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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Fünffte Buch.
Vnsinnigkeit alsbaldt durch gewissen Frieden ent-
waffenen. Gieng sie also etwas gebietiger zu jhrem
Sohne/ gleichsamb als sie die Vrsach der Feind-
schafft vom Poliarchus selbst erfahren hette. Ewer
Stillschweigen/ sagte sie/ gefällt mir nicht/ sonder-
lich weil das was jhr verborgen haltet ja nicht ver-
schmählich ist oder euch zu Verkleinerung gereichet;
wie ich es dann eben von ewerm Gegentheil erfah-
ren können. Ihr liebet beyde die Argenis. Dieses ist
die Beleydigung ewerer Jungen Gemüter/ vnd die
Vrsach ewers hasses. Eine solche Princessin/ wie
ich versiehe/ welcher alle Götter jhre Gaben mitge-
theilet haben. Die Erbschafft ist Sicilien. Vnd was
das fürnembste an ewern auffgewackten Hertzen ist/
es wil keiner von euch in Erlangung seines Fürsa-
tzes weichen. Ich schelte ewere edele Reitzung nicht;
dancke auch den Göttern/ daß diese Kranckheit nicht
ohne Artzney ist. Ich wil die Sach so außführen/ zu
ewerer beyder Vergnügung (welches jhr den Göt-
tern selbst vermeinet vnmöglich zu seyn) daß jhr
Freunde werden/ vnd beyde die Argenis lieben sollet;
sie auch beyden von euch günstig seyn. Ihr wisset/
mein Sohn/ daß ich ewere Heyrath mit der Arge-
nis/ die jhr baldt für die Handt zunemmen gesonnen
waret/ so lange auffgehalten habe/ biß jhr vorhin wi-
der zu mir kämet. Ihr habt mir gehorchet. Es soll
euch offenbar werden/ daß solches von mir ohne Vr-
sach nicht geschehen sey. Ich muß aber erstlich etli-
che gewisse Sachen von euch erfahren/ wann ich

nur
Nnn iij

Das Fuͤnffte Buch.
Vnſinnigkeit alsbaldt durch gewiſſen Frieden ent-
waffenen. Gieng ſie alſo etwas gebietiger zu jhrem
Sohne/ gleichſamb als ſie die Vrſach der Feind-
ſchafft vom Poliarchus ſelbſt erfahren hette. Ewer
Stillſchweigen/ ſagte ſie/ gefaͤllt mir nicht/ ſonder-
lich weil das was jhr verborgen haltet ja nicht ver-
ſchmaͤhlich iſt oder euch zu Verkleinerung gereichet;
wie ich es dann eben von ewerm Gegentheil erfah-
ren koͤnnen. Ihr liebet beyde die Argenis. Dieſes iſt
die Beleydigung ewerer Jungen Gemuͤter/ vnd die
Vrſach ewers haſſes. Eine ſolche Princeſſin/ wie
ich verſiehe/ welcher alle Goͤtter jhre Gaben mitge-
theilet haben. Die Erbſchafft iſt Sicilien. Vnd was
das fuͤrnembſte an ewern auffgewackten Hertzen iſt/
es wil keiner von euch in Erlangung ſeines Fuͤrſa-
tzes weichen. Ich ſchelte ewere edele Reitzung nicht;
dancke auch den Goͤttern/ daß dieſe Kranckheit nicht
ohne Artzney iſt. Ich wil die Sach ſo außfuͤhren/ zu
ewerer beyder Vergnuͤgung (welches jhr den Goͤt-
tern ſelbſt vermeinet vnmoͤglich zu ſeyn) daß jhr
Freunde werden/ vnd beyde die Argenis lieben ſollet;
ſie auch beyden von euch guͤnſtig ſeyn. Ihr wiſſet/
mein Sohn/ daß ich ewere Heyrath mit der Arge-
nis/ die jhr baldt fuͤr die Handt zunemmen geſonnen
waret/ ſo lange auffgehalten habe/ biß jhr vorhin wi-
der zu mir kaͤmet. Ihr habt mir gehorchet. Es ſoll
euch offenbar werden/ daß ſolches von mir ohne Vr-
ſach nicht geſchehen ſey. Ich muß aber erſtlich etli-
che gewiſſe Sachen von euch erfahren/ wann ich

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[933/0977] Das Fuͤnffte Buch. Vnſinnigkeit alsbaldt durch gewiſſen Frieden ent- waffenen. Gieng ſie alſo etwas gebietiger zu jhrem Sohne/ gleichſamb als ſie die Vrſach der Feind- ſchafft vom Poliarchus ſelbſt erfahren hette. Ewer Stillſchweigen/ ſagte ſie/ gefaͤllt mir nicht/ ſonder- lich weil das was jhr verborgen haltet ja nicht ver- ſchmaͤhlich iſt oder euch zu Verkleinerung gereichet; wie ich es dann eben von ewerm Gegentheil erfah- ren koͤnnen. Ihr liebet beyde die Argenis. Dieſes iſt die Beleydigung ewerer Jungen Gemuͤter/ vnd die Vrſach ewers haſſes. Eine ſolche Princeſſin/ wie ich verſiehe/ welcher alle Goͤtter jhre Gaben mitge- theilet haben. Die Erbſchafft iſt Sicilien. Vnd was das fuͤrnembſte an ewern auffgewackten Hertzen iſt/ es wil keiner von euch in Erlangung ſeines Fuͤrſa- tzes weichen. Ich ſchelte ewere edele Reitzung nicht; dancke auch den Goͤttern/ daß dieſe Kranckheit nicht ohne Artzney iſt. Ich wil die Sach ſo außfuͤhren/ zu ewerer beyder Vergnuͤgung (welches jhr den Goͤt- tern ſelbſt vermeinet vnmoͤglich zu ſeyn) daß jhr Freunde werden/ vnd beyde die Argenis lieben ſollet; ſie auch beyden von euch guͤnſtig ſeyn. Ihr wiſſet/ mein Sohn/ daß ich ewere Heyrath mit der Arge- nis/ die jhr baldt fuͤr die Handt zunemmen geſonnen waret/ ſo lange auffgehalten habe/ biß jhr vorhin wi- der zu mir kaͤmet. Ihr habt mir gehorchet. Es ſoll euch offenbar werden/ daß ſolches von mir ohne Vr- ſach nicht geſchehen ſey. Ich muß aber erſtlich etli- che gewiſſe Sachen von euch erfahren/ wann ich nur Nnn iij

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 933. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/977>, abgerufen am 23.11.2024.