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Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881.

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die Henne (s. Plutarch), und aus ihm der oogenes, als Phanes
(protos gar ephanthe) oder Protogonos. Wenn so für be-
ginnende Scheidungen die Schaale "geheim die ungeheure
Zeit umfangend", zerbricht (wie beim Abwerfen durch Taaroa),
beginnt die Welt in Harmonien zu ordnen.

Aus der Zerstörung das Leben, das deshalb auch (im
Namen schon ausgedrückt) in Siva waltet, dem Vernichter
in der Trimurti, mit dem Lingam als Symbol, und so wird
"Erikapäos, der Vermehrer genannt, mit Priapos und Dio-
nysos" (chthonischer Wandlungen).

In solcher Schöpferkraft durchdringt*) die Gottheit das
All, aber irdischer Existenz nur ihre Spanne Zeit gewährend,
aus Missverständniss**) freilich wie in Grönland und am
Orinoko gemeint wird, aber ob miss oder nicht, unmissbar
gewiss. Die Seele mag in Wiedergeburten rollen, zu Medita-
tionshimmeln, den Rupehimmeln auf den Megga emporsteigen,
die Essenz der Dinge zu erfassen***), sie mag in der Gottheit
absorbirt werden, in brahmanischer, oder von ihr gefressen+)

*) Als vom christlichen Gott gesprochen wurde, "every where present,
in plants etc.", meinte ein Wafura: "Then this God is certainly in your arrak,
for I never feel happier, than when I have drunk plenty of it" (s. Earle).
**) Tod wurde allgemein, weil "the children of the first man did not
dig him up again, as one of the gods commanded", indem dann "all men would
have lived again after a few days interment (in Fiji). Wie in Sibirien
wird auf den Aru-Inseln (s. Kolff) der Mund der Todten mit Speisen voll-
gesteckt, denn "Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen". Den
zukünftigen Zustand verlachte der Kasya: "Wie es möglich sei, nach
Frage über dem Tode zu leben und den Himmel von der Erde zu erreichen"
(s. Berghaus). Der Baum, der früher dazu gedient, wurde abgehauen, wie
in den mythologischen Ueberlieferungen zu finden (und noch in Australien).
***) Als erfassbar und unfassbar existirt Brahma in den Formen von
Purusha-rupena und Kala-rupena (nach der Vischnu-purana).
+) Nachdem die Seele dreimal von den Göttern gegessen (in Tahiti)
"it became a deified or imperishable spirit, might visit the world and inspire
others (s. Ellis). Dem Essen geht das Braten vorher, mit Baumaterial für
anderweitige Höllen. The gods roast the souls (in Fiji). Das Abschaben
der Knochen wird verschiedentlich raffinirt.

die Henne (s. Plutarch), und aus ihm der ωὀγενης, als Phanes
(πρῶτος γαρ ἐφάνϑη) oder Protogonos. Wenn so für be-
ginnende Scheidungen die Schaale „geheim die ungeheure
Zeit umfangend“, zerbricht (wie beim Abwerfen durch Taaroa),
beginnt die Welt in Harmonien zu ordnen.

Aus der Zerstörung das Leben, das deshalb auch (im
Namen schon ausgedrückt) in Siva waltet, dem Vernichter
in der Trimurti, mit dem Lingam als Symbol, und so wird
„Erikapäos, der Vermehrer genannt, mit Priapos und Dio-
nysos“ (chthonischer Wandlungen).

In solcher Schöpferkraft durchdringt*) die Gottheit das
All, aber irdischer Existenz nur ihre Spanne Zeit gewährend,
aus Missverständniss**) freilich wie in Grönland und am
Orinoko gemeint wird, aber ob miss oder nicht, unmissbar
gewiss. Die Seele mag in Wiedergeburten rollen, zu Medita-
tionshimmeln, den Rupehimmeln auf den Megga emporsteigen,
die Essenz der Dinge zu erfassen***), sie mag in der Gottheit
absorbirt werden, in brahmanischer, oder von ihr gefressen†)

*) Als vom christlichen Gott gesprochen wurde, „every where present,
in plants etc.“, meinte ein Wafura: „Then this God is certainly in your arrak,
for I never feel happier, than when I have drunk plenty of it“ (s. Earle).
**) Tod wurde allgemein, weil „the children of the first man did not
dig him up again, as one of the gods commanded“, indem dann „all men would
have lived again after a few days interment (in Fiji). Wie in Sibirien
wird auf den Aru-Inseln (s. Kolff) der Mund der Todten mit Speisen voll-
gesteckt, denn „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“. Den
zukünftigen Zustand verlachte der Kasya: „Wie es möglich sei, nach
Frage über dem Tode zu leben und den Himmel von der Erde zu erreichen“
(s. Berghaus). Der Baum, der früher dazu gedient, wurde abgehauen, wie
in den mythologischen Ueberlieferungen zu finden (und noch in Australien).
***) Als erfassbar und unfassbar existirt Brahma in den Formen von
Purusha-rupena und Kala-rupena (nach der Vischnu-purana).
†) Nachdem die Seele dreimal von den Göttern gegessen (in Tahiti)
„it became a deified or imperishable spirit, might visit the world and inspire
others (s. Ellis). Dem Essen geht das Braten vorher, mit Baumaterial für
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[69/0103] die Henne (s. Plutarch), und aus ihm der ωὀγενης, als Phanes (πρῶτος γαρ ἐφάνϑη) oder Protogonos. Wenn so für be- ginnende Scheidungen die Schaale „geheim die ungeheure Zeit umfangend“, zerbricht (wie beim Abwerfen durch Taaroa), beginnt die Welt in Harmonien zu ordnen. Aus der Zerstörung das Leben, das deshalb auch (im Namen schon ausgedrückt) in Siva waltet, dem Vernichter in der Trimurti, mit dem Lingam als Symbol, und so wird „Erikapäos, der Vermehrer genannt, mit Priapos und Dio- nysos“ (chthonischer Wandlungen). In solcher Schöpferkraft durchdringt *) die Gottheit das All, aber irdischer Existenz nur ihre Spanne Zeit gewährend, aus Missverständniss **) freilich wie in Grönland und am Orinoko gemeint wird, aber ob miss oder nicht, unmissbar gewiss. Die Seele mag in Wiedergeburten rollen, zu Medita- tionshimmeln, den Rupehimmeln auf den Megga emporsteigen, die Essenz der Dinge zu erfassen ***), sie mag in der Gottheit absorbirt werden, in brahmanischer, oder von ihr gefressen †) *) Als vom christlichen Gott gesprochen wurde, „every where present, in plants etc.“, meinte ein Wafura: „Then this God is certainly in your arrak, for I never feel happier, than when I have drunk plenty of it“ (s. Earle). **) Tod wurde allgemein, weil „the children of the first man did not dig him up again, as one of the gods commanded“, indem dann „all men would have lived again after a few days interment (in Fiji). Wie in Sibirien wird auf den Aru-Inseln (s. Kolff) der Mund der Todten mit Speisen voll- gesteckt, denn „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“. Den zukünftigen Zustand verlachte der Kasya: „Wie es möglich sei, nach Frage über dem Tode zu leben und den Himmel von der Erde zu erreichen“ (s. Berghaus). Der Baum, der früher dazu gedient, wurde abgehauen, wie in den mythologischen Ueberlieferungen zu finden (und noch in Australien). ***) Als erfassbar und unfassbar existirt Brahma in den Formen von Purusha-rupena und Kala-rupena (nach der Vischnu-purana). †) Nachdem die Seele dreimal von den Göttern gegessen (in Tahiti) „it became a deified or imperishable spirit, might visit the world and inspire others (s. Ellis). Dem Essen geht das Braten vorher, mit Baumaterial für anderweitige Höllen. The gods roast the souls (in Fiji). Das Abschaben der Knochen wird verschiedentlich raffinirt.

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Zitationshilfe: Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bastian_voelkergedanke_1881/103>, abgerufen am 23.11.2024.