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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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Die XLI. Laster-Predigt/
bet/ nach GOttes Willen für die Religion und Freyheit deß Vatterlandes
entweder zu siegen oder zu sterben/ dahin das Exempel Simsons bey den Rich-
tern c. 16. und deß Eleasars bey den Maccabeern gehören/ 1. Buch 6. Auch
ist es kein verbottener Eigen-Haß/ wann (wie im Eingang gemeldet/) ein
Christ in der Verfolgung wegen deß Göttlichen Gesetzes/ und der Lehr und
standhafften Bekänntnüß Christi willen sich martern und gar tödten läßt/ wie
die sieben Märtyrer samt ihrer Mutter/ 2. B. Macc. 7. und im Neuen Testa-
ment Johannes der Täuffer/ der H. Stephanus/ S. Jacobus und die an-
dern Apostel/ und viel Tausend Heilige Märtyrer/ die GOtt mit ihrem Tod
gepriesen und die Märterer Cron deß ewigen Lebens erlanget. Am allerwe-
nigsten kan ein Eigen-Haß genennet werden die freywillige Aufopfferung un-
sers HErrn JEsu Christi/ welcher sich selbst für uns gegeben/ Eph. 5. hat sein
Leben für uns gelassen/ Joh. 10. und sich willig und gern zu seinem Leiden und
Tod eingestellet/ Ps. 40. da er freye Macht hatte/ sein Leben zu lassen und
Macht hatte/ sein Leben wieder zu nehmen/ Joh. 10. Dieses alles ist für kei-
nen Eigen-Haß oder verbottenen Selbst-Schaden zu halten: Sondern

Ein Selbst-Schaden/ ein Misautia oder verbottener Eigen-Haß ist es/
wann ein Mensch ausser dem Nothfall/ bey gesunder Vernunfft/ vorsetzlich
mit Wissen und Willen seinen eigenen Leib und dessen Glieder verletzt/ seine
Gesundheit verderbt/ oder ihm gar Gewalt-thätiger Weise selber das Leben
nimmt/ als:

Was der
Selbst-
Schade sey.

Wann einer auß Aberglauben/ oder vermeintem Gottesdienst und
angemaßter Heiligkeit sich selber casteiet/ sich mit Messer und Pfriemen ritzt/
daß das helle Blut hernach gehet/ wie die Baals-Pfaffen/ 1. Kön. 18. ihnen sel-
ber den Rucken zergeisselt und zerfleischet/ wie die Päpstische Flagellanten:
Oder mit übrigem Fasten oder anderer selbst-erwählter Buß und Marter deß
Leibes seine eigene Kräfften schwächt und abfrisst/ damit für die Sünden gnug
zu thun und grosse Gnade zu verdienen/ wie der Anti-Christische Hauf sich
unterstehet: Oder/ wann ein Gottloser Epicurer sich selbst/ und zuvorderst
seine Seele und Seeligkeit muthwillig versäumet/ seine meiste Zeit und Sorg-
falt auf das Zeitliche und Vergängliche/ die wenigste auf das Künfftige und
Ewige verwendet. Oder da ein Mensch auß Geitz und filtziger Kargheit
ihm selbsten von dem/ das ihm GOtt bescheret hat/ keine Gutthat anthut/ ihm
selber an nothdürfftiger Speise/ Tranck/ Kleidung/ Artzney und anderer
Pfleg- und Wartung deß Leibes abbricht/ und noch darüber mit unzeitiger/
unnöthiger/ unablässiger Arbeit/ Wachen und Ubel-ligen/ seinen Leib mar-
tert und abmattet/ schwächt und hinricht/ deme man doch seine Ehre zu seiner
Nothdurfft schuldig ist/ Col. 2. Oder/ da einer auß Neid und Rachgier ge-
gen dem Nechsten sich selbsten in Schaden bringet/ damit dem Nechsten dop-
pelter Schaden darauß entstehe/ wie D. Luther über unsere vorhabende Text-

