von Stahl 5). Von Eisen war das Beil, denn bei den Regeln über die Zeit des Holzfällens spricht Hesiod von der eisengehauenen Waldung 6). Auch das Messer, mit dem man die Speisen zerlegte, war von Eisen, denn Hesiod sagt: „Schneide bei dem Opfer nicht mit dem blinkenden Eisen das Trockne von dem Grünen 7). 1) Theog. 726. 2) Hesiod, Schild des Herakles 188, 199. 3) Theog. 861. . . Πολλὴ δὲ πελώρη καίετο γαῖα Ατμῇ ϑεσπεσίῃ, καὶ ἐτήκετο κασσίτερος ὥς Τέχνῃ ὑπ̕ αἰζηῶν, ὐπότ̕ εὐτρήτον χοάνοιν Θαλφϑεὶς, ἠδὲ σίδηρος ὅπερ κρατερώτατός ἐστιν Οὔρεος ἐνβήσσῃσι, δαμαζόμενος πυρὶ κηλέῳ Τήκετο ἐν χϑονὶ δίῃ, ὑφ̕ Ἡφαίστου παλάμησι· Ὥς ἄρα τήκετο γαῖα σέλᾳ πυρὸς αἰϑομένοιο Ῥῖψε δέμιν ϑυμῷ ἀκάχων ἐς Τάρταρον ἐυρύν. 4) Hesiod, Werke u. Tage 387. 5) Ibid. 573 u. Theog. 160. 6) Hesiod, Werke u. Tage 420. 7) Hesiod 742.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/437>, abgerufen am 22.11.2024.