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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Fünffte Buch.
eylete/ vnd sich zur Reise bereiten hieß/ in allem ge-
horsamb. Die Verwalter der Galleren rufften die
Kriegsbefelchshaber vnd Schiffleute zusammen;
man trug Proviant ein/ vnd erwartete nur deß Zei-
chens zum abstossen. Hyanisbe kundte auch jhren
Gast nicht auff halten/ wiewol jhm der newen Wun-
den halben noch Gefahr drauff stundt. Sie wußte
jhr nicht einzubilden/ wannher jhm so eine plötzliche
Entschliessung käme; durffte auch zu vermeydung
deß Fürwitzes allzuscharff nicht fragen. Er ver-
mochte wegen Trawrigkeit deß Gemüts nicht zu
schlaffen/ der Furchte für die Argenis/ vnd deß Zor-
nes halben vber den Archombrotus; machte jhm al-
so seine Vnpaßligkeit dieselbige Nacht noch viel är-
ger. Doch versuchte er mit hertzhafftigen Worten
die Kranckheit zu bergen/ damit die seinigen nicht
sämptlich darwider weren/ daß er sein Leben mit vn-
zeitiger Gefahr zuschiffen in die Schantz setzte.

Phorbas war kaum vor zweyen Tagen hinweg/
als Arsidas dem Gelanor/ der ohngefehr auß dem
königlichen Zimmer gieng/ begegnete; zwar auch
von der Kranckheit/ mehr aber wegen Zorns vnd
Trawrigkeit im Gesicht verändert. Als er seine
Kräfften eher dann die Aertzte vermeinet wider be-
kommen/ hat er sich den Tag hernach wie Phorbas
jhn beraubet hatte in die Sänffte gesetzt. Die ande-
ren Tag saß er ohne Besorgung zu Rosse/ vnd ge-
dachte für Schmertzen der verlornen Schreiben hal-
ben weder an sich/ noch an einige Reise vnd Arbeit.

Wohin

Das Fuͤnffte Buch.
eylete/ vnd ſich zur Reiſe bereiten hieß/ in allem ge-
horſamb. Die Verwalter der Galleren rufften die
Kriegsbefelchshaber vnd Schiffleute zuſammen;
man trug Proviant ein/ vnd erwartete nur deß Zei-
chens zum abſtoſſen. Hyanisbe kundte auch jhren
Gaſt nicht auff haltẽ/ wiewol jhm der newen Wun-
den halben noch Gefahr drauff ſtundt. Sie wußte
jhr nicht einzubilden/ wannher jhm ſo eine ploͤtzliche
Entſchlieſſung kaͤme; durffte auch zu vermeydung
deß Fuͤrwitzes allzuſcharff nicht fragen. Er ver-
mochte wegen Trawrigkeit deß Gemuͤts nicht zu
ſchlaffen/ der Furchte fuͤr die Argenis/ vnd deß Zor-
nes halben vber den Archombrotus; machte jhm al-
ſo ſeine Vnpaßligkeit dieſelbige Nacht noch viel aͤr-
ger. Doch verſuchte er mit hertzhafftigen Worten
die Kranckheit zu bergen/ damit die ſeinigen nicht
ſaͤmptlich darwider weren/ daß er ſein Leben mit vn-
zeitiger Gefahr zuſchiffen in die Schantz ſetzte.

Phorbas war kaum vor zweyen Tagen hinweg/
als Arſidas dem Gelanor/ der ohngefehr auß dem
koͤniglichen Zimmer gieng/ begegnete; zwar auch
von der Kranckheit/ mehr aber wegen Zorns vnd
Trawrigkeit im Geſicht veraͤndert. Als er ſeine
Kraͤfften eher dann die Aertzte vermeinet wider be-
kommen/ hat er ſich den Tag hernach wie Phorbas
jhn beraubet hatte in die Saͤnffte geſetzt. Die ande-
ren Tag ſaß er ohne Beſorgung zu Roſſe/ vnd ge-
dachte fuͤr Schmertzen der verlornen Schreiben hal-
ben weder an ſich/ noch an einige Reiſe vnd Arbeit.

Wohin
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[909/0953] Das Fuͤnffte Buch. eylete/ vnd ſich zur Reiſe bereiten hieß/ in allem ge- horſamb. Die Verwalter der Galleren rufften die Kriegsbefelchshaber vnd Schiffleute zuſammen; man trug Proviant ein/ vnd erwartete nur deß Zei- chens zum abſtoſſen. Hyanisbe kundte auch jhren Gaſt nicht auff haltẽ/ wiewol jhm der newen Wun- den halben noch Gefahr drauff ſtundt. