Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.weil vff freyem Feld vnd in Wüsteneyen / da sie etwa miteinander stritten vnd verwundet würden / nicht allzeit jemand möchte gefunden werden / so sie bald verbinden vnd heilen könte: es were dann sach / daß sie etwa einen weisen Zauberer zum Freund hetten / welcher jhnen schleunig zu hülff käme / vnd durch die Lufft her etwa in einer Wolcken eine Jungfer oder einen Zwerch mit sich führte / mit eim gläsernen Fläschlein voller Wassers von so trefflicher Krafft / daß / so bald sie dessen ein Tropffen schmeckten / stracks vnd in eim Augenblick von jhren Schäden vnnd Wunden heil würden / ob hetten sie nie einigen Mangel gehabt. Aber zum Fall / vnd so lange diß nicht beschehe / hetten alle Ritter von vhraltem andencken her vor bequem vnd nothwendig erachtet / daß jhre Waffenträger mit Gelde vnnd andern nothwendigen Dingen / als da seynd Faden vnd leinene Tücher / auch öhl vnd Salben / wol versehen weren / vmb damit sich zu heilen vnd zu verbinden. Vnd wofern sichs ja zu weilen zugetragen / daß die Ritter eines Waffenträgers gemangelt / so doch wenig vnd selten geschehen / daß sie selbs solches / als Sachen grosser Nothwendigkeit hinderm Sattel bey sich geführt / in so gar subtilen vnd kleinen Reisetäschlin / daß man sie fast nicht sehen oder bey jhnen mercken können. Dann was die andern grössern Reise- oder Brodkarnier belanget / so man hinder sich am sattel zuführen pflegt / weil solche zu diesen vnd dergleichen Händeln nicht bequäm oder nothwendig / seyen sie bey den fahrenden Rittern nicht bräuchlich gewesen. Vnd hierauff gab er jhm den Raht / weil er jhm / als seinem zukünfftigen / vnd nun schon angehenden Pathen / noch zu befehlen vnd zu gebieten macht hette / daß er von dannen ohne Geld vnd Vorraht anderer Nothwendigkeit nicht fürder reisete / in dem er ins künfftig in der that erfahren könte / wiewol er sich bey derselben weil vff freyem Feld vnd in Wüsteneyen / da sie etwa miteinander stritten vnd verwundet würden / nicht allzeit jemand möchte gefunden werden / so sie bald verbinden vnd heilen könte: es were dann sach / daß sie etwa einen weisen Zauberer zum Freund hetten / welcher jhnen schleunig zu hülff käme / vnd durch die Lufft her etwa in einer Wolcken eine Jungfer oder einen Zwerch mit sich führte / mit eim gläsernen Fläschlein voller Wassers von so trefflicher Krafft / daß / so bald sie dessen ein Tropffen schmeckten / stracks vnd in eim Augenblick von jhren Schäden vnnd Wunden heil würden / ob hetten sie nie einigen Mangel gehabt. Aber zum Fall / vnd so lange diß nicht beschehe / hetten alle Ritter von vhraltem andencken her vor bequem vnd nothwendig erachtet / daß jhre Waffenträger mit Gelde vnnd andern nothwendigen Dingen / als da seynd Faden vnd leinene Tücher / auch öhl vnd Salben / wol versehen weren / vmb damit sich zu heilen vnd zu verbinden. Vnd wofern sichs ja zu weilen zugetragen / daß die Ritter eines Waffenträgers gemangelt / so doch wenig vnd selten geschehen / daß sie selbs solches / als Sachen grosser Nothwendigkeit hinderm Sattel bey sich geführt / in so gar subtilen vnd kleinen Reisetäschlin / daß man sie fast nicht sehen oder bey jhnen mercken können. Dann was die andern grössern Reise- oder Brodkarnier belanget / so man hinder sich am sattel zuführen pflegt / weil solche zu diesen vnd dergleichen Händeln nicht bequäm oder nothwendig / seyen sie bey den fahrenden Rittern nicht bräuchlich gewesen. Vnd hierauff gab er jhm den Raht / weil er jhm / als seinem zukünfftigen / vnd nun schon angehenden Pathen / noch zu befehlen vnd zu gebieten macht hette / daß er von dannen ohne Geld vnd Vorraht anderer Nothwendigkeit nicht fürder reisete / in dem er ins künfftig in der that erfahren könte / wiewol er sich bey derselben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0039" n="39"/> weil