Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.Das 26. Cap. Von den jrrdischen Geist Menschen/ als den Faunis/ Satyris vnd Syluanis/ oder Wald-Göttern. INter die zahl der jrrdischen Geistern gehören auch die Fauni/ Satyri vnnd Syluani / oder Waldgötter/ welche/ wie Macrobius schreibet/ jede zwey Jahr eine zusammenkunfft / Fastnacht Fest vnd Tantz halten auff dem Berg Parnasso/ Diese sind den jungen Knaben vnd schönen Jungfrauwen sehr auffsetzig/ vnd befleissen sich dieselbe auff allerley weise zu verfällen. Deß gleichen gehören hieher die Bergmänlein. Erdmännlein/ oder Cobold genennet/ sind kaum dreyer spannen hoch/ vnd eines hohen grauwen Alters anzusehen / vnd verhalten sich mehrern theils in den Ertzgruben vnnd Bergwercken/ erzeigen sich darzu sehr geschäfftig/ sonderlich aber in denen Gruben/ welche von Metallen vor andern sehrreich. Sind sehr forchtsam/ vnd haben die verborgene Schätze der Erden an Metall/ Perlen vnd Edelgestein in jrer verwahrung/ dessen Exempel bey Stumpffio in der Schweitzerischen Chronicken/ vnter dem Jahr Christi 1520. von der Jungfrawen in der Höle bey Basel/ vnd andern orten zu sehen. Das 27. Cap. Von den Menschen vnd dessen wunderbaren Eigenschafften. EOlget in vnser ordnung die betrachtung deß Menschens/ beydes in gemein/ vnd dann beyderley Geschlechts/ auch dessen wunderbaren Eigenschafften. Vnd kommet vns erstlich vnter derselben mit grosser Verwunderung Von den Zwerglin / oder Pygmaeis. vor das Geschlecht der Pygmaeer/ oder Zwerglein/ von welchen fürnehme Authores/ jres verhaltens wegen/ schreiben/ wie dann auch Augustinus im 16. Buch/ de Ciuit. Dei, im achten/ jrer gedencket. Es wirdt auch jrer bey den weltlichen Authorn vielfaltig gedacht: Aristoteles histor. anim. lib. 8. 12. cap. schreibet/ Es kommen auß den Seytischen Feldern die Kranche in die oberste Gegend vnd Sümpffe deß Lands Egypten/ all da sie mit den Völckern/ Pygmaei genant/ oder Zwerglein streitten. Vnd ist dieses zwar kein Fabel/ oder Gedicht/ sondern es ist beydes Volck vnd Rossz bey jnen einer solchen Statur/ daß sie auch in den Hölen vnd Klüfften zu wohnen pflegen. Wie dann auch dieser Völcker Pompon. Mela im 3. Buch/ am 7. cap. jrer gedencket/ daß sie mit den Kranchen wegen der Frucht vnd Saat im Felde streitten müssen. Vnd Solinus im 15. Capitel schreibet/ daß die Pygmaei auß der Statt Gerania/ sonsten bey den Das 26. Cap. Von den jrrdischen Geist Menschen/ als den Faunis/ Satyris vnd Syluanis/ oder Wald-Göttern. INter die zahl der jrrdischen Geistern gehören auch die Fauni/ Satyri vnnd Syluani / oder Waldgötter/ welche/ wie Macrobius schreibet/ jede zwey Jahr eine zusammenkunfft / Fastnacht Fest vnd Tantz halten auff dem Berg Parnasso/ Diese sind den jungen Knaben vnd schönen Jungfrauwen sehr auffsetzig/ vnd befleissen sich dieselbe auff allerley weise zu verfällen. Deß gleichen gehören hieher die Bergmänlein. Erdmännlein/ oder Cobold genennet/ sind kaum dreyer spannen hoch/ vnd eines hohen grauwen Alters anzusehen / vnd verhalten sich mehrern theils in den Ertzgruben vnnd Bergwercken/ erzeigen sich darzu sehr geschäfftig/ sonderlich aber in denen Gruben/ welche von Metallen vor andern sehrreich. Sind sehr forchtsam/ vñ haben die verborgene Schätze der Erden an Metall/ Perlen vnd Edelgestein in jrer verwahrung/ dessen Exempel bey Stumpffio in der Schweitzerischen Chronicken/ vnter dem Jahr Christi 1520. von der Jungfrawen in der Höle bey Basel/ vnd andern orten zu sehen. Das 27. Cap. Von den Menschen vnd dessen wunderbaren Eigenschafften. EOlget in vnser ordnung die betrachtung deß Menschens/ beydes in gemein/ vnd dañ beyderley Geschlechts/ auch dessen wunderbaren Eigenschafften. Vnd kommet vns erstlich vnter derselben mit grosser Verwunderung Von den Zwerglin / oder Pygmaeis. vor das Geschlecht der Pygmaeer/ oder Zwerglein/ von welchen fürnehme Authores/ jres verhaltens wegen/ schreiben/ wie dañ auch Augustinus im 16. Buch/ de Ciuit. Dei, im achten/ jrer gedencket. Es wirdt auch jrer bey den weltlichen Authorn vielfaltig gedacht: Aristoteles histor. anim. lib. 8. 