Bechstein, Ludwig: Der Dunkelgraf. Frankfurt (Main), 1854."Um den Mann sind viele Thränen geweint worden -- der Mann hat unser Dorf sehr glücklich gemacht -- solch' ein Mann kommt niemals wieder!" das sind die einfachen Reden der schlichten Landleute. Schön und würdig hatte Ludwig seine Sendung erfüllt. Was die Großmutter einst beim Abschied segnend zu ihm gesprochen, es war an ihm zur Wahrheit geworden. Er ging durch die schmerzlichen Flammen der Läuterung und ging rein aus ihnen hervor; er ehrte Gottes Gebote und liebte die Menschen. Er war mildthätig und barmherzig und vergalt Kränkungen nur mit Wohlthaten -- darum dauert in dem stillen Kreise, in den er eintrat, sein Name im Segen fort von Geschlecht zu Geschlecht. „Um den Mann sind viele Thränen geweint worden — der Mann hat unser Dorf sehr glücklich gemacht — solch’ ein Mann kommt niemals wieder!“ das sind die einfachen Reden der schlichten Landleute. Schön und würdig hatte Ludwig seine Sendung erfüllt. Was die Großmutter einst beim Abschied segnend zu ihm gesprochen, es war an ihm zur Wahrheit geworden. Er ging durch die schmerzlichen Flammen der Läuterung und ging rein aus ihnen hervor; er ehrte Gottes Gebote und liebte die Menschen. Er war mildthätig und barmherzig und vergalt Kränkungen nur mit Wohlthaten — darum dauert in dem stillen Kreise, in den er eintrat, sein Name im Segen fort von Geschlecht zu Geschlecht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0476" n="472"/> <p>„Um den Mann sind viele Thränen geweint worden — der Mann hat unser Dorf sehr glücklich gemacht — solch’ ein Mann kommt niemals wieder!“ das sind die einfachen Reden der schlichten Landleute.</p> <p>Schön und würdig hatte Ludwig seine Sendung erfüllt. Was die Großmutter einst beim Abschied segnend zu ihm gesprochen, es war an ihm zur Wahrheit geworden. Er ging durch die schmerzlichen Flammen der Läuterung und ging rein aus ihnen hervor; er ehrte Gottes Gebote und liebte die Menschen. Er war mildthätig und barmherzig und vergalt Kränkungen nur mit Wohlthaten — darum dauert in dem stillen Kreise, in den er eintrat, sein Name im Segen fort von Geschlecht zu Geschlecht.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [472/0476]
„Um den Mann sind viele Thränen geweint worden — der Mann hat unser Dorf sehr glücklich gemacht — solch’ ein Mann kommt niemals wieder!“ das sind die einfachen Reden der schlichten Landleute.
Schön und würdig hatte Ludwig seine Sendung erfüllt. Was die Großmutter einst beim Abschied segnend zu ihm gesprochen, es war an ihm zur Wahrheit geworden. Er ging durch die schmerzlichen Flammen der Läuterung und ging rein aus ihnen hervor; er ehrte Gottes Gebote und liebte die Menschen. Er war mildthätig und barmherzig und vergalt Kränkungen nur mit Wohlthaten — darum dauert in dem stillen Kreise, in den er eintrat, sein Name im Segen fort von Geschlecht zu Geschlecht.
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Zitationshilfe: | Bechstein, Ludwig: Der Dunkelgraf. Frankfurt (Main), 1854, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bechstein_dunkelgraf_1854/476>, abgerufen am 30.06.2024. |