Basedow, Johann Bernhard: Das in Dessau errichtete Philanthropinum. Leipzig, 1774.Zum Schluß. Wunder wirkst, ist Dein Thun wunderbar demErfahrnen und Redlichen, der drauf merkt. Jch war ein Kind, ein Jüngling und ein Du hast Grosses an mir gethan. Das Leben Du schütztest mich, mein himmlischer Va- ich
Zum Schluß. Wunder wirkſt, iſt Dein Thun wunderbar demErfahrnen und Redlichen, der drauf merkt. Jch war ein Kind, ein Juͤngling und ein Du haſt Groſſes an mir gethan. Das Leben Du ſchuͤtzteſt mich, mein himmliſcher Va- ich
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Zum Schluß.
Wunder wirkſt, iſt Dein Thun wunderbar dem
Erfahrnen und Redlichen, der drauf merkt.
Jch war ein Kind, ein Juͤngling und ein
Mann. Jetzt ſink ich ins Alter! An dem Rande
meines nicht mehr gefuͤrchteten Grabes ſeh ich zu-
ruͤck auf den Weg, den Du mich fuͤhrteſt! —
Und nun bet ich dankbar Dich an!
Du haſt Groſſes an mir gethan. Das Leben
meiner Kindheit verpflanzteſt Du auf einen Acker
voll Unkrauts und Dornen. Und dennoch erhiel-
teſt Du den Saamen des Guten, zwar verzoͤgert,
aber nicht getoͤdtet. Denn Du erſchufſt ihn zum
ſpaͤtern Gutesthun. Du haſt Groſſes an mir ge-
than, an mir, dem ehemals troſtloſen Zweifler,
und dem wankenden Halbchriſten; an mir, da
ich fuͤr meine langſam glaubende Seele Wahrheit
ſuchen mußte auf ungebahnten Wegen! Wie oft
an beyden Seiten Abgrund und Tod! wie oft!
O Du Retter! Viele ſtuͤrzten ins troſtloſe Dun-
kel. Jch gieng den Weg der Daͤmmerung zum
Lichte.
Du ſchuͤtzteſt mich, mein himmliſcher Va-
ter, mich, den Bekenner meines Glaubens, wel-
chen (ſo dacht ich) Tauſende mit Nutzen erfah-
ren und pruͤfen. Der Widerſacher drohte, der
Freund weiſſagte mir nur Verachtung und Elend,
weil ich ungehorſam bin den menſchlichen hierar-
chiſchen Geſetzen, welche nicht Du gabſt und nicht
Dein Sohn! Doch bin ich nicht elend unter den
Mitbuͤrgern der Welt, welche, was ich that und
thun will, erforſchen. Wirſt Du winken; ſo bin
ich
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