des Rades mittheilen, oder endlich durch das Feldgestänge, eine komplizirte Maschine, welche, wenn das Aufschlagwasser vom Schachte entfernt liegt und fließt, die Radbewegung vom entfern- ten Wasser her der Korbbewegung mittheilt1); d) der Dampf- maschine, deren Kraft jede beliebige Richtung haben kann. e) Der Kette ohne Ende (Paternosterwerk), bei nicht be- trächtlichen Schachtteufen; es gehen zwei Ketten ohne Ende ober- halb der Schachtmündung über zwei Räder, an denen hervorstehende Zähne angebracht sind, in welche die Kettenglieder greifen, und aber unten im Gesenke über Rollen; die Fördergefäße hängt man zwischen die Ketten in bestimmte Glieder, und die obern Räder werden durch eine Triebkraft bewegt und so die Gefäße herauf- gewunden2); f) des Gegengewichtes, welches aus 2 Kästen besteht, die an den beiden Enden eines Seiles hängen, das auf zwei Rollen geht; das eine Gefäß wird auf der Sohle des Schach- tes immer mit Mineral, das andere am Mundloche mit Wasser gefüllt, dies unten und jenes oben geleert und so abwechselnd3).
1) Beschreibung dieser Maschinen bis ins Einzelne finden sich bei Brard Grundriß. S. 250-266.
2) Eine nähere Beschreibung findet sich, wie Brard angibt, in Brewster Edinburgh Encyclopaedia Art. Mine vol. XIV. p. 359. Art Railway vol. XVII. p. 309. Taf. 394 u. 477.
3) Diese Methode ist angewendet in der Steinkohlengrube des Lord Fitz-Wil- liam bei New Kaskgade in England.
VII. Von dem Scheiden der Erze in und außer der Grube.
§. 107.
In der Grube wird nicht sogleich beim Aushauen des Gesteines die Sonderung der Erze vorgenommen, sondern erst nachdem eine Strecke verschrämt ist, reinigt man die Sohle und gewinnt aus den einzelnen Stücken mit den Fimmeln und kleinen Schüssen die Erzmasse, dabei scheidet man diese nach ihrer Reinheit und Reich- haltigkeit noch vor der Förderung. Jede Unordnung beim Zer- schlagen, Scheiden und Fördern hat bedeutende Verluste zur Folge durch das Zerspringen, Zersplittern, Zertreten, Beschmutzen und öftere Umladen. Was man von der Grube aus sogleich gediegen liefern kann, das braucht nicht in die Hüttenwerke zu gehen. Der Ausschläger scheidet nicht blos die erzhaltigen Stücke (Gänge) von dem tauben Gesteine (Bergen), sondern auch die Gänge selbst wieder nach Größe und Gehalt, und ladet sie so in die För- derungsgefäße. So kommen auch die ganz guten (derben) Gänge
des Rades mittheilen, oder endlich durch das Feldgeſtänge, eine komplizirte Maſchine, welche, wenn das Aufſchlagwaſſer vom Schachte entfernt liegt und fließt, die Radbewegung vom entfern- ten Waſſer her der Korbbewegung mittheilt1); d) der Dampf- maſchine, deren Kraft jede beliebige Richtung haben kann. e) Der Kette ohne Ende (Paternoſterwerk), bei nicht be- trächtlichen Schachtteufen; es gehen zwei Ketten ohne Ende ober- halb der Schachtmündung über zwei Räder, an denen hervorſtehende Zähne angebracht ſind, in welche die Kettenglieder greifen, und aber unten im Geſenke über Rollen; die Fördergefäße hängt man zwiſchen die Ketten in beſtimmte Glieder, und die obern Räder werden durch eine Triebkraft bewegt und ſo die Gefäße herauf- gewunden2); f) des Gegengewichtes, welches aus 2 Käſten beſteht, die an den beiden Enden eines Seiles hängen, das auf zwei Rollen geht; das eine Gefäß wird auf der Sohle des Schach- tes immer mit Mineral, das andere am Mundloche mit Waſſer gefüllt, dies unten und jenes oben geleert und ſo abwechſelnd3).
1) Beſchreibung dieſer Maſchinen bis ins Einzelne finden ſich bei Brard Grundriß. S. 250–266.
2) Eine nähere Beſchreibung findet ſich, wie Brard angibt, in Brewster Edinburgh Encyclopaedia Art. Mine vol. XIV. p. 359. Art Railway vol. XVII. p. 309. Taf. 394 u. 477.
