Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.besondere Graffschafften/ als Herefordt Brechhinien/ Ceretica/ Monumetenser / Glamorgenser/ Maridunenser/ vnnd Pernbrochienser Prouintz/ zu Prouisia wirdt gerechnet die Insul Mona/ so vor zeiten sehr rauh vnnd ödt/ nunmehr aber gantz fruchtbar/ vund an Weitzen sehr reich/ vnnd die Inwohner nunmehr auff die dreyhundert jahr den Engelländischen Königen vnderwoffen. Die hauptstatt in dieser Insul ist Beatimarisch/ so von ersten durch König Eduardum/ an einem sümpfichten Ort erbawet worden/ Die erste nach dieser ist Newburge/ bey den Britanniern Rossu geheissen/ Deßgleichen Aberfraw/ welche vor Zeiten die Hauptstattin Wallia gewesen. Das neundte Capitel. Von dem Königreich Schottlandt. Schottlandt. NAch obgesetzten theilen der Insul Britannien folget nunmehr der Mitternächtische theil desselbigen/ nemlich das Königreich Schottlandt / oder Schotten/ an jetzo Scotia in Lateinischer Sprach/ bey den Alten aber Albania geheissen/ wird sonsten auch bey Tacito Caledonia genennet/ vnd von den Irrländern Allabany, welches so viel bedeutet als das andere Hibernia/ wie dann auch die historien schreiber Hibernien das grössere Schottlandt/ vnd der Schotten königreich in Britannien / das kleinere Schotten zu nennen pflegen. Vnd lesset sich ansehen/ es seyen diese Völcker darumb Schotten genennet/ gleich als Scythoe/ Scythen/ oder Barbaren/ dieweil die Niderländer die Seythen/ vnd Schotten/ mit einem namen Schütten/ oder Schützen benennen: Vnd also die Britannier beyde Iscot/ auß gesprochen/ wie solches auß den Britannischen Historien zu ersehen. Beneben diesem offenbar/ daß etliche von den Scythe/ auß Spanien in Hibernien/ vnnd von dannen in diese gegend/ so jetzund Schottlandt geheissen/ angelanget/ vnd mit den Pictonien/ sich zu einem Volck vereinbahret. Die sprach belangend/ ist dieselbe fast der Irrländischen gleichförmig. Die grentzen gegen mittag vnd Engellandt zu/ sindt die beyde fliessende Wasser/ Tueda vnnd Solueius, gegen Mitternacht das Deucaledonische Meer/ gegen Nidergang das Irrländische/ vnd gegen Auffgang das Teutsch meer/ stösset sonsten an allen Orten das grosse vnd Teutsche Meer. Die grösse erstrecket sich in der länge 67. Teutsche/ oder 257 Englische/ vnd die breyte 52. Teutsche/ oder 190. Englische Meilen. Das meer ist an Ostreen/ Heringen/ Corallen / vnd allerley Muscheln vbertrefflich reich. In den Thälen hat es viel fisch reiche Deich / Sümpffe/ vnd schöne lustige Quellen/ deren mehrer vnnd besondere Graffschafften/ als Herefordt Brechhinien/ Ceretica/ Monumetenser / Glamorgenser/ Maridunenser/ vnnd Pernbrochienser Prouintz/ zu Prouisia wirdt gerechnet die Insul Mona/ so vor zeiten sehr rauh vnnd ödt/ nunmehr aber gantz fruchtbar/ vund an Weitzen sehr reich/ vnnd die Inwohner nunmehr auff die dreyhundert jahr den Engelländischen Königen vnderwoffen. Die hauptstatt in dieser Insul ist Beatimarisch/ so von ersten durch König Eduardum/ an einem sümpfichten Ort erbawet worden/ Die erste nach dieser ist Newburge/ bey den Britanniern Rossu geheissen/ Deßgleichen Aberfraw/ welche vor Zeiten die Hauptstattin Wallia gewesen. Das neundte Capitel. Von dem Königreich Schottlandt. Schottlandt. NAch obgesetzten theilen der Insul Britannien folget nunmehr der Mitternächtische theil desselbigen/ nemlich das Königreich Schottlandt / oder Schotten/ an jetzo Scotia in Lateinischer