Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768].aus natürlicher Erkenntniß etc. ist ein verdorbner Mensch, und wird wahrschein-licher Weise unglücklich. Aus der Ordnung und Unordnung in den Ein junger Mensch, der einiges Vermögen Wer oft Böses von Leuten redet, kann weder Ein glücklicher Hausvater zu seyn, erfordert §. 40. F 3
aus natuͤrlicher Erkenntniß ꝛc. iſt ein verdorbner Menſch, und wird wahrſchein-licher Weiſe ungluͤcklich. Aus der Ordnung und Unordnung in den Ein junger Menſch, der einiges Vermoͤgen Wer oft Boͤſes von Leuten redet, kann weder Ein gluͤcklicher Hausvater zu ſeyn, erfordert §. 40. F 3
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aus natuͤrlicher Erkenntniß ꝛc.
iſt ein verdorbner Menſch, und wird wahrſchein-
licher Weiſe ungluͤcklich.
Aus der Ordnung und Unordnung in den
Kleidern und in dem Geraͤthe pflegt die Welt zu
urtheilen, ob ein junger Menſch geſchickt oder
ungeſchickt werde, ein gutes buͤrgerliches Leben zu
fuͤhren. Von dieſen Urtheilen uͤber dich wird ein
Theil deiner irdiſchen Wohlfahrt abhaͤngen.
Ein junger Menſch, der einiges Vermoͤgen
hat, oder ſich etwas Geld ſammlet, muß es auf
keine Weiſe denen bekannt machen, die ihn vielleicht
um Anleihe erſuchen wuͤrden. Die mehrſten,
welche von ihm leihen wollen, werden es miß-
brauchen, und ohne Widerwillen nicht bezahlen.
Wer oft Boͤſes von Leuten redet, kann weder
Freunde noch Goͤnner behalten. Das Unrecht
der Eltern, der Herrſchaft und der Vorgeſetzten
muß ohne die aͤuſſerſte Noth von der Jugend nicht
erzaͤhlt werden, und ſelbſt, wenn es noͤthig iſt,
nur in den gelindeſten Ausdrücken.
Ein gluͤcklicher Hausvater zu ſeyn, erfordert
ſo viel Erfahrung, und den Zuſammenfluß ſo vieler
guten Umſtaͤnde, daß man von demjenigen, der
die Gluͤckſeligkeit ſeines Standes nicht fuͤhlet, weil
ihm nach den Vorrechten eines Hausvaters
zu ſehr verlangt, faſt keine Hoffnung haben kann.
§. 40.
F 3
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