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Bauer, Karoline: Aus meinem Bühnenleben. Berlin, 1871.

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Dresden war auf den Beinen. Ueber 7000 schriftliche Billet¬
wünsche waren eingegangen. Nicht 2000 konnten erfüllt
werden. Aber wer keinen Platz im Hause fand, wollte doch
wenigstens die glänzende Beleuchtung ahnen, die Musik rau¬
schen hören, das Publikum strömen sehen. Auf dem Theater¬
platz wogte es besonders den Abend Kopf an Kopf. Als der
König und der Hof in die Loge traten, brach im Hause ein ju¬
belndes Hoch aus und die Menge draußen stimmte fröhlich ein.

Die Festvorstellung begann mit einem wirksamen
Prolog von Theodor Hell. Alle ersten Schauspieler und
Sänger traten darin auf. Pauli als Baumeister erklärte
das Werk vollbracht, die Bühne verwandelte sich aus
einer Halle in eine freie Gegend, und in diese traten
folgende allegorische Gestalten ein, von den neuen Räumen
Besitz nehmend, einer nach dem andern:

Die Liebe -- Dem. Bauer.
Der Glaube -- Hr. Schöpe +.
Die Tapferkeit -- Dem. Berg.
Der Scherz -- Franziska Schöler.
Ein Hirtenmädchen -- Dem. Anschütz.
Die Romanze -- Mad. Schröder-Devrient +.
Der Dichter -- Hr. Emil Devrient.

Dann folgten die Hauptgestalten unserer größten
Dichter und Opernkomponisten:

Mephistopheles und Marthe -- Hr. Koch + und Mad.
Drewitz +.
Tell und seine Frau -- Hr. Dittmarsch und Mad.
Dor. Devrient.

Dresden war auf den Beinen. Ueber 7000 ſchriftliche Billet¬
wünſche waren eingegangen. Nicht 2000 konnten erfüllt
werden. Aber wer keinen Platz im Hauſe fand, wollte doch
wenigſtens die glänzende Beleuchtung ahnen, die Muſik rau¬
ſchen hören, das Publikum ſtrömen ſehen. Auf dem Theater¬
platz wogte es beſonders den Abend Kopf an Kopf. Als der
König und der Hof in die Loge traten, brach im Hauſe ein ju¬
belndes Hoch aus und die Menge draußen ſtimmte fröhlich ein.

Die Feſtvorſtellung begann mit einem wirkſamen
Prolog von Theodor Hell. Alle erſten Schauſpieler und
Sänger traten darin auf. Pauli als Baumeiſter erklärte
das Werk vollbracht, die Bühne verwandelte ſich aus
einer Halle in eine freie Gegend, und in dieſe traten
folgende allegoriſche Geſtalten ein, von den neuen Räumen
Beſitz nehmend, einer nach dem andern:

Die Liebe — Dem. Bauer.
Der Glaube — Hr. Schöpe †.
Die Tapferkeit — Dem. Berg.
Der Scherz — Franziska Schöler.
Ein Hirtenmädchen — Dem. Anſchütz.
Die Romanze — Mad. Schröder-Devrient †.
Der Dichter — Hr. Emil Devrient.

Dann folgten die Hauptgeſtalten unſerer größten
Dichter und Opernkomponiſten:

Mephiſtopheles und Marthe — Hr. Koch † und Mad.
Drewitz †.
Tell und ſeine Frau — Hr. Dittmarſch und Mad.
Dor. Devrient.
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[439/0467] Dresden war auf den Beinen. Ueber 7000 ſchriftliche Billet¬ wünſche waren eingegangen. Nicht 2000 konnten erfüllt werden. Aber wer keinen Platz im Hauſe fand, wollte doch wenigſtens die glänzende Beleuchtung ahnen, die Muſik rau¬ ſchen hören, das Publikum ſtrömen ſehen. Auf dem Theater¬ platz wogte es beſonders den Abend Kopf an Kopf. Als der König und der Hof in die Loge traten, brach im Hauſe ein ju¬ belndes Hoch aus und die Menge draußen ſtimmte fröhlich ein. Die Feſtvorſtellung begann mit einem wirkſamen Prolog von Theodor Hell. Alle erſten Schauſpieler und Sänger traten darin auf. Pauli als Baumeiſter erklärte das Werk vollbracht, die Bühne verwandelte ſich aus einer Halle in eine freie Gegend, und in dieſe traten folgende allegoriſche Geſtalten ein, von den neuen Räumen Beſitz nehmend, einer nach dem andern: Die Liebe — Dem. Bauer. Der Glaube — Hr. Schöpe †. Die Tapferkeit — Dem. Berg. Der Scherz — Franziska Schöler. Ein Hirtenmädchen — Dem. Anſchütz. Die Romanze — Mad. Schröder-Devrient †. Der Dichter — Hr. Emil Devrient. Dann folgten die Hauptgeſtalten unſerer größten Dichter und Opernkomponiſten: Mephiſtopheles und Marthe — Hr. Koch † und Mad. Drewitz †. Tell und ſeine Frau — Hr. Dittmarſch und Mad. Dor. Devrient.

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Zitationshilfe: Bauer, Karoline: Aus meinem Bühnenleben. Berlin, 1871, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauer_buehnenleben_1871/467>, abgerufen am 25.11.2024.