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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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Barbarischen Völckern Catrura genennet / von den Kränchen seyen vertrieben worden. Plinius gedencket jhrer auch zu vnterschiedlichen mahlen/ im vierdten Buch im 11. Capit. setzet er jhre Wohnung in Seythien/ in der Statt Gerania/ im 5. Buch im 29. Cap. bey den Sümpffen dannen der Nil entspringet/ vnnd im ersten Buch am 2 Cap. schreibet er/ In der eussersten Grentzen der Indien/ bey dem Vrsprung deß Wasserflusses Gangis, an deren eussersten Gebirg wohnen die Pigmaei, oder Zwerglein/ an einem herrlichen temperirten vnd gesunden orth vnd Lufft / welche auch von den Kränchen hefftig angefochten/ vnnd bestritten werden. Auch wirdt von jhnen gemeldt/ daß sie zu Sommers zeiten auff den Geyssen/ vnd Widdern reittend/ mit Pfeilen vnd Bogen bewapnet in grosser Anzahl/ vnnd gantzen Mengen an das Meer reysen / vnd der Kränche Eyer/ vnd Jungen daselbst verderben.

Pigmaei vnd Zwerg lein in der newen Welt. Vber diese Pigmaeos der alten/ haben auch zu vnsern zeiten/ die jenige/ welche die newe Indianisch Landschafften erfunden/ bey denselben gleichfals gleichmässige Zwerglein/ vnd Pigmaeos angetroffen: alß Antonius Pigofetra, zwischen der Moluccen, in der Insul Atruchetto, vnd in der Insul Caphi. Mit diesen stimmet auch Paulus Iouius, im Buch von den Mosconitischen Geschichten/ im 3. Capit. Welcher jhre wohnungen hinder den Lappen Ländern setzet/ vnd daß sie gantz forchtsam/ auch mehr den Affen/ als wahren Menschen gleichformig seyen. Odericus von den Indianischen geschichten in Indien Pigmaeos vnnd Zwerglein gefunden / dreyer händt höhe/ welche im fünfften Jahr jhres Alters Kinder gezeuget/ deßgleichen auch vnfern von Quinsai, zufinden.

Von den grossen Riesen.

Von den Kiesen.DEN kleinen Zwerglein Pigmaeis werden billich die grossen Riesen entgegen gesetzet/ vnter welchen in der Heiligen Schrifft der König Og gesetzt wird/ dessen Eyserners Bette neun Elenlang/ vnnd vier Elen breit gewesen. Vnnd schreibet Mela in seinem 3. Buch im 4 Capitel. Daß in Indien Menschen einer solchen grösse vnnd starcken Leibes gefunden werden daß sie sich der aller grössesten Elephanten/ gleich wie bey vns mit den Pferden geschiehet/ gantz geringlichen gebrauchen.

Auch schreibet Gabinius, daß er in Mauritanien deß Antaei gesehen/ welche 60. Elenbogen lang gewesen/ welches dann auch Plutarchus bestätiget. Solinus im 13. Cap. meldet/ daß in Macedonien durch die Masser fluten je zu zeiten Gräber entdecket worden/ darinnen Menschen Gebein gefunden/ welche anderer Men-

Barbarischen Völckern Catrura genennet / von den Kränchen seyen vertrieben worden. Plinius gedencket jhrer auch zu vnterschiedlichen mahlen/ im vierdten Buch im 11. Capit. setzet er jhre Wohnung in Seythien/ in der Statt Gerania/ im 5. Buch im 29. Cap. bey den Sümpffen dannen der Nil entspringet/ vnnd im ersten Buch am 2 Cap. schreibet er/ In der eussersten Grentzen der Indien/ bey dem Vrsprung deß Wasserflusses Gangis, an deren eussersten Gebirg wohnen die Pigmaei, oder Zwerglein/ an einem herrlichen temperirten vnd gesunden orth vnd Lufft / welche auch von den Kränchen hefftig angefochten/ vnnd bestritten werden. Auch wirdt von jhnen gemeldt/ daß sie zu Sommers zeiten auff den Geyssen/ vnd Widdern reittend/ mit Pfeilen vnd Bogen bewapnet in grosser Anzahl/ vnnd gantzen Mengen an das Meer reysen / vnd der Kränche Eyer/ vnd Jungen daselbst verderben.

Pigmaei vñ Zwerg lein in der newen Welt. Vber diese Pigmaeos der alten/ haben auch zu vnsern zeiten/ die jenige/ welche die newe Indianisch Landschafften erfunden/ bey denselben gleichfals gleichmässige Zwerglein/ vnd Pigmaeos angetroffen: alß Antonius Pigofetra, zwischen der Moluccen, in der Insul Atruchetto, vnd in der Insul Caphi. Mit diesen stimmet auch Paulus Iouius, im Buch von den Mosconitischen Geschichten/ im 3. Capit. Welcher jhre wohnungen hinder den Lappen Ländern setzet/ vnd daß sie gantz forchtsam/ auch mehr den Affen/ als wahren Menschen gleichformig seyen. Odericus von den Indianischen geschichten in Indien Pigmaeos vnnd Zwerglein gefunden / dreyer händt höhe/ welche im fünfften Jahr jhres Alters Kinder gezeuget/ deßgleichen auch vnfern von Quinsai, zufinden.

Von den grossen Riesen.

