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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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vom Ehebruch.
zünden/ dadurch sie sich selber verzehren und verbrennen. Syr. 23. Da hat nunWo nicht
von der O-
brigkeit/

die Obrigkeit Befehl/ daß sie beyde den Ehebrecher und die Ehebrecherin am
Leben straffen sollen. 3. Mos. 20. Der König zu Babel ließ Zedektam und
Ahab auf dem Feur braten/ darum daß sie Ehebruch mit der andern Weiber
getrieben. Jerem. 29. Die Egypter hatten den Gebrauch/ daß sie der Ehebre-
cherin die Nasen abschnitten/ und den Ehebrecher biß auf den Tod prügelten.
Die alte Teutschen haben solchem Gesind die Haar abgeschnitten/ und sie dar-
auf mit Benglen auß der Statt hinauß geschlagen. Käyser Autelianus ließ
einen Soldaten/ der mit seines Würths Weib die Ehe gebrochen/ mit beyden
Füssen/ an zweyer nidergebogenen Bäum Gipffel binden/ nachmals dieselbe
behend wieder aufschnappen/ und ihn also in der Mitte von einander reissen/
daß an einem jeden Baum ein Stuck hangen blieben. Anno 1374. kamEx. de Doct.
Med. habet
Zeiller.
cent. 6. ep.
97. p.
760.

Burggraf Albrecht von Kirchberg gen Erffurt in eines Burgers Hauß/ hieß
zum Paradyß/ und beschlieff dem Würt sein Weib/ der Burger als Würt/
und sein Knecht kamen darzu/ und erstachen den Burggrafen/ darauf führt man
den Burggrafen also tod und nackend für Gericht/ und nach ergangenem Ur-
theil/ ward ihm auch vor der Statt der Kopff abgeschlagen/ wie Herr Zeill.
ep.
525. auß einer Thüringischen Chronick schreibet. Welche Obrigkeit
noch gleichen Ernst in Abstraffung der Ehebrecher gebraucht/ die handelt nicht
wider das Göttliche Gesetz/ nicht wider das Gewissen/ nicht wider die Billig-
keit: Es ist sich aber zu verwundern/ daß da man sonsten in Abstraffung der(Conf.
Kern. Tob.
I. fol. 445.
a)

Ubelthaten grossen Ernst gebraucht/ man doch mit den Ehebrechern so streng
nicht verfähret/ wann ein Ehebrecher ein Zeitlang im Thurn gesessen/ das Muß
gessen/ oder ein gewise Geldstraff erlegt/ so meynt man/ er sey gar hart gestrafft/
da doch der Ehebruch (wie jetzo gehört) ein so schröcklich Laster ist/ greulicher
als Morden und Stehlen/ darum nun/ weil die barmhertzige Richter mit dem
Fuchsschwantz heutigs Tags darüber fahren/ wie D. Cramer klagt in seiner
Gloß über Ezech. 23. v. 45. so richtet und strafft GOtt die Ehebrecher selber.doch gewiß
von GOtt/

Ebr. 13. Sie treiben Ehebruch und lauffen ins Hurenhauß/ ein jeglicher wie-
hert nach seines Nechsten Weib/ wie die vollen/ müssige Hengste/ und ich solt
sie um solches nicht heimsuchen/ spricht der HErr/ und mein Seel solt sich nicht
rächen an solchem Volck/ wie das ist. Jerem. 5. Da strafft Gott die Ehebre-Talione,
cher Talione, mit gleicher Müntz/ daß ihre Weiber wieder von anderen müs-
sen geschändet werden. Job. 31. Oder sie müssen doch sonsten andere Unfäll mit
Schmertzen an ihren Weib und Kindern sehen und erleben/ da muß offt das
kleine Wichtelen in der Wiegen entgelten/ was Vatter und Mutter gesündi-
get haben/ wie das Exempel Davids außweist. 2. Sam. 12. und 16. Er strafftEhr/
sie an ihren Ehren/ in dem er sie offentlich zu Schanden machet/ daß sie aller vo-
rigen Ehren entsetzt/ und außgeworffen werden/ männiglich hat ein Abschenen
ab ihnen/ und entzeucht sich ihrer Conversation, wann sie ehrlichen Leuten auf

der

vom Ehebruch.
zuͤnden/ dadurch ſie ſich ſelber verzehren und verbrennen. Syr. 23. Da hat nunWo nicht
von der O-
brigkeit/