vff freyem Feld vnd in Wüsteneyen / da sie etwa miteinander stritten vnd verwundet würden / nicht allzeit jemand möchte gefunden werden / so sie bald verbinden vnd heilen könte: es were dann sach / daß sie etwa einen weisen Zauberer zum Freund hetten / welcher jhnen schleunig zu hülff käme / vnd durch die Lufft her etwa in einer Wolcken eine Jungfer oder einen Zwerch mit sich führte / mit eim gläsernen Fläschlein voller Wassers von so trefflicher Krafft / daß / so bald sie dessen ein Tropffen schmeckten / stracks vnd in eim Augenblick von jhren Schäden vnnd Wunden heil würden / ob hetten sie nie einigen Mangel gehabt. Aber zum Fall / vnd so lange diß nicht beschehe / hetten alle Ritter von vhraltem andencken her vor bequem vnd nothwendig erachtet / daß jhre Waffenträger mit Gelde vnnd andern nothwendigen Dingen / als da seynd Faden vnd leinene Tücher / auch öhl vnd Salben / wol versehen weren / vmb damit sich zu heilen vnd zu verbinden. Vnd wofern sichs ja zu weilen zugetragen / daß die Ritter eines Waffenträgers gemangelt / so doch wenig vnd selten geschehen / daß sie selbs solches / als Sachen grosser Nothwendigkeit hinderm Sattel bey sich geführt / in so gar subtilen vnd kleinen Reisetäschlin / daß man sie fast nicht sehen oder bey jhnen mercken können. Dann was die andern grössern Reise- oder Brodkarnier belanget / so man hinder sich am sattel zuführen pflegt / weil solche zu diesen vnd dergleichen Händeln nicht bequäm oder nothwendig / seyen sie bey den fahrenden Rittern nicht bräuchlich gewesen. Vnd hierauff gab er jhm den Raht / weil er jhm / als seinem zukünfftigen / vnd nun schon angehenden Pathen / noch zu befehlen vnd zu gebieten macht hette / daß er von dannen ohne Geld vnd Vorraht anderer Nothwendigkeit nicht fürder reisete / in dem er ins künfftig in der that erfahren könte / wiewol er sich bey derselben </p> </div> </body> </text> </TEI> [39/0039]
weil vff freyem Feld vnd in Wüsteneyen / da sie etwa miteinander stritten vnd verwundet würden / nicht allzeit jemand möchte gefunden werden / so sie bald verbinden vnd heilen könte: es were dann sach / daß sie etwa einen weisen Zauberer zum Freund hetten / welcher jhnen schleunig zu hülff käme / vnd durch die Lufft her etwa in einer Wolcken eine Jungfer oder einen Zwerch mit sich führte / mit eim gläsernen Fläschlein voller Wassers von so trefflicher Krafft / daß / so bald sie dessen ein Tropffen schmeckten / stracks vnd in eim Augenblick von jhren Schäden vnnd Wunden heil würden / ob hetten sie nie einigen Mangel gehabt. Aber zum Fall / vnd so lange diß nicht beschehe / hetten alle Ritter von vhraltem andencken her vor bequem vnd nothwendig erachtet / daß jhre Waffenträger mit Gelde vnnd andern nothwendigen Dingen / als da seynd Faden vnd leinene Tücher / auch öhl vnd Salben / wol versehen weren / vmb damit sich zu heilen vnd zu verbinden. Vnd wofern sichs ja zu weilen zugetragen / daß die Ritter eines Waffenträgers gemangelt / so doch wenig vnd selten geschehen / daß sie selbs solches / als Sachen grosser Nothwendigkeit hinderm Sattel bey sich geführt / in so gar subtilen vnd kleinen Reisetäschlin / daß man sie fast nicht sehen oder bey jhnen mercken können. Dann was die andern grössern Reise- oder Brodkarnier belanget / so man hinder sich am sattel zuführen pflegt / weil solche zu diesen vnd dergleichen Händeln nicht bequäm oder nothwendig / seyen sie bey den fahrenden Rittern nicht bräuchlich gewesen. Vnd hierauff gab er jhm den Raht / weil er jhm / als seinem zukünfftigen / vnd nun schon angehenden Pathen / noch zu befehlen vnd zu gebieten macht hette / daß er von dannen ohne Geld vnd Vorraht anderer Nothwendigkeit nicht fürder reisete / in dem er ins künfftig in der that erfahren könte / wiewol er sich bey derselben
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