Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.sich bißhero deren Orts wenig zubeförchten. Vnder allen Bergen dieses Lands ist der Berg Granpius der fürnemste/ sonsten gemeiniglich Grasebaim, oder Gratzbaine genennet/ stösset von dem Teutschen Meer mitten durch das Landt an das Irrländische Meer. Bey Aberdonia sindt gleichsfals hohe Berge mit grossen Wälden/ wie dann darfür gehalten wird/ es seye dieser orten der Waldt Caledonia gestanden. Religion der schottländer. Die Religion vnd Glauben der Schottländer belangendt/ zeugen die Geschichtschreiber/ daß sie neben andern Völckern in Europa sich fast zeitlich zum Christlichen Glauben bekehret/ auch denselben dermassen steiffe/ vnd fest obseruiret, daß sie deßwegen/ nit allein andern vorzuziehen/ sondern es bekräfftigen solches auch noch heutiges Tages die grosse Menge vieler herrlicher Kirchen/ Klöster/ Spitäln/ vnd anderer dergleichen geheyligten Orter. Inwohner in Schottlandt. Die Inwohner dieser Königreichs werden in drey Stände oder Ordines abgesöndert/ nemlich in den Geistlichen Standt/ in den Adel / vnnd Bürger/ oder gemeine Volck. Im Geistlichen Standt sindt zween Ertzbischoffe / nemlich der Ertzbischoff zu S. Andreas/ vnd der Glaßguenser. Vnder dem Ertzbischoff zu S. Andreae sind noch andere acht Bischoffe/ nemlich der Dunckeldenser/ Aberdonenser / Morauienser/ Dumblemenser/ Brechtnenser/ Rossenser/ Cathanenser/ vnd der Orcadenser Bischoffe. Der Glaßguenser Ertzbischoffe hat vnder jhm den Bischoffe zu Candita Casa/ den Argadienser/ vnnd den Bischoff vber die Insuln. Schottländischer Adel. Vnder dem Adel hat den ersten Vorzug vnd Hochheit der König/ vnd dessen Söhne/ vnder welchen der erstgeborne der Fürst in Schottlandt/ die andere allein Fürsten genennet werden. Ein jeder König ist verbunden / in seiner Krönung dem Volck zuversprechen/ daß er jhnen jhre Gesetze/ altes herkommen vnd Gewonheiten handhaben/ beschützen/ vnnd sie darbey verbleiben lassen wölle/ auch sich desselben Rechten vnnd Sitten gebrauchen/ welches von seinen Vorfahren auff jhn gebracht seye. Den andern Grad oder Standt haben die Fürsten/ diesen folgen im dritten die Graffen/ vnnd im vierdten die Edelleut/ sonsten von den Schottländern My Lordis genennet/ Welcher nahmen denn so hohe Digniteten vnd Würde in jhm begreiffet/ daß er auch den Bischoffen/ Graffen/ vnnd Oberkeiten zu einem sonderlichen Ehrentitul wird gegeben. Den fünfften Gradt haben die Ritter/ oder Freyherren/ sonsten Lordis genennet. Im sechsten vnd letzten sind die jenige Edelleute/ welche ob sie gleich Adeliches Stammens vnd Geschlechts/ doch sonsten mit keinem Ehrentitul/ oder Würde begabet sindt / als der Graffen/ Herren vnnd Ritter Jüngere sich bißhero deren Orts wenig zubeförchten. Vnder allen Bergen dieses Lands ist der Berg Grãpius der fürnemste/ sonsten gemeiniglich Grasebaim, oder Gratzbaine geneñet/ stösset von dem Teutschen Meer mitten durch das Landt an das Irrländische Meer. Bey Aberdonia sindt gleichsfals hohe Berge mit grossen Wälden/ wie dann darfür gehalten wird/ es seye dieser orten der Waldt Caledonia gestanden. Religion der schottländer. Die Religion vnd Glauben der Schottländer belangendt/ zeugen die Geschichtschreiber/ daß sie neben andern Völckern in Europa sich fast zeitlich zum Christlichen Glauben bekehret/ auch denselben dermassen steiffe/ vnd fest obseruiret, daß sie deßwegen/ nit allein andern vorzuziehen/ sondern es bekräfftigen solches auch noch heutiges Tages die grosse Menge vieler herrlicher Kirchen/ Klöster/ Spitäln/ vnd anderer dergleichen geheyligten Orter. Inwohner in Schottlandt. Die Inwohner dieser Königreichs werden in drey Stände oder Ordines