Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.Die LXXIV. Laster-Predigt/ Jm Namen Jesu! Die LXXIV. Laster-Predigt/ d. 10. Febr. 1660.Jn der II. Abtheilung/ von den Lastern wider Sich selbsten. Das XXXVII. Laster: Verwegenheit. Text: Syrach c. 1. v. 28. Wer ohne Furcht fähret/ der gefällt GOtt nicht/ und seine Frechheit wird ihn stürtzen. Eingang. (Euphor-Geliebte in Christo dem HErren! mio Satyri- cus, in ico- ne animor. seu part. IV. c. 4. pag. 307. seq. citante Ioh. Mollero in Continuat. alleg. Sacr. c. 18. §. 303. num. 6. pag. 148.) WAn schreibet/ daß im Niderland von den Staaden 24. in
Die LXXIV. Laſter-Predigt/ Jm Namen Jeſu! Die LXXIV. Laſter-Predigt/ d. 10. Febr. 1660.Jn der II. Abtheilung/ von den Laſtern wider Sich ſelbſten. Das XXXVII. Laſter: Verwegenheit. Text: Syrach c. 1. v. 28. Wer ohne Furcht faͤhret/ der gefaͤllt GOtt nicht/ und ſeine Frechheit wird ihn ſtuͤrtzen. Eingang. (Euphor-Geliebte in Chriſto dem HErren! mio Satyri- cus, in ico- ne animor. ſeu part. IV. c. 4. pag. 307. ſeq. citante Ioh. Mollero in Continuat. alleg. Sacr. c. 18. §. 303. num. 6. pag. 148.) WAn ſchreibet/ daß im Niderland von den Staaden 24. in
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Die LXXIV. Laſter-Predigt/
Jm Namen Jeſu!
Die LXXIV. Laſter-Predigt/
Jn der II. Abtheilung/ von den Laſtern wider
Sich ſelbſten.
Das XXXVII. Laſter: Verwegenheit.
Text:
Syrach c. 1. v. 28.
Wer ohne Furcht faͤhret/ der gefaͤllt GOtt nicht/ und
ſeine Frechheit wird ihn ſtuͤrtzen.
Eingang.
Geliebte in Chriſto dem HErren!
WAn ſchreibet/ daß im Niderland von den Staaden 24.
Spaniſche Soldaten gefangen worden/ auß welchen ihrer 8.
(weils die Spanier ihren Soldaten zuvor auch alſo gemacht)
ſolten gehenckt werden/ wie ſie das Loß treffen wurde. Die Loß-
zedel wurden in einen Hut geworffen/ welcher nun ein Loß be-
kam/ darauf nichts verzeichnet war/ der erhielt ſein Leben. Ein Engellaͤnder
unter dieſen 24. Gefangnen trat hinzu/ und bekam ein Freyloß/ ein Spanier
unter ihnen/ heulete uͤber alle maſſen/ daß ſich ſeiner etliche von den Umſtehen-
den er barmeten/ etliche ſeiner lacheten/ zu dieſem ſtellet ſich jetzt gedachter En-
gellaͤnder/ der ſchon frey war/ und handelt mit ihm/ wo er ihm zehen Goldgul-
den geben wolte/ ſo wolle er fuͤr ihn greiffen/ und wann ihn das Loß treffe/ ſo
woll er auch fuͤr ihn ſterben/ der Spanier war deſſen fro/ und gab ihm ſo bald
die 10. Goldgulden. Darauf langt der Engellaͤnder/ auf Verſtattung der
Richter/ zum andern mal in den Hut/ und gluͤcket ihm/ daß er wiederum einen
freien Zedel herauß zog. Hier weiß ich nicht/ ob wir uns mehr uͤber das groſ-
ſe Gluͤck/ oder uͤber die groſſe Vermeſſen heit dieſes Engellaͤnders verwundern
ſollen/ daß er um ſchlechter 10. Goldguͤlden willen/ die ihm doch/ im widrigen
Fall/ nichts nutz geweſt waͤren/ ſein Leib und Leben ſo leichtſinnig in die
Schantz gewaget: Und laß ich mich beduncken/ er ſey doch dem Hencker nicht
entgangen/ dann weil es ihm hier zweymal ſo wol gegluͤcket/ hat er ſich gewiß
in
Urtheil
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