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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Die Arier in Asien.


Indien, Persien, Armenien.

Östlich von Mesopotamien beginnt das Bergland, das immer
höher ansteigend sich auftürmt bis zu den Riesengipfeln des Himalaya,
den höchsten Höhen der Erde. Dort ist die Heimat unserer Vorfahren,
der Arier. Östlich des oberen Indusgebietes an den Abhängen des
Hindukusch (Paropamisus) waren sie zuerst sesshaft. Von da ver-
breiteten sie sich nach Südosten in das Fünfstromland (das Pendschab)
und weiter nach Indien; nach Westen in das Gebiet der Perser (Era-
nier) und von da weiter nach dem Kaukasus und nach Europa. In
dem Fünfstromland, dem nordwestlichen Indien, entwickelten sich zu-
erst geordnete Verhältnisse. Hier gründeten die Arier feste Ansie-
delungen, Städte und geschlossene Gemeinwesen. Von da verbreiteten
sie sich nach Süden und Osten, nach dem Thale des Ganges und dem
südlichen Dekkhan, welches im Besitz fremder, schwarzfarbiger Völker
war. Sie errangen sich durch Kampf und geistige Überlegenheit die
Herrschaft des Wunderlandes Indien.

Die Schneeberge des Himalaya, die Felsenmauer des Paropamisus
trennte Indien von der übrigen Welt, deshalb blieb es unberührt von
den Schicksalen Westeuropas. Politisch und ethnographisch haben weder
die Ägypter noch die Semiten in älterer Zeit einen bemerkenswerten
Einfluss auf Indien ausgeübt. Die Arier sind wesentlich verschieden
von den genannten westlichen Kulturvölkern. Eine eigentümliche
Verschiedenheit fällt bei der historischen Betrachtung sofort auf. Wäh-
rend die Ägypter schon in den Anfängen ihrer Entwickelung Steindenk-
male für die Nachwelt bauen und die Herrscher den Ruhm ihrer Thaten
in festen Stein einmeisseln, damit sie im Gedächtnis ihrer Nachkommen

Die Arier in Asien.


Indien, Persien, Armenien.

Östlich von Mesopotamien beginnt das Bergland, das immer
höher ansteigend sich auftürmt bis zu den Riesengipfeln des Himalaya,
den höchsten Höhen der Erde. Dort ist die Heimat unserer Vorfahren,
der Arier. Östlich des oberen Indusgebietes an den Abhängen des
Hindukusch (Paropamisus) waren sie zuerst seſshaft. Von da ver-
breiteten sie sich nach Südosten in das Fünfstromland (das Pendschab)
und weiter nach Indien; nach Westen in das Gebiet der Perser (Era-
nier) und von da weiter nach dem Kaukasus und nach Europa. In
dem Fünfstromland, dem nordwestlichen Indien, entwickelten sich zu-
erst geordnete Verhältnisse. Hier gründeten die Arier feste Ansie-
delungen, Städte und geschlossene Gemeinwesen. Von da verbreiteten
sie sich nach Süden und Osten, nach dem Thale des Ganges und dem
südlichen Dekkhan, welches im Besitz fremder, schwarzfarbiger Völker
war. Sie errangen sich durch Kampf und geistige Überlegenheit die
Herrschaft des Wunderlandes Indien.

Die Schneeberge des Himalaya, die Felsenmauer des Paropamisus
trennte Indien von der übrigen Welt, deshalb blieb es unberührt von
den Schicksalen Westeuropas. Politisch und ethnographisch haben weder
die Ägypter noch die Semiten in älterer Zeit einen bemerkenswerten
Einfluſs auf Indien ausgeübt. Die Arier sind wesentlich verschieden
von den genannten westlichen Kulturvölkern. Eine eigentümliche
Verschiedenheit fällt bei der historischen Betrachtung sofort auf. Wäh-
rend die Ägypter schon in den Anfängen ihrer Entwickelung Steindenk-
male für die Nachwelt bauen und die Herrscher den Ruhm ihrer Thaten
in festen Stein einmeiſseln, damit sie im Gedächtnis ihrer Nachkommen

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[[203]/0225] Die Arier in Asien. Indien, Persien, Armenien. Östlich von Mesopotamien beginnt das Bergland, das immer höher ansteigend sich auftürmt bis zu den Riesengipfeln des Himalaya, den höchsten Höhen der Erde. Dort ist die Heimat unserer Vorfahren, der Arier. Östlich des oberen Indusgebietes an den Abhängen des Hindukusch (Paropamisus) waren sie zuerst seſshaft. Von da ver- breiteten sie sich nach Südosten in das Fünfstromland (das Pendschab) und weiter nach Indien; nach Westen in das Gebiet der Perser (Era- nier) und von da weiter nach dem Kaukasus und nach Europa. In dem Fünfstromland, dem nordwestlichen Indien, entwickelten sich zu- erst geordnete Verhältnisse. Hier gründeten die Arier feste Ansie- delungen, Städte und geschlossene Gemeinwesen. Von da verbreiteten sie sich nach Süden und Osten, nach dem Thale des Ganges und dem südlichen Dekkhan, welches im Besitz fremder, schwarzfarbiger Völker war. Sie errangen sich durch Kampf und geistige Überlegenheit die Herrschaft des Wunderlandes Indien. Die Schneeberge des Himalaya, die Felsenmauer des Paropamisus trennte Indien von der übrigen Welt, deshalb blieb es unberührt von den Schicksalen Westeuropas. Politisch und ethnographisch haben weder die Ägypter noch die Semiten in älterer Zeit einen bemerkenswerten Einfluſs auf Indien ausgeübt. Die Arier sind wesentlich verschieden von den genannten westlichen Kulturvölkern. Eine eigentümliche Verschiedenheit fällt bei der historischen Betrachtung sofort auf. Wäh- rend die Ägypter schon in den Anfängen ihrer Entwickelung Steindenk- male für die Nachwelt bauen und die Herrscher den Ruhm ihrer Thaten in festen Stein einmeiſseln, damit sie im Gedächtnis ihrer Nachkommen

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. [203]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/225>, abgerufen am 29.11.2024.