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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Griechenland.
des griechischen Altertums als durch die Art der Behandlung von
Interesse ist. Ein drittes Gedicht, "der Schild des Herkules" scheint
nur ein Bruchstück einer grösseren Dichtung zu sein. Bei der Schilde-
rung des Schildes schwebt dem Dichter unverkennbar die analoge
Beschreibung des Schildes des Achill von Homer vor, wobei indes die
Darstellung Hesiods in Bezug auf Anschaulichkeit und Schönheit der
Erfindung weit zurückbleibt.

In metallurgischer Beziehung ist in der Periode zwischen Homer
bis Hesiod unverkennbar ein Umschwung in der Verwendung der
Metalle zu bemerken. Das Eisen ist nach Hesiods Angaben in allge-
meinstem Gebrauch, er nennt ausdrücklich das Zeitalter, in dem er
lebt, "das eiserne". Erz ist nur noch das Metall der Heroen in dich-
terischen Schilderungen. Mit Silber und Gold geht Hesiod sparsam
um, letzteres ist nur den Göttern beigegeben. Die Zahl der Stellen,
die sich auf die Metalle beziehen, ist so gering, dass wir sie alle
anführen können. Hera, die Argivische, tritt auf goldenen Sohlen
einher 1), Hebe ist mit goldenem Kranze geziert 2). Hephästos bildete
die ersten Menschen, dem Weibe giebt Pallas Athene ein Gold-
diadem als Hauptschmuck 3). Aphrodite wird die goldene 4) genannt,
sie hat goldene Hände (Theog. 822). Apollo trägt ein Goldschwert 5)
und Ariadne hat goldene Haare (947). Über die Verwendung des
Goldes bei der Bewaffnung des Herakles und seinem kunstvollen
Schilde folgen die Stellen weiter unten. Ein goldener Krug wird
genannt (822). Silber wird äusserst selten bei Hesiod erwähnt. Der
gräuliche Palast des Styx ist von silbernen Säulen gestützt 6).

Kupfer, Erz (khalkos) dient namentlich Göttern und Heroen zur
Bewaffnung. Herkules erlegt die lernäische Schlange mit schrecklichem
Erz 7). Eos gebiert dem Tithonos den erzgepanzerten Memnon, König
der Äthiopier 8). Kyknos hofft den Herakles mit Erz zu bezwingen 9).
Schild und Lanzen der Heroen sind von Kupfer 10). Herakles legt
zunächst die Schienen von glänzendem Kupfer des Gebirges um die
Beine 11), des Hephästos köstliche Gabe. Um die Brust den Panzer von
Gold, ein Geschenk der Athene. Doch um die Schulter legt er das
fluchabwehrende Eisen (129), ferner den gewaltigen Speer mit schim-
merndem Erze gespitzet (135). Um den Tartaros zieht sich ein eherner
Zaun. Poseidon setzt eherne Pforten daran (732). Am Eingange zum

1) Hesiod, Theog. 11 und 952.
2) Ibid. 18.
3) Ibid. 578.
4) Ibid. 962.
5) Ibid. 771.
6) Ibid. 779.
7) Ibid. 316.
8) Ibid. 984.
9) Hesiod, Schild
des Herakles 6, 7.
10) Ibid. 335, 415, 422.
11) Ibid. 122 u. s. w.

Griechenland.
des griechischen Altertums als durch die Art der Behandlung von
Interesse ist. Ein drittes Gedicht, „der Schild des Herkules“ scheint
nur ein Bruchstück einer gröſseren Dichtung zu sein. Bei der Schilde-
rung des Schildes schwebt dem Dichter unverkennbar die analoge
Beschreibung des Schildes des Achill von Homer vor, wobei indes die
Darstellung Hesiods in Bezug auf Anschaulichkeit und Schönheit der
Erfindung weit zurückbleibt.

In metallurgischer Beziehung ist in der Periode zwischen Homer
bis Hesiod unverkennbar ein Umschwung in der Verwendung der
Metalle zu bemerken. Das Eisen ist nach Hesiods Angaben in allge-
meinstem Gebrauch, er nennt ausdrücklich das Zeitalter, in dem er
lebt, „das eiserne“. Erz ist nur noch das Metall der Heroen in dich-
terischen Schilderungen. Mit Silber und Gold geht Hesiod sparsam
um, letzteres ist nur den Göttern beigegeben. Die Zahl der Stellen,
die sich auf die Metalle beziehen, ist so gering, daſs wir sie alle
anführen können. Hera, die Argivische, tritt auf goldenen Sohlen
einher 1), Hebe ist mit goldenem Kranze geziert 2). Hephästos bildete
die ersten Menschen, dem Weibe giebt Pallas Athene ein Gold-
diadem als Hauptschmuck 3). Aphrodite wird die goldene 4) genannt,
sie hat goldene Hände (Theog. 822). Apollo trägt ein Goldschwert 5)
und Ariadne hat goldene Haare (947). Über die Verwendung des
Goldes bei der Bewaffnung des Herakles und seinem kunstvollen
Schilde folgen die Stellen weiter unten. Ein goldener Krug wird
genannt (822). Silber wird äuſserst selten bei Hesiod erwähnt. Der
gräuliche Palast des Styx ist von silbernen Säulen gestützt 6).