Worte

Die XLI. Laſter-Predigt/
bet/ nach GOttes Willen fuͤr die Religion und Freyheit deß Vatterlandes
entweder zu ſiegen oder zu ſterben/ dahin das Exempel Simſons bey den Rich-
tern c. 16. und deß Eleaſars bey den Maccabeern gehoͤren/ 1. Buch 6. Auch
iſt es kein verbottener Eigen-Haß/ wann (wie im Eingang gemeldet/) ein
Chriſt in der Verfolgung wegen deß Goͤttlichen Geſetzes/ und der Lehr und
ſtandhafften Bekaͤnntnuͤß Chriſti willen ſich martern und gar toͤdten laͤßt/ wie
die ſieben Maͤrtyrer ſamt ihrer Mutter/ 2. B. Macc. 7. und im Neuen Teſta-
ment Johannes der Taͤuffer/ der H. Stephanus/ S. Jacobus und die an-
dern Apoſtel/ und viel Tauſend Heilige Maͤrtyrer/ die GOtt mit ihrem Tod
geprieſen und die Maͤrterer Cron deß ewigen Lebens erlanget. Am allerwe-
nigſten kan ein Eigen-Haß genennet werden die freywillige Aufopfferung un-
ſers HErꝛn JEſu Chriſti/ welcher ſich ſelbſt fuͤr uns gegeben/ Eph. 5. hat ſein
Leben fuͤr uns gelaſſen/ Joh. 10. und ſich willig und gern zu ſeinem Leiden und
Tod eingeſtellet/ Pſ. 40. da er freye Macht hatte/ ſein Leben zu laſſen und
Macht hatte/ ſein Leben wieder zu nehmen/ Joh. 10. Dieſes alles iſt fuͤr kei-
nen Eigen-Haß oder verbottenen Selbſt-Schaden zu halten: Sondern

Ein Selbſt-Schaden/ ein Μισαυτία oder verbottener Eigen-Haß iſt es/
wann ein Menſch auſſer dem Nothfall/ bey geſunder Vernunfft/ vorſetzlich
mit Wiſſen und Willen ſeinen eigenen Leib und deſſen Glieder verletzt/ ſeine
Geſundheit verderbt/ oder ihm gar Gewalt-thaͤtiger Weiſe ſelber das Leben
nimmt/ als:

Was der
Selbſt-
Schade ſey.

Wann einer auß Aberglauben/ oder vermeintem Gottesdienſt und
angemaßter Heiligkeit ſich ſelber caſteiet/ ſich mit Meſſer und Pfriemen ritzt/
daß das helle Blut hernach gehet/ wie die Baals-Pfaffen/ 1. Koͤn. 18. ihnen ſel-
ber den Rucken zergeiſſelt und zerfleiſchet/ wie die Paͤpſtiſche Flagellanten:
Oder mit uͤbrigem Faſten oder anderer ſelbſt-erwaͤhlter Buß und Marter deß
Leibes ſeine eigene Kraͤfften ſchwaͤcht und abfriſſt/ damit fuͤr die Suͤnden gnug
zu thun und groſſe Gnade zu verdienen/ wie der Anti-Chriſtiſche Hauf ſich
unterſtehet: Oder/ wann ein Gottloſer Epicurer ſich ſelbſt/ und zuvorderſt
ſeine Seele und Seeligkeit muthwillig verſaͤumet/ ſeine meiſte Zeit und Sorg-
falt auf das Zeitliche und Vergaͤngliche/ die wenigſte auf das Kuͤnfftige und
Ewige verwendet. Oder da ein Menſch auß Geitz und filtziger Kargheit
ihm ſelbſten von dem/ das ihm GOtt beſcheret hat/ keine Gutthat anthut/ ihm
ſelber an nothduͤrfftiger Speiſe/ Tranck/ Kleidung/ Artzney und anderer
Pfleg- und Wartung deß Leibes abbricht/ und noch daruͤber mit unzeitiger/
unnoͤthiger/ unablaͤſſiger Arbeit/ Wachen und Ubel-ligen/ ſeinen Leib mar-
tert und abmattet/ ſchwaͤcht und hinricht/ deme man doch ſeine Ehre zu ſeiner
Nothdurfft ſchuldig iſt/ Col. 2. Oder/ da einer auß Neid und Rachgier ge-
gen dem Nechſten ſich ſelbſten in Schaden bringet/ damit dem Nechſten dop-
pelter Schaden darauß entſtehe/ wie D. Luther uͤber unſere vorhabende Text-