Von den Kiesen.DEN kleinen Zwerglein Pigmaeis werden billich die grossen Riesen entgegen gesetzet/ vnter welchen in der Heiligen Schrifft der König Og gesetzt wird/ dessen Eyserners Bette neun Elenlang/ vnnd vier Elen breit gewesen. Vnnd schreibet Mela in seinem 3. Buch im 4 Capitel. Daß in Indien Menschen einer solchen grösse vnnd starcken Leibes gefunden werden daß sie sich der aller grössesten Elephanten/ gleich wie bey vns mit den Pferden geschiehet/ gantz geringlichen gebrauchen.

Auch schreibet Gabinius, daß er in Mauritanien deß Antaei gesehen/ welche 60. Elenbogen lang gewesen/ welches dann auch Plutarchus bestätiget. Solinus im 13. Cap. meldet/ daß in Macedonien durch die Masser fluten je zu zeiten Gräber entdecket worden/ darinnen Menschen Gebein gefunden/ welche anderer Men-

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Barbarischen Völckern Catrura genennet /            von den Kränchen seyen vertrieben worden. Plinius gedencket jhrer auch zu            vnterschiedlichen mahlen/ im vierdten Buch im 11. Capit. setzet er jhre Wohnung in            Seythien/ in der Statt Gerania/ im 5. Buch im 29. Cap. bey den Sümpffen dannen der Nil            entspringet/ vnnd im ersten Buch am 2 Cap. schreibet er/ In der eussersten Grentzen der            Indien/ bey dem Vrsprung deß Wasserflusses Gangis, an deren eussersten Gebirg wohnen die            Pigmaei, oder Zwerglein/ an einem herrlichen temperirten vnd gesunden orth vnd Lufft /            welche auch von den Kränchen hefftig angefochten/ vnnd bestritten werden. Auch wirdt von            jhnen gemeldt/ daß sie zu Sommers zeiten auff den Geyssen/ vnd Widdern reittend/ mit            Pfeilen vnd Bogen bewapnet in grosser Anzahl/ vnnd gantzen Mengen an das Meer reysen /            vnd der Kränche Eyer/ vnd Jungen daselbst verderben.</p>
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[557/0577] Barbarischen Völckern Catrura genennet / von den Kränchen seyen vertrieben worden. Plinius gedencket jhrer auch zu vnterschiedlichen mahlen/ im vierdten Buch im 11. Capit. setzet er jhre Wohnung in Seythien/ in der Statt Gerania/ im 5. Buch im 29. Cap. bey den Sümpffen dannen der Nil entspringet/ vnnd im ersten Buch am 2 Cap. schreibet er/ In der eussersten Grentzen der Indien/ bey dem Vrsprung deß Wasserflusses Gangis, an deren eussersten Gebirg wohnen die Pigmaei, oder Zwerglein/ an einem herrlichen temperirten vnd gesunden orth vnd Lufft / welche auch von den Kränchen hefftig angefochten/ vnnd bestritten werden. Auch wirdt von jhnen gemeldt/ daß sie zu Sommers zeiten auff den Geyssen/ vnd Widdern reittend/ mit Pfeilen vnd Bogen bewapnet in grosser Anzahl/ vnnd gantzen Mengen an das Meer reysen / vnd der Kränche Eyer/ vnd Jungen daselbst verderben. Vber diese Pigmaeos der alten/ haben auch zu vnsern zeiten/ die jenige/ welche die newe Indianisch Landschafften erfunden/ bey denselben gleichfals gleichmässige Zwerglein/ vnd Pigmaeos angetroffen: alß Antonius Pigofetra, zwischen der Moluccen, in der Insul Atruchetto, vnd in der Insul Caphi. Mit diesen stimmet auch Paulus Iouius, im Buch von den Mosconitischen Geschichten/ im 3. Capit. Welcher jhre wohnungen hinder den Lappen Ländern setzet/ vnd daß sie gantz forchtsam/ auch mehr den Affen/ als wahren Menschen gleichformig seyen. Odericus von den Indianischen geschichten in Indien Pigmaeos vnnd Zwerglein gefunden / dreyer händt höhe/ welche im fünfften Jahr jhres Alters Kinder gezeuget/ deßgleichen auch vnfern von Quinsai, zufinden. Pigmaei vñ Zwerg lein in der newen Welt. Von den grossen Riesen. DEN kleinen Zwerglein Pigmaeis werden billich die grossen Riesen entgegen gesetzet/ vnter welchen in der Heiligen Schrifft der König Og gesetzt wird/ dessen Eyserners Bette neun Elenlang/ vnnd vier Elen breit gewesen. Vnnd schreibet Mela in seinem 3. Buch im 4 Capitel. Daß in Indien Menschen einer solchen grösse vnnd starcken Leibes gefunden werden daß sie sich der aller grössesten Elephanten/ gleich wie bey vns mit den Pferden geschiehet/ gantz geringlichen gebrauchen. Von den Kiesen. Auch schreibet Gabinius, daß er in Mauritanien deß Antaei gesehen/ welche 60. Elenbogen lang gewesen/ welches dann auch Plutarchus bestätiget. Solinus im 13. Cap. meldet/ daß in Macedonien durch die Masser fluten je zu zeiten Gräber entdecket worden/ darinnen Menschen Gebein gefunden/ welche anderer Men-

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 557. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/577>, abgerufen am 25.11.2024.