Kupfer, Erz (χαλκός) dient namentlich Göttern und Heroen zur
Bewaffnung. Herkules erlegt die lernäische Schlange mit schrecklichem
Erz 7). Eos gebiert dem Tithonos den erzgepanzerten Memnon, König
der Äthiopier 8). Kyknos hofft den Herakles mit Erz zu bezwingen 9).
Schild und Lanzen der Heroen sind von Kupfer 10). Herakles legt
zunächst die Schienen von glänzendem Kupfer des Gebirges um die
Beine 11), des Hephästos köstliche Gabe. Um die Brust den Panzer von
Gold, ein Geschenk der Athene. Doch um die Schulter legt er das
fluchabwehrende Eisen (129), ferner den gewaltigen Speer mit schim-
merndem Erze gespitzet (135). Um den Tartaros zieht sich ein eherner
Zaun. Poseidon setzt eherne Pforten daran (732). Am Eingange zum

1) Hesiod, Theog. 11 und 952.
2) Ibid. 18.
3) Ibid. 578.
4) Ibid. 962.
5) Ibid. 771.
6) Ibid. 779.
7) Ibid. 316.
8) Ibid. 984.
9) Hesiod, Schild
des Herakles 6, 7.
10) Ibid. 335, 415, 422.
11) Ibid. 122 u. s. w.
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[414/0436] Griechenland. des griechischen Altertums als durch die Art der Behandlung von Interesse ist. Ein drittes Gedicht, „der Schild des Herkules“ scheint nur ein Bruchstück einer gröſseren Dichtung zu sein. Bei der Schilde- rung des Schildes schwebt dem Dichter unverkennbar die analoge Beschreibung des Schildes des Achill von Homer vor, wobei indes die Darstellung Hesiods in Bezug auf Anschaulichkeit und Schönheit der Erfindung weit zurückbleibt. In metallurgischer Beziehung ist in der Periode zwischen Homer bis Hesiod unverkennbar ein Umschwung in der Verwendung der Metalle zu bemerken. Das Eisen ist nach Hesiods Angaben in allge- meinstem Gebrauch, er nennt ausdrücklich das Zeitalter, in dem er lebt, „das eiserne“. Erz ist nur noch das Metall der Heroen in dich- terischen Schilderungen. Mit Silber und Gold geht Hesiod sparsam um, letzteres ist nur den Göttern beigegeben. Die Zahl der Stellen, die sich auf die Metalle beziehen, ist so gering, daſs wir sie alle anführen können. Hera, die Argivische, tritt auf goldenen Sohlen einher 1), Hebe ist mit goldenem Kranze geziert 2). Hephästos bildete die ersten Menschen, dem Weibe giebt Pallas Athene ein Gold- diadem als Hauptschmuck 3). Aphrodite wird die goldene 4) genannt, sie hat goldene Hände (Theog. 822). Apollo trägt ein Goldschwert 5) und Ariadne hat goldene Haare (947). Über die Verwendung des Goldes bei der Bewaffnung des Herakles und seinem kunstvollen Schilde folgen die Stellen weiter unten. Ein goldener Krug wird genannt (822). Silber wird äuſserst selten bei Hesiod erwähnt. Der gräuliche Palast des Styx ist von silbernen Säulen gestützt 6). Kupfer, Erz (χαλκός) dient namentlich Göttern und Heroen zur Bewaffnung. Herkules erlegt die lernäische Schlange mit schrecklichem Erz 7). Eos gebiert dem Tithonos den erzgepanzerten Memnon, König der Äthiopier 8). Kyknos hofft den Herakles mit Erz zu bezwingen 9). Schild und Lanzen der Heroen sind von Kupfer 10). Herakles legt zunächst die Schienen von glänzendem Kupfer des Gebirges um die Beine 11), des Hephästos köstliche Gabe. Um die Brust den Panzer von Gold, ein Geschenk der Athene. Doch um die Schulter legt er das fluchabwehrende Eisen (129), ferner den gewaltigen Speer mit schim- merndem Erze gespitzet (135). Um den Tartaros zieht sich ein eherner Zaun. Poseidon setzt eherne Pforten daran (732). Am Eingange zum 1) Hesiod, Theog. 11 und 952. 2) Ibid. 18. 3) Ibid. 578. 4) Ibid. 962. 5) Ibid. 771. 6) Ibid. 779. 7) Ibid. 316. 8) Ibid. 984. 9) Hesiod, Schild des Herakles 6, 7. 10) Ibid. 335, 415, 422. 11) Ibid. 122 u. s. w.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/436>, abgerufen am 22.11.2024.