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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Chinesen.
Wenigen, was wir darüber wissen, ihre Gewinnung mit der auf Borneo,
welche später beschrieben werden wird, Ähnlichkeit zu haben.

Das Erz wird gewaschen, dann in Öfen, die 2000 chinesische Pfund
fassen, mit Holz oder roher Steinkohle geschmolzen. Der hölzerne
Blasebalg wird von 4 bis 6 Männern bedient. Man scheint in denselben
Öfen durch verschiedene Zustellung flüssiges Roheisen oder Schmiede-
eisen zu erzielen. Die Schilderung der Darstellung des Schmiede-
eisens 1) ist freilich schwer zu verstehen. Sie lautet: "Soll aber Stab-
eisen erzielt werden, so gräbt man erst einen zolltiefen, runden Raum
von mehreren Fuss Durchmesser in den Boden vor dem Ofen und baut
daneben eine kleine fusshohe Mauer. So wie das flüssige Metall in
diese Form rinnt, stellen sich mehrere Männer mit Holzstäben auf die
Mauer und schlagen auf das gerinnende Metall, das in Würfeln ge-
trennt, gehämmert und in runde Barren geformt wird." Dies wäre
eine Art Puddelprozess ohne Umschmelzung.



1) Journal asiatique, 2. Ser. T. XVI, S. 137.

Chinesen.
Wenigen, was wir darüber wissen, ihre Gewinnung mit der auf Borneo,
welche später beschrieben werden wird, Ähnlichkeit zu haben.

Das Erz wird gewaschen, dann in Öfen, die 2000 chinesische Pfund
fassen, mit Holz oder roher Steinkohle geschmolzen. Der hölzerne
Blasebalg wird von 4 bis 6 Männern bedient. Man scheint in denselben
Öfen durch verschiedene Zustellung flüssiges Roheisen oder Schmiede-
eisen zu erzielen. Die Schilderung der Darstellung des Schmiede-
eisens 1) ist freilich schwer zu verstehen. Sie lautet: „Soll aber Stab-
eisen erzielt werden, so gräbt man erst einen zolltiefen, runden Raum
von mehreren Fuſs Durchmesser in den Boden vor dem Ofen und baut
daneben eine kleine fuſshohe Mauer. So wie das flüssige Metall in
diese Form rinnt, stellen sich mehrere Männer mit Holzstäben auf die
Mauer und schlagen auf das gerinnende Metall, das in Würfeln ge-
trennt, gehämmert und in runde Barren geformt wird.“ Dies wäre
eine Art Puddelprozeſs ohne Umschmelzung.



1) Journal asiatique, 2. Ser. T. XVI, S. 137.
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[302/0324] Chinesen. Wenigen, was wir darüber wissen, ihre Gewinnung mit der auf Borneo, welche später beschrieben werden wird, Ähnlichkeit zu haben. Das Erz wird gewaschen, dann in Öfen, die 2000 chinesische Pfund fassen, mit Holz oder roher Steinkohle geschmolzen. Der hölzerne Blasebalg wird von 4 bis 6 Männern bedient. Man scheint in denselben Öfen durch verschiedene Zustellung flüssiges Roheisen oder Schmiede- eisen zu erzielen. Die Schilderung der Darstellung des Schmiede- eisens 1) ist freilich schwer zu verstehen. Sie lautet: „Soll aber Stab- eisen erzielt werden, so gräbt man erst einen zolltiefen, runden Raum von mehreren Fuſs Durchmesser in den Boden vor dem Ofen und baut daneben eine kleine fuſshohe Mauer. So wie das flüssige Metall in diese Form rinnt, stellen sich mehrere Männer mit Holzstäben auf die Mauer und schlagen auf das gerinnende Metall, das in Würfeln ge- trennt, gehämmert und in runde Barren geformt wird.“ Dies wäre eine Art Puddelprozeſs ohne Umschmelzung. 1) Journal asiatique, 2. Ser. T. XVI, S. 137.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/324>, abgerufen am 22.11.2024.