abgesöndert/ nemlich in den Geistlichen Standt/ in den Adel / vnnd Bürger/ oder gemeine Volck. Im Geistlichen Standt sindt zween Ertzbischoffe / nemlich der Ertzbischoff zu S. Andreas/ vnd der Glaßguenser. Vnder dem Ertzbischoff zu S. Andreae sind noch andere acht Bischoffe/ nemlich der Dunckeldenser/ Aberdonenser / Morauienser/ Dumblemenser/ Brechtnenser/ Rossenser/ Cathanenser/ vnd der Orcadenser Bischoffe. Der Glaßguenser Ertzbischoffe hat vnder jhm den Bischoffe zu Candita Casa/ den Argadienser/ vnnd den Bischoff vber die Insuln. Schottländischer Adel. Vnder dem Adel hat den ersten Vorzug vnd Hochheit der König/ vnd dessen Söhne/ vnder welchen der erstgeborne der Fürst in Schottlandt/ die andere allein Fürsten genennet werden. Ein jeder König ist verbunden / in seiner Krönung dem Volck zuversprechen/ daß er jhnen jhre Gesetze/ altes herkommen vnd Gewonheiten handhaben/ beschützen/ vnnd sie darbey verbleiben lassen wölle/ auch sich desselben Rechten vnnd Sitten gebrauchen/ welches von seinen Vorfahren auff jhn gebracht seye. Den andern Grad oder Standt haben die Fürsten/ diesen folgen im dritten die Graffen/ vnnd im vierdten die Edelleut/ sonsten von den Schottländern My Lordis genennet/ Welcher nahmen denn so hohe Digniteten vnd Würde in jhm begreiffet/ daß er auch den Bischoffen/ Graffen/ vnnd Oberkeiten zu einem sonderlichen Ehrentitul wird gegeben. Den fünfften Gradt haben die Ritter/ oder Freyherren/ sonsten Lordis genennet. Im sechsten vnd letzten sind die jenige Edelleute/ welche ob sie gleich Adeliches Stammens vnd Geschlechts/ doch sonsten mit keinem Ehrentitul/ oder Würde begabet sindt / als der Graffen/ Herren vnnd Ritter Jüngere <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0049" n="29"/> sich bißhero deren Orts wenig zubeförchten.</p> <p>Vnder allen Bergen dieses Lands ist der Berg Grãpius der fürnemste/ sonsten gemeiniglich Grasebaim, oder Gratzbaine geneñet/ stösset von dem Teutschen Meer mitten durch das Landt an das Irrländische Meer. 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Vnder dem Ertzbischoff zu S. Andreae sind noch andere acht Bischoffe/ nemlich der Dunckeldenser/ Aberdonenser / Morauienser/ Dumblemenser/ Brechtnenser/ Rossenser/ Cathanenser/ vnd der Orcadenser Bischoffe. Der Glaßguenser Ertzbischoffe hat vnder jhm den Bischoffe zu Candita Casa/ den Argadienser/ vnnd den Bischoff vber die Insuln.</p> <p><note place="right">Schottländischer Adel.</note> Vnder dem Adel hat den ersten Vorzug vnd Hochheit der König/ vnd dessen Söhne/ vnder welchen der erstgeborne der Fürst in Schottlandt/ die andere allein Fürsten genennet werden. Ein jeder König ist verbunden / in seiner Krönung dem Volck zuversprechen/ daß er jhnen jhre Gesetze/ altes herkommen vnd Gewonheiten handhaben/ beschützen/ vnnd sie darbey verbleiben lassen wölle/ auch sich desselben Rechten vnnd Sitten gebrauchen/ welches von seinen Vorfahren auff jhn gebracht seye. Den andern Grad oder Standt haben die Fürsten/ diesen folgen im dritten die Graffen/ vnnd im vierdten die Edelleut/ sonsten von den Schottländern My Lordis genennet/ Welcher nahmen denn so hohe Digniteten vnd Würde in jhm begreiffet/ daß er auch den Bischoffen/ Graffen/ vnnd Oberkeiten zu einem sonderlichen Ehrentitul wird gegeben. Den fünfften Gradt haben die Ritter/ oder Freyherren/ sonsten Lordis genennet. Im sechsten vnd letzten sind die jenige Edelleute/ welche ob sie gleich Adeliches Stammens vnd Geschlechts/ doch sonsten mit keinem Ehrentitul/ oder Würde begabet sindt / als der Graffen/ Herren vnnd Ritter Jüngere </p> </div> </body> </text> </TEI> [29/0049]
sich bißhero deren Orts wenig zubeförchten.