3) Dieſe Methode iſt angewendet in der Steinkohlengrube des Lord Fitz-Wil- liam bei New Kaskgade in England.
VII. Von dem Scheiden der Erze in und außer der Grube.
§. 107.
In der Grube wird nicht ſogleich beim Aushauen des Geſteines die Sonderung der Erze vorgenommen, ſondern erſt nachdem eine Strecke verſchrämt iſt, reinigt man die Sohle und gewinnt aus den einzelnen Stücken mit den Fimmeln und kleinen Schüſſen die Erzmaſſe, dabei ſcheidet man dieſe nach ihrer Reinheit und Reich- haltigkeit noch vor der Förderung. Jede Unordnung beim Zer- ſchlagen, Scheiden und Fördern hat bedeutende Verluſte zur Folge durch das Zerſpringen, Zerſplittern, Zertreten, Beſchmutzen und öftere Umladen. Was man von der Grube aus ſogleich gediegen liefern kann, das braucht nicht in die Hüttenwerke zu gehen. Der Ausſchläger ſcheidet nicht blos die erzhaltigen Stücke (Gänge) von dem tauben Geſteine (Bergen), ſondern auch die Gänge ſelbſt wieder nach Größe und Gehalt, und ladet ſie ſo in die För- derungsgefäße. So kommen auch die ganz guten (derben) Gänge
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Schachte entfernt liegt und fließt, die Radbewegung vom entfern-
ten Waſſer her der Korbbewegung mittheilt1); d) der Dampf-
maſchine, deren Kraft jede beliebige Richtung haben kann.
e) Der Kette ohne Ende (Paternoſterwerk), bei nicht be-
trächtlichen Schachtteufen; es gehen zwei Ketten ohne Ende ober-
halb der Schachtmündung über zwei Räder, an denen hervorſtehende
Zähne angebracht ſind, in welche die Kettenglieder greifen, und
aber unten im Geſenke über Rollen; die Fördergefäße hängt man
zwiſchen die Ketten in beſtimmte Glieder, und die obern Räder
werden durch eine Triebkraft bewegt und ſo die Gefäße herauf-
gewunden2); f) des Gegengewichtes, welches aus 2 Käſten
beſteht, die an den beiden Enden eines Seiles hängen, das auf
zwei Rollen geht; das eine Gefäß wird auf der Sohle des Schach-
tes immer mit Mineral, das andere am Mundloche mit Waſſer
gefüllt, dies unten und jenes oben geleert und ſo abwechſelnd3).
¹⁾ Beſchreibung dieſer Maſchinen bis ins Einzelne finden ſich bei Brard
Grundriß. S. 250–266.
²⁾ Eine nähere Beſchreibung findet ſich, wie Brard angibt, in Brewster
Edinburgh Encyclopaedia Art. Mine vol. XIV. p. 359. Art Railway vol. XVII.
p. 309. Taf. 394 u. 477.
³⁾ Dieſe Methode iſt angewendet in der Steinkohlengrube des Lord Fitz-Wil-
liam bei New Kaskgade in England.
VII. Von dem Scheiden der Erze in und außer
der Grube.
§. 107.
In der Grube wird nicht ſogleich beim Aushauen des Geſteines
die Sonderung der Erze vorgenommen, ſondern erſt nachdem eine
Strecke verſchrämt iſt, reinigt man die Sohle und gewinnt aus
den einzelnen Stücken mit den Fimmeln und kleinen Schüſſen die
Erzmaſſe, dabei ſcheidet man dieſe nach ihrer Reinheit und Reich-
haltigkeit noch vor der Förderung. Jede Unordnung beim Zer-
ſchlagen, Scheiden und Fördern hat bedeutende Verluſte zur Folge
durch das Zerſpringen, Zerſplittern, Zertreten, Beſchmutzen und
öftere Umladen. Was man von der Grube aus ſogleich gediegen
liefern kann, das braucht nicht in die Hüttenwerke zu gehen. Der
Ausſchläger ſcheidet nicht blos die erzhaltigen Stücke (Gänge)
von dem tauben Geſteine (Bergen), ſondern auch die Gänge
ſelbſt wieder nach Größe und Gehalt, und ladet ſie ſo in die För-
derungsgefäße. So kommen auch die ganz guten (derben) Gänge
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/158>, abgerufen am 21.11.2024.
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