die Obrigkeit Befehl/ daß ſie beyde den Ehebrecher und die Ehebrecherin am
Leben ſtraffen ſollen. 3. Moſ. 20. Der Koͤnig zu Babel ließ Zedektam und
Ahab auf dem Feur braten/ darum daß ſie Ehebruch mit der andern Weiber
getrieben. Jerem. 29. Die Egypter hatten den Gebrauch/ daß ſie der Ehebre-
cherin die Naſen abſchnitten/ und den Ehebrecher biß auf den Tod pruͤgelten.
Die alte Teutſchen haben ſolchem Geſind die Haar abgeſchnitten/ und ſie dar-
auf mit Benglen auß der Statt hinauß geſchlagen. Kaͤyſer Autelianus ließ
einen Soldaten/ der mit ſeines Wuͤrths Weib die Ehe gebrochen/ mit beyden
Fuͤſſen/ an zweyer nidergebogenen Baͤum Gipffel binden/ nachmals dieſelbe
behend wieder aufſchnappen/ und ihn alſo in der Mitte von einander reiſſen/
daß an einem jeden Baum ein Stuck hangen blieben. Anno 1374. kamEx. de Doct.
Med. habet
Zeiller.
cent. 6. ep.
97. p.
760.

Burggraf Albrecht von Kirchberg gen Erffurt in eines Burgers Hauß/ hieß
zum Paradyß/ und beſchlieff dem Wuͤrt ſein Weib/ der Burger als Wuͤrt/
und ſein Knecht kamen darzu/ und erſtachen den Burggrafen/ darauf fuͤhrt man
den Burggrafen alſo tod und nackend fuͤr Gericht/ und nach ergangenem Ur-
theil/ ward ihm auch vor der Statt der Kopff abgeſchlagen/ wie Herꝛ Zeill.
ep.
525. auß einer Thuͤringiſchen Chronick ſchreibet. Welche Obrigkeit
noch gleichen Ernſt in Abſtraffung der Ehebrecher gebraucht/ die handelt nicht
wider das Goͤttliche Geſetz/ nicht wider das Gewiſſen/ nicht wider die Billig-
keit: Es iſt ſich aber zu verwundern/ daß da man ſonſten in Abſtraffung der(Conf.
Kern. Tob.
I. fol. 445.
a)

Ubelthaten groſſen Ernſt gebraucht/ man doch mit den Ehebrechern ſo ſtreng
nicht verfaͤhret/ wann ein Ehebrecher ein Zeitlang im Thurn geſeſſen/ das Muß
geſſen/ oder ein gewiſe Geldſtraff erlegt/ ſo meynt man/ er ſey gar hart geſtrafft/
da doch der Ehebruch (wie jetzo gehoͤrt) ein ſo ſchroͤcklich Laſter iſt/ greulicher
als Morden und Stehlen/ darum nun/ weil die barmhertzige Richter mit dem
Fuchsſchwantz heutigs Tags daruͤber fahren/ wie D. Cramer klagt in ſeiner
Gloß uͤber Ezech. 23. v. 45. ſo richtet und ſtrafft GOtt die Ehebrecher ſelber.doch gewiß
von GOtt/

Ebr. 13. Sie treiben Ehebruch und lauffen ins Hurenhauß/ ein jeglicher wie-
hert nach ſeines Nechſten Weib/ wie die vollen/ muͤſſige Hengſte/ und ich ſolt
ſie um ſolches nicht heimſuchen/ ſpricht der HErꝛ/ und mein Seel ſolt ſich nicht
raͤchen an ſolchem Volck/ wie das iſt. Jerem. 5. Da ſtrafft Gott die Ehebre-Talione,
cher Talione, mit gleicher Muͤntz/ daß ihre Weiber wieder von anderen muͤſ-
ſen geſchaͤndet werden. Job. 31. Oder ſie muͤſſen doch ſonſten andere Unfaͤll mit
Schmertzen an ihren Weib und Kindern ſehen und erleben/ da muß offt das
kleine Wichtelen in der Wiegen entgelten/ was Vatter und Mutter geſuͤndi-
get haben/ wie das Exempel Davids außweiſt. 2. Sam. 12. und 16. Er ſtrafftEhr/
ſie an ihren Ehren/ in dem er ſie offentlich zu Schanden machet/ daß ſie aller vo-
rigen Ehren entſetzt/ und außgeworffen werden/ maͤnniglich hat ein Abſchenen
ab ihnen/ und entzeucht ſich ihrer Converſation, wann ſie ehrlichen Leuten auf

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/629>, abgerufen am 22.11.2024.