12. cap. schreibet/ Es kommen auß den Seytischen Feldern die Kranche in die oberste Gegend vnd Sümpffe deß Lands Egypten/ all da sie mit den Völckern/ Pygmaei genant/ oder Zwerglein streitten. Vnd ist dieses zwar kein Fabel/ oder Gedicht/ sondern es ist beydes Volck vñ Rossz bey jnen einer solchen Statur/ daß sie auch in den Hölen vnd Klüfften zu wohnen pflegen. Wie dann auch dieser Völcker Pompon. Mela im 3. Buch/ am 7. cap. jrer gedencket/ daß sie mit den Kranchen wegen der Frucht vnd Saat im Felde streitten müssen. Vnd Solinus im 15. Capitel schreibet/ daß die Pygmaei auß der Statt Gerania/ sonsten bey den <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0576" n="556"/> <p>Das 26. 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Sind sehr forchtsam/ vñ haben die verborgene Schätze der Erden an Metall/ Perlen vnd Edelgestein in jrer verwahrung/ dessen Exempel bey Stumpffio in der Schweitzerischen Chronicken/ vnter dem Jahr Christi 1520. von der Jungfrawen in der Höle bey Basel/ vnd andern orten zu sehen.</p> <p>Das 27. Cap.</p> <p>Von den Menschen vnd dessen wunderbaren Eigenschafften.</p> <p>EOlget in vnser ordnung die betrachtung deß Menschens/ beydes in gemein/ vnd dañ beyderley Geschlechts/ auch dessen wunderbaren Eigenschafften. Vnd kommet vns erstlich vnter derselben mit grosser Verwunderung <note place="right">Von den Zwerglin / oder Pygmaeis.</note> vor das Geschlecht der Pygmaeer/ oder Zwerglein/ von welchen fürnehme Authores/ jres verhaltens wegen/ schreiben/ wie dañ auch Augustinus im 16. Buch/ de Ciuit. Dei, im achten/ jrer gedencket. Es wirdt auch jrer bey den weltlichen Authorn vielfaltig gedacht: Aristoteles histor. anim. lib. 8. 12. cap. schreibet/ Es kommen auß den Seytischen Feldern die Kranche in die oberste Gegend vnd Sümpffe deß Lands Egypten/ all da sie mit den Völckern/ Pygmaei genant/ oder Zwerglein streitten. Vnd ist dieses zwar kein Fabel/ oder Gedicht/ sondern es ist beydes Volck vñ Rossz bey jnen einer solchen Statur/ daß sie auch in den Hölen vnd Klüfften zu wohnen pflegen. Wie dann auch dieser Völcker Pompon. Mela im 3. Buch/ am 7. cap. jrer gedencket/ daß sie mit den Kranchen wegen der Frucht vnd Saat im Felde streitten müssen. Vnd Solinus im 15. Capitel schreibet/ daß die Pygmaei auß der Statt Gerania/ sonsten bey den </p> </div> </body> </text> </TEI> [556/0576]
Das 26. Cap.
Von den jrrdischen Geist Menschen/ als den Faunis/ Satyris vnd Syluanis/ oder Wald-Göttern.
INter die zahl der jrrdischen Geistern gehören auch die Fauni/ Satyri vnnd Syluani / oder Waldgötter/ welche/ wie Macrobius schreibet/ jede zwey Jahr eine zusammenkunfft / Fastnacht Fest vnd Tantz halten auff dem Berg Parnasso/ Diese sind den jungen Knaben vnd schönen Jungfrauwen sehr auffsetzig/ vnd befleissen sich dieselbe auff allerley weise zu verfällen.
Deß gleichen gehören hieher die Erdmännlein/ oder Cobold genennet/ sind kaum dreyer spannen hoch/ vnd eines hohen grauwen Alters anzusehen / vnd verhalten sich mehrern theils in den Ertzgruben vnnd Bergwercken/ erzeigen sich darzu sehr geschäfftig/ sonderlich aber in denen Gruben/ welche von Metallen vor andern sehrreich. Sind sehr forchtsam/ vñ haben die verborgene Schätze der Erden an Metall/ Perlen vnd Edelgestein in jrer verwahrung/ dessen Exempel bey Stumpffio in der Schweitzerischen Chronicken/ vnter dem Jahr Christi 1520. von der Jungfrawen in der Höle bey Basel/ vnd andern orten zu sehen.
Bergmänlein. Das 27. Cap.
Von den Menschen vnd dessen wunderbaren Eigenschafften.
EOlget in vnser ordnung die betrachtung deß Menschens/ beydes in gemein/ vnd dañ beyderley Geschlechts/ auch dessen wunderbaren Eigenschafften. Vnd kommet vns erstlich vnter derselben mit grosser Verwunderung vor das Geschlecht der Pygmaeer/ oder Zwerglein/ von welchen fürnehme Authores/ jres verhaltens wegen/ schreiben/ wie dañ auch Augustinus im 16. Buch/ de Ciuit. Dei, im achten/ jrer gedencket. Es wirdt auch jrer bey den weltlichen Authorn vielfaltig gedacht: Aristoteles histor. anim. lib. 8. 12. cap. schreibet/ Es kommen auß den Seytischen Feldern die Kranche in die oberste Gegend vnd Sümpffe deß Lands Egypten/ all da sie mit den Völckern/ Pygmaei genant/ oder Zwerglein streitten. Vnd ist dieses zwar kein Fabel/ oder Gedicht/ sondern es ist beydes Volck vñ Rossz bey jnen einer solchen Statur/ daß sie auch in den Hölen vnd Klüfften zu wohnen pflegen. Wie dann auch dieser Völcker Pompon. Mela im 3. Buch/ am 7. cap. jrer gedencket/ daß sie mit den Kranchen wegen der Frucht vnd Saat im Felde streitten müssen. Vnd Solinus im 15. Capitel schreibet/ daß die Pygmaei auß der Statt Gerania/ sonsten bey den
Von den Zwerglin / oder Pygmaeis.
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