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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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B. Vom Wurzel- und Knollengewächsbaue.
§. 160.
1) Begriff, Wesen und Arten der Wurzel- und Knollen-
gewächse.

Man versteht unter denselben diejenigen Krautpflanzen, welche
wegen der in oder auf der Erde wachsenden Knollen oder Wurzeln,
die sowohl den Menschen als Hausthieren zur Nahrung dienen,
gezogen werden. Sie gehören botanisch ganz verschiedenen Ge-
schlechtern oder Familien an.

1) Die Wurzelgewächse unterscheiden sich, abgesehen von
ihrem botanischen Charakter, von den andern durch ihre zum Theile
in der Erde wachsenden fleischigen, bald länglichen, bald runden,
weißen, rothen und gelben Wurzeln, welche sämmtlich in schwanz-
artiger Verlängerung in der Ackerkrume endigen.

2) Die Knollengewächse sind von jenen durch ihre bald
runde, bald längliche, bald breit gedrückte fleischige Knollen von
rother, gelber oder blauer Farbe verschieden, welche nach beiden
Enden stumpf oder stumpfspitzig sind, keine glatte, sondern eine
solche Fläche haben, die mit mehreren Vertiefungen (Augen,
Knospen) versehen sind, und durch eigene Wurzeln unter sich und
mit dem Stocke zusammenhängen1).

1) Ueber Kartoffelbau s. m. Ludwigs Abhandlung von den Erdäpfeln.
Bern 1770. Eugel Anweisung etc. über den Erdäpfelbau. Bern 1773-74. II.
Leonhardi, Ueber den Kartoffelbau in England. Aus dem Englischen übersetzt.
Leipz. 1797. Buschendorf, Unterricht über den Anbau der Kartoffeln Leipz. 1806.
Juch, Das Ganze des Kartoffelbaues. Ulm 1818. Putsche, Vers. einer Monographie
der Kartoffeln. Herausgegeben von Bertuch. Weimar 1819. Weber, Handbuch
des Futterbaues. S. 361. Kreyssig, der Futterbau. §. 174. Thaer englische
Landw. I. 314. 266. III. 311. Hübner, Anleitung zur Pflanzung der Kartoffeln.
Salzburg 1807. Der Kartoffelbau in seiner höchsten Cultur etc., nach den viel-
jährigen Erfahrungen des Freiherrn v. D. zu K. Wien 1820. Jacobi, Ueber
die Kartoffeln. Nürnberg 1818. Die Kartoffelfrucht, Anleitung zu ihrem Anbau etc.
Rudolstadt 1830. 4te Ausgabe. Kögel, Unterricht zum Anbaue der Kartoffel.
Quedlinburg 1831. 2te Aufl. Kade, Ueber den Anbau der Erdäpfel, Hel. tuberos.
Breslau 1820-1823. III Hefte. 4.
§. 161.
2) Anbau der Wurzel- und Knollengewächse. a) Wurzel-
gewächse.

Die vorzüglichen Wurzelgewächse sind folgende:

1) Die Möhre oder gelbe Rübe (Daucus Carotta), welche
von außerordentlichem Nutzen ist, aber wegen der Mühe des Be-
hackens und Jätens, das mit der Hand geschehen muß, in Deutsch-

B. Vom Wurzel- und Knollengewächsbaue.
§. 160.
1) Begriff, Weſen und Arten der Wurzel- und Knollen-
gewächſe.

Man verſteht unter denſelben diejenigen Krautpflanzen, welche
wegen der in oder auf der Erde wachſenden Knollen oder Wurzeln,
die ſowohl den Menſchen als Hausthieren zur Nahrung dienen,
gezogen werden. Sie gehören botaniſch ganz verſchiedenen Ge-
ſchlechtern oder Familien an.

1) Die Wurzelgewächſe unterſcheiden ſich, abgeſehen von
ihrem botaniſchen Charakter, von den andern durch ihre zum Theile
in der Erde wachſenden fleiſchigen, bald länglichen, bald runden,
weißen, rothen und gelben Wurzeln, welche ſämmtlich in ſchwanz-
artiger Verlängerung in der Ackerkrume endigen.

2) Die Knollengewächſe ſind von jenen durch ihre bald
runde, bald längliche, bald breit gedrückte fleiſchige Knollen von
rother, gelber oder blauer Farbe verſchieden, welche nach beiden
Enden ſtumpf oder ſtumpfſpitzig ſind, keine glatte, ſondern eine
ſolche Fläche haben, die mit mehreren Vertiefungen (Augen,
Knoſpen) verſehen ſind, und durch eigene Wurzeln unter ſich und
mit dem Stocke zuſammenhängen1).

