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Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881.

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Einzelnen weiter fort zu denken), während der Maori die
mehr und mehr entkräfteten *) kamontes, unter dem Herab-
sinken im Reinga, schliesslich wieder zu dem Wurm redu-
cirte, aus dem auch schon der Erste Mensch als entstanden
gedacht werden konnte (im Teaka Mangaia's).

Diese Auffassungsweise wird durch die classischen Bei-
spiele allzusehr, als die durchgehende des Durschnittsmen-
schen documentirt, um für Prasat und sonstige Palläste, die
hier und da angetroffen werden, eine andere Geltung zuzu-
lassen, als sie für Zufügungen subjectiver Ausnahmsfälle ein-
geräumt werden kann.

Und über solche Auffassung ist man auch heute im
Durchschnitt nicht hinaus, von denen abgesehen, die sich in
den Himmeln der einen oder anderen Offenbarungsreligion ihre
privilegirten Plätze reservirt haben. Und über diese Auf-
fassung würde sich auch überhaupt niemals herausgelangen
lassen, da unser auf die irdische Menschen-Organisation
begründetes Denken im Denken von dem Nichtsein das
Kunststück des Selbstverschlucken's vorher zu lernen hätte.
Vom Jenseits kein Gedanke, so wenig wie von der Negation
des Nirwana. Die Gedanken führen nur bis zum Tode, um
dort in Nacht zu erlöschen, ein bios abiotos, wie es nicht
Chrysostomos allein erschienen.

Der Unterschied nun aber liegt in jener harmonischen
Weltanschauung, die uns die Inductionswissenschaften vor
Augen geführt haben, in jenem Kosmos, wo aus dem Ent-
standenen nichts vergeht, wo es zwar Verwandlungen, aber
keine Vernichtungen giebt, wo also jeder der schöpferisch-
zeugenden Gedanken weiter zeugen wird, jenseits jener Nacht,
die irdischen Augen dunkel erscheint, in Folge blendendster
Helle. Während so bei den Griechen die Psyche mit den
Winden verwehte, bei den Maori die letzte Zuckung mit

*) Die Seelen heissen die matten oder kraftlosen, als in languorem
projecti (s. Böttcher) bei den Hebräern (als amenena karena).

Einzelnen weiter fort zu denken), während der Maori die
mehr und mehr entkräfteten *) καμοντες, unter dem Herab-
sinken im Reinga, schliesslich wieder zu dem Wurm redu-
cirte, aus dem auch schon der Erste Mensch als entstanden
gedacht werden konnte (im Teaka Mangaia’s).

Diese Auffassungsweise wird durch die classischen Bei-
spiele allzusehr, als die durchgehende des Durschnittsmen-
schen documentirt, um für Prasat und sonstige Palläste, die
hier und da angetroffen werden, eine andere Geltung zuzu-
lassen, als sie für Zufügungen subjectiver Ausnahmsfälle ein-
geräumt werden kann.

Und über solche Auffassung ist man auch heute im
Durchschnitt nicht hinaus, von denen abgesehen, die sich in
den Himmeln der einen oder anderen Offenbarungsreligion ihre
privilegirten Plätze reservirt haben. Und über diese Auf-
fassung würde sich auch überhaupt niemals herausgelangen
lassen, da unser auf die irdische Menschen-Organisation
begründetes Denken im Denken von dem Nichtsein das
Kunststück des Selbstverschlucken’s vorher zu lernen hätte.
Vom Jenseits kein Gedanke, so wenig wie von der Negation
des Nirwana. Die Gedanken führen nur bis zum Tode, um
dort in Nacht zu erlöschen, ein βίος ἀβίωτος, wie es nicht
Chrysostomos allein erschienen.

Der Unterschied nun aber liegt in jener harmonischen
Weltanschauung, die uns die Inductionswissenschaften vor
Augen geführt haben, in jenem Kosmos, wo aus dem Ent-
standenen nichts vergeht, wo es zwar Verwandlungen, aber
keine Vernichtungen giebt, wo also jeder der schöpferisch-
zeugenden Gedanken weiter zeugen wird, jenseits jener Nacht,
die irdischen Augen dunkel erscheint, in Folge blendendster
Helle. Während so bei den Griechen die Psyche mit den
Winden verwehte, bei den Maori die letzte Zuckung mit

*) Die Seelen heissen die matten oder kraftlosen, als in languorem
projecti (s. Böttcher) bei den Hebräern (als ἀμενηνά κάρηνα).
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[41/0075] Einzelnen weiter fort zu denken), während der Maori die mehr und mehr entkräfteten *) καμοντες, unter dem Herab- sinken im Reinga, schliesslich wieder zu dem Wurm redu- cirte, aus dem auch schon der Erste Mensch als entstanden gedacht werden konnte (im Teaka Mangaia’s). Diese Auffassungsweise wird durch die classischen Bei- spiele allzusehr, als die durchgehende des Durschnittsmen- schen documentirt, um für Prasat und sonstige Palläste, die hier und da angetroffen werden, eine andere Geltung zuzu- lassen, als sie für Zufügungen subjectiver Ausnahmsfälle ein- geräumt werden kann. Und über solche Auffassung ist man auch heute im Durchschnitt nicht hinaus, von denen abgesehen, die sich in den Himmeln der einen oder anderen Offenbarungsreligion ihre privilegirten Plätze reservirt haben. Und über diese Auf- fassung würde sich auch überhaupt niemals herausgelangen lassen, da unser auf die irdische Menschen-Organisation begründetes Denken im Denken von dem Nichtsein das Kunststück des Selbstverschlucken’s vorher zu lernen hätte. Vom Jenseits kein Gedanke, so wenig wie von der Negation des Nirwana. Die Gedanken führen nur bis zum Tode, um dort in Nacht zu erlöschen, ein βίος ἀβίωτος, wie es nicht Chrysostomos allein erschienen. Der Unterschied nun aber liegt in jener harmonischen Weltanschauung, die uns die Inductionswissenschaften vor Augen geführt haben, in jenem Kosmos, wo aus dem Ent- standenen nichts vergeht, wo es zwar Verwandlungen, aber keine Vernichtungen giebt, wo also jeder der schöpferisch- zeugenden Gedanken weiter zeugen wird, jenseits jener Nacht, die irdischen Augen dunkel erscheint, in Folge blendendster Helle. Während so bei den Griechen die Psyche mit den Winden verwehte, bei den Maori die letzte Zuckung mit *) Die Seelen heissen die matten oder kraftlosen, als in languorem projecti (s. Böttcher) bei den Hebräern (als ἀμενηνά κάρηνα).

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Zitationshilfe: Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bastian_voelkergedanke_1881/75>, abgerufen am 22.11.2024.