Vnder allen Bergen dieses Lands ist der Berg Grãpius der fürnemste/ sonsten gemeiniglich Grasebaim, oder Gratzbaine geneñet/ stösset von dem Teutschen Meer mitten durch das Landt an das Irrländische Meer. Bey Aberdonia sindt gleichsfals hohe Berge mit grossen Wälden/ wie dann darfür gehalten wird/ es seye dieser orten der Waldt Caledonia gestanden.
Die Religion vnd Glauben der Schottländer belangendt/ zeugen die Geschichtschreiber/ daß sie neben andern Völckern in Europa sich fast zeitlich zum Christlichen Glauben bekehret/ auch denselben dermassen steiffe/ vnd fest obseruiret, daß sie deßwegen/ nit allein andern vorzuziehen/ sondern es bekräfftigen solches auch noch heutiges Tages die grosse Menge vieler herrlicher Kirchen/ Klöster/ Spitäln/ vnd anderer dergleichen geheyligten Orter.
Religion der schottländer. Die Inwohner dieser Königreichs werden in drey Stände oder Ordines abgesöndert/ nemlich in den Geistlichen Standt/ in den Adel / vnnd Bürger/ oder gemeine Volck. Im Geistlichen Standt sindt zween Ertzbischoffe / nemlich der Ertzbischoff zu S. Andreas/ vnd der Glaßguenser. Vnder dem Ertzbischoff zu S. Andreae sind noch andere acht Bischoffe/ nemlich der Dunckeldenser/ Aberdonenser / Morauienser/ Dumblemenser/ Brechtnenser/ Rossenser/ Cathanenser/ vnd der Orcadenser Bischoffe. Der Glaßguenser Ertzbischoffe hat vnder jhm den Bischoffe zu Candita Casa/ den Argadienser/ vnnd den Bischoff vber die Insuln.
Inwohner in Schottlandt. Vnder dem Adel hat den ersten Vorzug vnd Hochheit der König/ vnd dessen Söhne/ vnder welchen der erstgeborne der Fürst in Schottlandt/ die andere allein Fürsten genennet werden. Ein jeder König ist verbunden / in seiner Krönung dem Volck zuversprechen/ daß er jhnen jhre Gesetze/ altes herkommen vnd Gewonheiten handhaben/ beschützen/ vnnd sie darbey verbleiben lassen wölle/ auch sich desselben Rechten vnnd Sitten gebrauchen/ welches von seinen Vorfahren auff jhn gebracht seye. Den andern Grad oder Standt haben die Fürsten/ diesen folgen im dritten die Graffen/ vnnd im vierdten die Edelleut/ sonsten von den Schottländern My Lordis genennet/ Welcher nahmen denn so hohe Digniteten vnd Würde in jhm begreiffet/ daß er auch den Bischoffen/ Graffen/ vnnd Oberkeiten zu einem sonderlichen Ehrentitul wird gegeben. Den fünfften Gradt haben die Ritter/ oder Freyherren/ sonsten Lordis genennet. Im sechsten vnd letzten sind die jenige Edelleute/ welche ob sie gleich Adeliches Stammens vnd Geschlechts/ doch sonsten mit keinem Ehrentitul/ oder Würde begabet sindt / als der Graffen/ Herren vnnd Ritter Jüngere
Schottländischer Adel.
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