1) Ueber Kartoffelbau ſ. m. Ludwigs Abhandlung von den Erdäpfeln.
Bern 1770. Eugel Anweiſung ꝛc. über den Erdäpfelbau. Bern 1773–74. II.
Leonhardi, Ueber den Kartoffelbau in England. Aus dem Engliſchen überſetzt.
Leipz. 1797. Buſchendorf, Unterricht über den Anbau der Kartoffeln Leipz. 1806.
Juch, Das Ganze des Kartoffelbaues. Ulm 1818. Putſche, Verſ. einer Monographie
der Kartoffeln. Herausgegeben von Bertuch. Weimar 1819. Weber, Handbuch
des Futterbaues. S. 361. Kreyſſig, der Futterbau. §. 174. Thaer engliſche
Landw. I. 314. 266. III. 311. Hübner, Anleitung zur Pflanzung der Kartoffeln.
Salzburg 1807. Der Kartoffelbau in ſeiner höchſten Cultur ꝛc., nach den viel-
jährigen Erfahrungen des Freiherrn v. D. zu K. Wien 1820. Jacobi, Ueber
die Kartoffeln. Nürnberg 1818. Die Kartoffelfrucht, Anleitung zu ihrem Anbau ꝛc.
Rudolſtadt 1830. 4te Ausgabe. Kögel, Unterricht zum Anbaue der Kartoffel.
Quedlinburg 1831. 2te Aufl. Kade, Ueber den Anbau der Erdäpfel, Hel. tuberos.
Breslau 1820–1823. III Hefte. 4.
§. 161.
2) Anbau der Wurzel- und Knollengewächſe. a) Wurzel-
gewächſe.

Die vorzüglichen Wurzelgewächſe ſind folgende:

1) Die Möhre oder gelbe Rübe (Daucus Carotta), welche
von außerordentlichem Nutzen iſt, aber wegen der Mühe des Be-
hackens und Jätens, das mit der Hand geſchehen muß, in Deutſch-

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[205/0227] B. Vom Wurzel- und Knollengewächsbaue. §. 160. 1) Begriff, Weſen und Arten der Wurzel- und Knollen- gewächſe. Man verſteht unter denſelben diejenigen Krautpflanzen, welche wegen der in oder auf der Erde wachſenden Knollen oder Wurzeln, die ſowohl den Menſchen als Hausthieren zur Nahrung dienen, gezogen werden. Sie gehören botaniſch ganz verſchiedenen Ge- ſchlechtern oder Familien an. 1) Die Wurzelgewächſe unterſcheiden ſich, abgeſehen von ihrem botaniſchen Charakter, von den andern durch ihre zum Theile in der Erde wachſenden fleiſchigen, bald länglichen, bald runden, weißen, rothen und gelben Wurzeln, welche ſämmtlich in ſchwanz- artiger Verlängerung in der Ackerkrume endigen. 2) Die Knollengewächſe ſind von jenen durch ihre bald runde, bald längliche, bald breit gedrückte fleiſchige Knollen von rother, gelber oder blauer Farbe verſchieden, welche nach beiden Enden ſtumpf oder ſtumpfſpitzig ſind, keine glatte, ſondern eine ſolche Fläche haben, die mit mehreren Vertiefungen (Augen, Knoſpen) verſehen ſind, und durch eigene Wurzeln unter ſich und mit dem Stocke zuſammenhängen1). ¹⁾ Ueber Kartoffelbau ſ. m. Ludwigs Abhandlung von den Erdäpfeln. Bern 1770. Eugel Anweiſung ꝛc. über den Erdäpfelbau. Bern 1773–74. II. Leonhardi, Ueber den Kartoffelbau in England. Aus dem Engliſchen überſetzt. Leipz. 1797. Buſchendorf, Unterricht über den Anbau der Kartoffeln Leipz. 1806. Juch, Das Ganze des Kartoffelbaues. Ulm 1818. Putſche, Verſ. einer Monographie der Kartoffeln. Herausgegeben von Bertuch. Weimar 1819. Weber, Handbuch des Futterbaues. S. 361. Kreyſſig, der Futterbau. §. 174. Thaer engliſche Landw. I. 314. 266. III. 311. Hübner, Anleitung zur Pflanzung der Kartoffeln. Salzburg 1807. Der Kartoffelbau in ſeiner höchſten Cultur ꝛc., nach den viel- jährigen Erfahrungen des Freiherrn v. D. zu K. Wien 1820. Jacobi, Ueber die Kartoffeln. Nürnberg 1818. Die Kartoffelfrucht, Anleitung zu ihrem Anbau ꝛc. Rudolſtadt 1830. 4te Ausgabe. Kögel, Unterricht zum Anbaue der Kartoffel. Quedlinburg 1831. 2te Aufl. Kade, Ueber den Anbau der Erdäpfel, Hel. tuberos. Breslau 1820–1823. III Hefte. 4. §. 161. 2) Anbau der Wurzel- und Knollengewächſe. a) Wurzel- gewächſe. Die vorzüglichen Wurzelgewächſe ſind folgende: 1) Die Möhre oder gelbe Rübe (Daucus Carotta), welche von außerordentlichem Nutzen iſt, aber wegen der Mühe des Be- hackens und Jätens, das mit der Hand geſchehen muß, in Deutſch-

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/227>, abgerufen am 23.11.2024.