Worte
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[374/0444] Die XLI. Laſter-Predigt/ bet/ nach GOttes Willen fuͤr die Religion und Freyheit deß Vatterlandes entweder zu ſiegen oder zu ſterben/ dahin das Exempel Simſons bey den Rich- tern c. 16. und deß Eleaſars bey den Maccabeern gehoͤren/ 1. Buch 6. Auch iſt es kein verbottener Eigen-Haß/ wann (wie im Eingang gemeldet/) ein Chriſt in der Verfolgung wegen deß Goͤttlichen Geſetzes/ und der Lehr und ſtandhafften Bekaͤnntnuͤß Chriſti willen ſich martern und gar toͤdten laͤßt/ wie die ſieben Maͤrtyrer ſamt ihrer Mutter/ 2. B. Macc. 7. und im Neuen Teſta- ment Johannes der Taͤuffer/ der H. Stephanus/ S. Jacobus und die an- dern Apoſtel/ und viel Tauſend Heilige Maͤrtyrer/ die GOtt mit ihrem Tod geprieſen und die Maͤrterer Cron deß ewigen Lebens erlanget. Am allerwe- nigſten kan ein Eigen-Haß genennet werden die freywillige Aufopfferung un- ſers HErꝛn JEſu Chriſti/ welcher ſich ſelbſt fuͤr uns gegeben/ Eph. 5. hat ſein Leben fuͤr uns gelaſſen/ Joh. 10. und ſich willig und gern zu ſeinem Leiden und Tod eingeſtellet/ Pſ. 40. da er freye Macht hatte/ ſein Leben zu laſſen und Macht hatte/ ſein Leben wieder zu nehmen/ Joh. 10. Dieſes alles iſt fuͤr kei- nen Eigen-Haß oder verbottenen Selbſt-Schaden zu halten: Sondern Ein Selbſt-Schaden/ ein Μισαυτία oder verbottener Eigen-Haß iſt es/ wann ein Menſch auſſer dem Nothfall/ bey geſunder Vernunfft/ vorſetzlich mit Wiſſen und Willen ſeinen eigenen Leib und deſſen Glieder verletzt/ ſeine Geſundheit verderbt/ oder ihm gar Gewalt-thaͤtiger Weiſe ſelber das Leben nimmt/ als: Wann einer auß Aberglauben/ oder vermeintem Gottesdienſt und angemaßter Heiligkeit ſich ſelber caſteiet/ ſich mit Meſſer und Pfriemen ritzt/ daß das helle Blut hernach gehet/ wie die Baals-Pfaffen/ 1. Koͤn. 18. ihnen ſel- ber den Rucken zergeiſſelt und zerfleiſchet/ wie die Paͤpſtiſche Flagellanten: Oder mit uͤbrigem Faſten oder anderer ſelbſt-erwaͤhlter Buß und Marter deß Leibes ſeine eigene Kraͤfften ſchwaͤcht und abfriſſt/ damit fuͤr die Suͤnden gnug zu thun und groſſe Gnade zu verdienen/ wie der Anti-Chriſtiſche Hauf ſich unterſtehet: Oder/ wann ein Gottloſer Epicurer ſich ſelbſt/ und zuvorderſt ſeine Seele und Seeligkeit muthwillig verſaͤumet/ ſeine meiſte Zeit und Sorg- falt auf das Zeitliche und Vergaͤngliche/ die wenigſte auf das Kuͤnfftige und Ewige verwendet. Oder da ein Menſch auß Geitz und filtziger Kargheit ihm ſelbſten von dem/ das ihm GOtt beſcheret hat/ keine Gutthat anthut/ ihm ſelber an nothduͤrfftiger Speiſe/ Tranck/ Kleidung/ Artzney und anderer Pfleg- und Wartung deß Leibes abbricht/ und noch daruͤber mit unzeitiger/ unnoͤthiger/ unablaͤſſiger Arbeit/ Wachen und Ubel-ligen/ ſeinen Leib mar- tert und abmattet/ ſchwaͤcht und hinricht/ deme man doch ſeine Ehre zu ſeiner Nothdurfft ſchuldig iſt/ Col. 2. Oder/ da einer auß Neid und Rachgier ge- gen dem Nechſten ſich ſelbſten in Schaden bringet/ damit dem Nechſten dop- pelter Schaden darauß entſtehe/ wie D. Luther uͤber unſere vorhabende Text- Worte

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/444>, abgerufen am 17.09.2024.