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Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.

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were / darin er seine Waffen bewahren vnd verthädigen möchte / weiln er die alte eingerissen / vmb eine newe an die Stell zu bawen. Aber daß im fall der Noth er wol wüste / daß solches herkommen mit den Waffen an jedem Ort könte angestelt werden / wo jhn nur beliebte / vnd daß er vff bevorstehende Nacht solches in dem einen Hoff des Castells verrichten möchte / worauff er vff folgenden Morgen / so es Gott geliebte / der gebräuchlichen Ritterschlagungs Gebräuche gegen jhm sich gebrauchen wolte / in solcher Maß / daß er ein gewaffneter Ritter würde vnd bliebe / vnd zwar so ein Ritterlicher Ritter / daß keiner in der Welt Ritterischer würde seyn können.

Er fragte jhn auch weiter / ob er auch Geld mit sich führte? Drauff jhm Don Quixote antwortet / daß er nicht ein Scherff bey sich hette / vnnd daß darumb / weil er niemals in einiger Geschichtbeschreibung der wallenden Ritter gelesen / daß jrgend der Ritter einer Geld bey sich geführt hette. Hierauff antwortete der Schenck / daß er jrrete / dann daß in den Geschichtbüchern solches nicht außdrücklich nach dem Buchstaben sich befünde / geschehe darumb / daß die Geschichtbeschreiber bedaucht hette vnnötig zu seyn / daß man eine so klare Sach / vnd die so nothwendig bey sich zuführen were / als da sind Geld vnd weisse Hembder / auffzeichnen vnd beschreiben solte / vnd daß man darauß nicht schliessen müste / daß sie dergleichen nicht bey sich geführt hetten. Vnd solte er derohalben gäntzlich vnd gewiß dafür halten / daß alle reisende Ritter / von denen so viel vnd grosse Bücher gefüllet vnd vffgewachsen / wol verwahrte vnd beschlagene Beutel zu aller fürfallender Not bey sich geführet / so wol auch Hembden / vnnd ein klein Büchslein voll öhls oder Salben / damit die Wunden zu heilen / so sie vielfältig im kämpffen empfiengen /

were / darin er seine Waffen bewahren vnd verthädigen möchte / weiln er die alte eingerissen / vmb eine newe an die Stell zu bawen. Aber daß im fall der Noth er wol wüste / daß solches herkommen mit den Waffen an jedem Ort könte angestelt werden / wo jhn nur beliebte / vnd daß er vff bevorstehende Nacht solches in dem einen Hoff des Castells verrichten möchte / worauff er vff folgenden Morgen / so es Gott geliebte / der gebräuchlichen Ritterschlagungs Gebräuche gegen jhm sich gebrauchen wolte / in solcher Maß / daß er ein gewaffneter Ritter würde vnd bliebe / vnd zwar so ein Ritterlicher Ritter / daß keiner in der Welt Ritterischer würde seyn können.

Er fragte jhn auch weiter / ob er auch Geld mit sich führte? Drauff jhm Don Quixote antwortet / daß er nicht ein Scherff bey sich hette / vnnd daß darumb / weil er niemals in einiger Geschichtbeschreibung der wallenden Ritter gelesen / daß jrgend der Ritter einer Geld bey sich geführt hette. Hierauff antwortete der Schenck / daß er jrrete / dann daß in den Geschichtbüchern solches nicht außdrücklich nach dem Buchstaben sich befünde / geschehe darumb / daß die Geschichtbeschreiber bedaucht hette vnnötig zu seyn / daß man eine so klare Sach / vnd die so nothwendig bey sich zuführen were / als da sind Geld vnd weisse Hembder / auffzeichnen vnd beschreiben solte / vnd daß man darauß nicht schliessen müste / daß sie dergleichen nicht bey sich geführt hetten. Vnd solte er derohalben gäntzlich vnd gewiß dafür halten / daß alle reisende Ritter / von denen so viel vnd grosse Bücher gefüllet vnd vffgewachsen / wol verwahrte vnd beschlagene Beutel zu aller fürfallender Not bey sich geführet / so wol auch Hembden / vnnd ein klein Büchslein voll öhls oder Salben / damit die Wunden zu heilen / so sie vielfältig im kämpffen empfiengen /

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[38/0038] were / darin er seine Waffen bewahren vnd verthädigen möchte / weiln er die alte eingerissen / vmb eine newe an die Stell zu bawen. Aber daß im fall der Noth er wol wüste / daß solches herkommen mit den Waffen an jedem Ort könte angestelt werden / wo jhn nur beliebte / vnd daß er vff bevorstehende Nacht solches in dem einen Hoff des Castells verrichten möchte / worauff er vff folgenden Morgen / so es Gott geliebte / der gebräuchlichen Ritterschlagungs Gebräuche gegen jhm sich gebrauchen wolte / in solcher Maß / daß er ein gewaffneter Ritter würde vnd bliebe / vnd zwar so ein Ritterlicher Ritter / daß keiner in der Welt Ritterischer würde seyn können. Er fragte jhn auch weiter / ob er auch Geld mit sich führte? Drauff jhm Don Quixote antwortet / daß er nicht ein Scherff bey sich hette / vnnd daß darumb / weil er niemals in einiger Geschichtbeschreibung der wallenden Ritter gelesen / daß jrgend der Ritter einer Geld bey sich geführt hette. Hierauff antwortete der Schenck / daß er jrrete / dann daß in den Geschichtbüchern solches nicht außdrücklich nach dem Buchstaben sich befünde / geschehe darumb / daß die Geschichtbeschreiber bedaucht hette vnnötig zu seyn / daß man eine so klare Sach / vnd die so nothwendig bey sich zuführen were / als da sind Geld vnd weisse Hembder / auffzeichnen vnd beschreiben solte / vnd daß man darauß nicht schliessen müste / daß sie dergleichen nicht bey sich geführt hetten. Vnd solte er derohalben gäntzlich vnd gewiß dafür halten / daß alle reisende Ritter / von denen so viel vnd grosse Bücher gefüllet vnd vffgewachsen / wol verwahrte vnd beschlagene Beutel zu aller fürfallender Not bey sich geführet / so wol auch Hembden / vnnd ein klein Büchslein voll öhls oder Salben / damit die Wunden zu heilen / so sie vielfältig im kämpffen empfiengen /

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  • Das große „I“, das in Fraktur wie üblich der gleiche Buchstabe wie das große „J“ ist, wird hingegen nach dem Lautwert übertragen.



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Zitationshilfe: Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/38>, abgerufen am 23.04.2024.