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Baumgart, Hermann: Handbuch der Poetik. Eine kritisch-theoretische Darstellung der Theorie der Dichtkunst. Stuttgart, 1887.

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sei, und wie weit, was ihm dafür gelte, davon entfernt sei. Nach dieser pba_285.002
Richtung gelingt ihm alles so wohl -- nicht allein in der Haupthandlung, pba_285.003
sondern auch in den Nebenhandlungen (man denke an Riwalin pba_285.004
und Blanscheflur, an Rual li Foitenant und sein ganzes Haus) --, er

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unde schuldegen sei dar an, pba_285.006
diu schulde nie daran gewan. pba_285.007
............ pba_285.008
des guoten vinden wir da niht, pba_285.009
des unser iegelicher gert pba_285.010
und des wir alle sein entwert: pba_285.011
daz ist der staete friundes muot, pba_285.012
der staetecliche sanfte tuot, pba_285.013
der die ro'sen bei dem dorne treit pba_285.014
die senfte bei der arebeit; pba_285.015
an dem ie leit verborgen pba_285.016
diu minne bei den sorgen, pba_285.017
der an dem ende ie fröude birt, pba_285.018
als ofte als er beswaeret wirt, pba_285.019
den vindet man ie lützel nuo: pba_285.020
als vorwerke wir dar zuo. pba_285.021
Ez ist vil war, daz man da saget: pba_285.022
"Minn' ist getriben unde gejaget pba_285.023
in den endelosten ort." pba_285.024
wir haben an ir niwan daz wort: pba_285.025
uns ist niwan der name beliben pba_285.026
und haben ouch den also zetriben, pba_285.027
also verwortet unde vernamet, pba_285.028
daz sich diu müede ir namen schamet pba_285.029
und ir daz wort unmaeret; pba_285.030
si swachet unde swaeret pba_285.031
ir selber auf der erde; pba_285.032
diu erelose unwerde, pba_285.033
si sleichet under hausen biten pba_285.034
und treit von lasterlichen siten pba_285.035
gemanicvaltet einen sac ..... pba_285.036
.............. pba_285.037
Minn', aller Herzen Künigin, pba_285.038
diu freie, diu eine pba_285.039
diu ist umb' kouf gemeine, pba_285.040
wie habe wir unser herschaft pba_285.041
an ir gemachet zinshaft! pba_285.042
wir haben ein boese conterfeit pba_285.043
in daz vingerlein geleit pba_285.044
und triegen uns da selbe mite. pba_285.045
ez ist ein armer trügesite,
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Und geben ihr die Schuld daran, pba_285.102
Die nie daran die Schuld gewann. pba_285.103
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Wir finden nichts von dem Genuß, pba_285.105
Des unser Jeglicher begehrt pba_285.106
Und der uns billig bleibt verwehrt. pba_285.107
Den Genuß gibt stäter Freundesmut, pba_285.108
Der sanft zu allen Stunden thut, pba_285.109
Der bei dem Dorn auch Rosen trägt pba_285.110
Und Süßigkeit bei Schmerzen hegt, pba_285.111
Jn dem bei allen Sorgen pba_285.112
Die Minne liegt verborgen, pba_285.113
Der stäts am Ende Freude schenkt, pba_285.114
Wie oft er auch in Kummer senkt: pba_285.115
Den findet man so selten nun, pba_285.116
Die Ernte bringt das falsche Thun. pba_285.117
Es ist wohl Wahrheit, was man sagt: pba_285.118
"Vertrieben wird und ausgejagt pba_285.119
Die Minne bis zum fernsten Ort." pba_285.120
Von ihr verblieb allein das Wort, pba_285.121
Uns ist der Name nur geblieben, pba_285.122
Den haben wir auch so zerrieben, pba_285.123
So abgejagt und lahm gehetzt, pba_285.124
Ermüdet schämt sie sein sich jetzt. pba_285.125
Das Wort macht ihr Beschwerde, pba_285.126
Sie ward sich auf der Erde pba_285.127
Schier selbst zuwider und zur Last, pba_285.128
Sie ist da ein unwerter Gast. pba_285.129
Sie geht von Haus zu Hause bitten pba_285.130
Und führt mit lästerlichen Sitten pba_285.131
Angefüllten Sack herum u. s. w. pba_285.132
............ pba_285.133
Minn', aller Herzen Königin, pba_285.134
Mit ihren freien Gaben, pba_285.135
Jst nun um Geld zu haben. pba_285.136
Wir würd'gen unsre Herrlichkeit pba_285.137
An ihr herab zur Zinsbarkeit: pba_285.138
Wir fassen einen falschen Stein pba_285.139
Jns edle Gold am Fingerlein pba_285.140
Und trügen so uns selber auch. pba_285.141
Welch armsel'ger Lügenbrauch,
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sei, und wie weit, was ihm dafür gelte, davon entfernt sei. Nach dieser pba_285.002
Richtung gelingt ihm alles so wohl — nicht allein in der Haupthandlung, pba_285.003
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David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
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Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination

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Zitationshilfe: Baumgart, Hermann: Handbuch der Poetik. Eine kritisch-theoretische Darstellung der Theorie der Dichtkunst. Stuttgart, 1887, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumgart_poetik_1887/303>, abgerufen am 05.05.2024.