Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite
15.

Man hat noch eine Bewegung/ wel-
che man den Storchschnabel heist/ und die-
net darzu/ wo man schnelle pumpen/ und
sehr tieffe Züge thun muß/ das Instrument
ist wie ein Paralellogramum, und hat an
dem Anfang eine eiserne Schraub mit der-
gleichen Gewinde/ daß es auff einmal ein
Zoll ziehen thut/ so ziehet es an dem Ende
ein oder zwey Schuh/ nach dem man die Lei-
ter lang macht/ welche Horizontal aufflie-
gen muß. Die Schraube wird getrieben
mit einem Schwengel/ gleich wie andere
Pumpen/ diß thut eine überaus grosse
Gewalt/ vermittelst der Schraub/ und eine
grosse Schnelligkeit am Ende der Bewe-
gung/ und giebet extraordinarie viel Was-
ser. Darumb hat man diese Machinam
in Hungaren in Gebrauch wollen brin-
gen: aber wie man es auch angestellt/ so
seynd die Nägel in der Leiter gebro-
chen/ oder haben die Bewegung und
Schnelligkeit nicht außstehen können/ also
daß da scheinet/ extreme langsam und schnell
wollen sich nicht in einer Machina verglei-
chen. Hier fällt mir bey/ die berühmte

Machi-
15.

Man hat noch eine Bewegung/ wel-
che man den Storchſchnabel heiſt/ und die-
net darzu/ wo man ſchnelle pumpen/ und
ſehr tieffe Zuͤge thun muß/ das Inſtrument
iſt wie ein Paralellogramum, und hat an
dem Anfang eine eiſerne Schraub mit der-
gleichen Gewinde/ daß es auff einmal ein
Zoll ziehen thut/ ſo ziehet es an dem Ende
ein oder zwey Schuh/ nach dem man die Lei-
ter lang macht/ welche Horizontal aufflie-
gen muß. Die Schraube wird getrieben
mit einem Schwengel/ gleich wie andere
Pumpen/ diß thut eine uͤberaus groſſe
Gewalt/ vermittelſt der Schraub/ und eine
groſſe Schnelligkeit am Ende der Bewe-
gung/ und giebet extraordinariè viel Waſ-
ſer. Darumb hat man dieſe Machinam
in Hungaren in Gebrauch wollen brin-
gen: aber wie man es auch angeſtellt/ ſo
ſeynd die Naͤgel in der Leiter gebro-
chen/ oder haben die Bewegung und
Schnelligkeit nicht außſtehen koͤnnen/ alſo
daß da ſcheinet/ extreme langſam und ſchnell
wollen ſich nicht in einer Machina verglei-
chen. Hier faͤllt mir bey/ die beruͤhmte

Machi-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0220" n="198[197]"/>
        <div n="2">
          <head>15.</head><lb/>
          <p>Man hat noch eine Bewegung/ wel-<lb/>
che man den Storch&#x017F;chnabel hei&#x017F;t/ und die-<lb/>
net darzu/ wo man &#x017F;chnelle pumpen/ und<lb/>
&#x017F;ehr tieffe Zu&#x0364;ge thun muß/ das In&#x017F;trument<lb/>
i&#x017F;t wie ein <hi rendition="#aq">Paralellogramum,</hi> und hat an<lb/>
dem Anfang eine ei&#x017F;erne <hi rendition="#fr">S</hi>chraub mit der-<lb/>
gleichen Gewinde/ daß es auff einmal ein<lb/>
Zoll ziehen thut/ &#x017F;o ziehet es an dem Ende<lb/>
ein oder zwey Schuh/ nach dem man die Lei-<lb/>
ter lang macht/ welche Horizontal aufflie-<lb/>
gen muß. Die Schraube wird getrieben<lb/>
mit einem Schwengel/ gleich wie andere<lb/>
Pumpen/ diß thut eine u&#x0364;beraus gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Gewalt/ vermittel&#x017F;t der Schraub/ und eine<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Schnelligkeit am Ende der Bewe-<lb/>
gung/ und giebet <hi rendition="#aq">extraordinariè</hi> viel Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er. Darumb hat man die&#x017F;e Machinam<lb/>
in Hungaren in Gebrauch wollen brin-<lb/>
gen: aber wie man es auch ange&#x017F;tellt/ &#x017F;o<lb/>
&#x017F;eynd die Na&#x0364;gel in der Leiter gebro-<lb/>
chen/ oder haben die Bewegung und<lb/>
Schnelligkeit nicht auß&#x017F;tehen ko&#x0364;nnen/ al&#x017F;o<lb/>
daß da &#x017F;cheinet/ <hi rendition="#aq">extreme</hi> lang&#x017F;am und &#x017F;chnell<lb/>
wollen &#x017F;ich nicht in einer Machina verglei-<lb/>
chen. Hier fa&#x0364;llt mir bey/ die beru&#x0364;hmte<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Machi-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[198[197]/0220] 15. Man hat noch eine Bewegung/ wel- che man den Storchſchnabel heiſt/ und die- net darzu/ wo man ſchnelle pumpen/ und ſehr tieffe Zuͤge thun muß/ das Inſtrument iſt wie ein Paralellogramum, und hat an dem Anfang eine eiſerne Schraub mit der- gleichen Gewinde/ daß es auff einmal ein Zoll ziehen thut/ ſo ziehet es an dem Ende ein oder zwey Schuh/ nach dem man die Lei- ter lang macht/ welche Horizontal aufflie- gen muß. Die Schraube wird getrieben mit einem Schwengel/ gleich wie andere Pumpen/ diß thut eine uͤberaus groſſe Gewalt/ vermittelſt der Schraub/ und eine groſſe Schnelligkeit am Ende der Bewe- gung/ und giebet extraordinariè viel Waſ- ſer. Darumb hat man dieſe Machinam in Hungaren in Gebrauch wollen brin- gen: aber wie man es auch angeſtellt/ ſo ſeynd die Naͤgel in der Leiter gebro- chen/ oder haben die Bewegung und Schnelligkeit nicht außſtehen koͤnnen/ alſo daß da ſcheinet/ extreme langſam und ſchnell wollen ſich nicht in einer Machina verglei- chen. Hier faͤllt mir bey/ die beruͤhmte Machi-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/220
Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682, S. 198[197]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/220>, abgerufen am 03.12.2024.