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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Joh. Barclayens Argenis/
welches nun dem Archombrotus zugesagt wer
Derhalben durffte man sich nicht wundern/ wan
sie zwey/ die alle beyde einerley Wundsch hetten/
hart zusammen gerahten weren. Hyanisbe krieg
vber diesen Worten ein solches Hertz/ daß sie jh
Frewde für dem Timonides kaum anhalten kundt
vnd als er zweifelte/ ob er ohne verlierung deß A
chombrotus Gnad den Poliarchus begrüssen dörff
te/ vermahnete sie jhn selber/ jhn zu besuchen; m
Versicherung/ jhr Sohn würde es in allem gute
vermercken.

Als Timonides hinwegk kommen/ gedachte di
Königin ein wenig nach/ wie sie die Sach recht an-
greiffen solte; weil gewiß das Glück vnd Außgang
dessen Zancks an jhr gelegen were. Sie war sehr mu-
tig/ vnd fragte nach nichts was sich etwan ferrner
möchte zutragen; erinnerte sich auch/ wie Poliar-
chus/ als sie jhn ersucht daß er Africa wider die Sar-
dinier schützen wolte/ mit bewegtem Gesichte gefra-
get habe/ ob Argenis dem Radirobanes vermählet
worden. Dannenher glaubte sie daß Poliarchus
mußte verliebt seyn/ vnd Timonides war geredt het-
te. Derhalben war jhre Meinung diese/ wann die
jungen zwcene Herren zu begütigen weren/ so wolte
sie das Mittel für solches Vbel auffschieben/ vnd sie
miteinander in Sicilien schicken; weil fürnämlich
ein grosses Theil der Gesundheit an deß Melean-
ders Einwilligung lege. Köndte aber der Haß ohne
Thätligkeit nicht länger bleiben/ so wolte sie jhre

Vnsin-

Joh. Barclayens Argenis/
welches nun dem Archombrotus zugeſagt wer
Derhalben durffte man ſich nicht wundern/ wan
ſie zwey/ die alle beyde einerley Wundſch hetten/
hart zuſammen gerahten weren. Hyanisbe krieg
vber dieſen Worten ein ſolches Hertz/ daß ſie jh
Frewde fuͤr dem Timonides kaum anhalten kundt
vnd als er zweifelte/ ob er ohne verlierung deß A
chombrotus Gnad den Poliarchus begruͤſſen doͤrff
te/ vermahnete ſie jhn ſelber/ jhn zu beſuchen; m
Verſicherung/ jhr Sohn wuͤrde es in allem gute
vermercken.

Als Timonides hinwegk kommen/ gedachte di
Koͤnigin ein wenig nach/ wie ſie die Sach recht an-
greiffen ſolte; weil gewiß das Gluͤck vnd Außgang
deſſen Zancks an jhr gelegen were. Sie war ſehr mu-
tig/ vnd fragte nach nichts was ſich etwan ferꝛner
moͤchte zutragen; erinnerte ſich auch/ wie Poliar-
chus/ als ſie jhn erſucht daß er Africa wider die Sar-
dinier ſchuͤtzen wolte/ mit bewegtem Geſichte gefra-
get habe/ ob Argenis dem Radirobanes vermaͤhlet
worden. Dannenher glaubte ſie daß Poliarchus
mußte verliebt ſeyn/ vnd Timonides war geredt het-
te. Derhalben war jhre Meinung dieſe/ wann die
jungen zwcene Herꝛen zu beguͤtigen weren/ ſo wolte
ſie das Mittel fuͤr ſolches Vbel auffſchieben/ vnd ſie
miteinander in Sicilien ſchicken; weil fuͤrnaͤmlich
ein groſſes Theil der Geſundheit an deß Melean-
ders Einwilligung lege. Koͤndte aber der Haß ohne
Thaͤtligkeit nicht laͤnger bleiben/ ſo wolte ſie jhre

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[932/0976] Joh. Barclayens Argenis/ welches nun dem Archombrotus zugeſagt wer Derhalben durffte man ſich nicht wundern/ wan ſie zwey/ die alle beyde einerley Wundſch hetten/ hart zuſammen gerahten weren. Hyanisbe krieg vber dieſen Worten ein ſolches Hertz/ daß ſie jh Frewde fuͤr dem Timonides kaum anhalten kundt vnd als er zweifelte/ ob er ohne verlierung deß A chombrotus Gnad den Poliarchus begruͤſſen doͤrff te/ vermahnete ſie jhn ſelber/ jhn zu beſuchen; m Verſicherung/ jhr Sohn wuͤrde es in allem gute vermercken. Als Timonides hinwegk kommen/ gedachte di Koͤnigin ein wenig nach/ wie ſie die Sach recht an- greiffen ſolte; weil gewiß das Gluͤck vnd Außgang deſſen Zancks an jhr gelegen were. Sie war ſehr mu- tig/ vnd fragte nach nichts was ſich etwan ferꝛner moͤchte zutragen; erinnerte ſich auch/ wie Poliar- chus/ als ſie jhn erſucht daß er Africa wider die Sar- dinier ſchuͤtzen wolte/ mit bewegtem Geſichte gefra- get habe/ ob Argenis dem Radirobanes vermaͤhlet worden. Dannenher glaubte ſie daß Poliarchus mußte verliebt ſeyn/ vnd Timonides war geredt het- te. Derhalben war jhre Meinung dieſe/ wann die jungen zwcene Herꝛen zu beguͤtigen weren/ ſo wolte ſie das Mittel fuͤr ſolches Vbel auffſchieben/ vnd ſie miteinander in Sicilien ſchicken; weil fuͤrnaͤmlich ein groſſes Theil der Geſundheit an deß Melean- ders Einwilligung lege. Koͤndte aber der Haß ohne Thaͤtligkeit nicht laͤnger bleiben/ ſo wolte ſie jhre Vnſin-

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 932. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/976>, abgerufen am 23.11.2024.