Sprach/ bey den Alten aber Albania geheissen/ wird sonsten auch bey Tacito Caledonia genennet/ vnd von den Irrländern Allabany, welches so viel bedeutet als das andere Hibernia/ wie dann auch die historien schreiber Hibernien das grössere Schottlandt/ vnd der Schotten königreich in Britannien / das kleinere Schotten zu nennen pflegen. Vnd lesset sich ansehen/ es seyen diese Völcker darumb Schotten genennet/ gleich als Scythoe/ Scythen/ oder Barbaren/ dieweil die Niderländer die Seythen/ vnd Schotten/ mit einem namen Schütten/ oder Schützen benennen: Vnd also die Britannier beyde Iscot/ auß gesprochen/ wie solches auß den Britannischen Historien zu ersehen. Beneben diesem offenbar/ daß etliche võ den Scythë/ auß Spanien in Hibernien/ vnnd von dañen in diese gegend/ so jetzund Schottlandt geheissen/ angelanget/ vnd mit den Pictonien/ sich zu einem Volck vereinbahret. Die sprach belangend/ ist dieselbe fast der Irrländischen gleichförmig. Die grentzen gegen mittag vnd Engellandt zu/ sindt die beyde fliessende Wasser/ Tueda vnnd Solueius, gegen Mitternacht das Deucaledonische Meer/ gegen Nidergang das Irrländische/ vnd gegen Auffgang das Teutsch meer/ stösset sonsten an allen Orten das grosse vnd Teutsche Meer. Die grösse erstrecket sich in der länge 67. Teutsche/ oder 257 Englische/ vnd die breyte 52. Teutsche/ oder 190. Englische Meilen. Das meer ist an Ostreen/ Heringen/ Corallen / vnd allerley Muscheln vbertrefflich reich. In den Thälen hat es viel fisch reiche Deich / Sümpffe/ vnd schöne lustige Quellen/ deren mehrer vnnd <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0046" n="26"/> besondere Graffschafften/ als Herefordt Brechhinien/ Ceretica/ Monumetenser / Glamorgenser/ Maridunenser/ vnnd Pernbrochienser Prouintz/ zu Prouisia wirdt gerechnet die Insul Mona/ so vor zeiten sehr rauh vnnd ödt/ nunmehr aber gantz fruchtbar/ vund an Weitzen sehr reich/ vnnd die Inwohner nunmehr auff die dreyhundert jahr den Engelländischen Königen vnderwoffen.</p> <p>Die hauptstatt in dieser Insul ist Beatimarisch/ so von ersten durch König Eduardum/ an einem sümpfichten Ort erbawet worden/ Die erste nach dieser ist Newburge/ bey den Britanniern Rossu geheissen/ Deßgleichen Aberfraw/ welche vor Zeiten die Hauptstattin Wallia gewesen.</p> <p>Das neundte Capitel.</p> <p>Von dem Königreich Schottlandt.</p> <p><note place="left">Schottlandt.</note> NAch obgesetzten theilen der Insul Britannien folget nunmehr der Mitternächtische theil desselbigen/ nemlich das Königreich Schottlandt / oder Schotten/ an jetzo Scotia in Lateinischer Sprach/ bey den Alten aber Albania geheissen/ wird sonsten auch bey Tacito Caledonia genennet/ vnd von den Irrländern Allabany, welches so viel bedeutet als das andere Hibernia/ wie dann auch die historien schreiber Hibernien das grössere Schottlandt/ vnd der Schotten königreich in Britannien / das kleinere Schotten zu nennen pflegen. Vnd lesset sich ansehen/ es seyen diese Völcker darumb Schotten genennet/ gleich als Scythoe/ Scythen/ oder Barbaren/ dieweil die Niderländer die Seythen/ vnd Schotten/ mit einem namen Schütten/ oder Schützen benennen: Vnd also die Britannier beyde Iscot/ auß gesprochen/ wie solches auß den Britannischen Historien zu ersehen. Beneben diesem offenbar/ daß etliche võ den Scythë/ auß Spanien in Hibernien/ vnnd von dañen in diese gegend/ so jetzund Schottlandt geheissen/ angelanget/ vnd mit den Pictonien/ sich zu einem Volck vereinbahret.</p> <p>Die sprach belangend/ ist dieselbe fast der Irrländischen gleichförmig. Die grentzen gegen mittag vnd Engellandt zu/ sindt die beyde fliessende Wasser/ Tueda vnnd Solueius, gegen Mitternacht das Deucaledonische Meer/ gegen Nidergang das Irrländische/ vnd gegen Auffgang das Teutsch meer/ stösset sonsten an allen Orten das grosse vnd Teutsche Meer. Die grösse erstrecket sich in der länge 67. Teutsche/ oder 257 Englische/ vnd die breyte 52. Teutsche/ oder 190. Englische Meilen. Das meer ist an Ostreen/ Heringen/ Corallen / vnd allerley Muscheln vbertrefflich reich. In den Thälen hat es viel fisch reiche Deich / Sümpffe/ vnd schöne lustige Quellen/ deren mehrer vnnd </p> </div> </body> </text> </TEI> [26/0046]
besondere Graffschafften/ als Herefordt Brechhinien/ Ceretica/ Monumetenser / Glamorgenser/ Maridunenser/ vnnd Pernbrochienser Prouintz/ zu Prouisia wirdt gerechnet die Insul Mona/ so vor zeiten sehr rauh vnnd ödt/ nunmehr aber gantz fruchtbar/ vund an Weitzen sehr reich/ vnnd die Inwohner nunmehr auff die dreyhundert jahr den Engelländischen Königen vnderwoffen.
Die hauptstatt in dieser Insul ist Beatimarisch/ so von ersten durch König Eduardum/ an einem sümpfichten Ort erbawet worden/ Die erste nach dieser ist Newburge/ bey den Britanniern Rossu geheissen/ Deßgleichen Aberfraw/ welche vor Zeiten die Hauptstattin Wallia gewesen.
Das neundte Capitel.
Von dem Königreich Schottlandt.
NAch obgesetzten theilen der Insul Britannien folget nunmehr der Mitternächtische theil desselbigen/ nemlich das Königreich Schottlandt / oder Schotten/ an jetzo Scotia in Lateinischer Sprach/ bey den Alten aber Albania geheissen/ wird sonsten auch bey Tacito Caledonia genennet/ vnd von den Irrländern Allabany, welches so viel bedeutet als das andere Hibernia/ wie dann auch die historien schreiber Hibernien das grössere Schottlandt/ vnd der Schotten königreich in Britannien / das kleinere Schotten zu nennen pflegen. Vnd lesset sich ansehen/ es seyen diese Völcker darumb Schotten genennet/ gleich als Scythoe/ Scythen/ oder Barbaren/ dieweil die Niderländer die Seythen/ vnd Schotten/ mit einem namen Schütten/ oder Schützen benennen: Vnd also die Britannier beyde Iscot/ auß gesprochen/ wie solches auß den Britannischen Historien zu ersehen. Beneben diesem offenbar/ daß etliche võ den Scythë/ auß Spanien in Hibernien/ vnnd von dañen in diese gegend/ so jetzund Schottlandt geheissen/ angelanget/ vnd mit den Pictonien/ sich zu einem Volck vereinbahret.
Schottlandt. Die sprach belangend/ ist dieselbe fast der Irrländischen gleichförmig. Die grentzen gegen mittag vnd Engellandt zu/ sindt die beyde fliessende Wasser/ Tueda vnnd Solueius, gegen Mitternacht das Deucaledonische Meer/ gegen Nidergang das Irrländische/ vnd gegen Auffgang das Teutsch meer/ stösset sonsten an allen Orten das grosse vnd Teutsche Meer. Die grösse erstrecket sich in der länge 67. Teutsche/ oder 257 Englische/ vnd die breyte 52. Teutsche/ oder 190. Englische Meilen. Das meer ist an Ostreen/ Heringen/ Corallen / vnd allerley Muscheln vbertrefflich reich. In den Thälen hat es viel fisch reiche Deich / Sümpffe/ vnd schöne lustige Quellen/ deren mehrer vnnd
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Zitationshilfe: | Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/46>, abgerufen am 16.07.2024. |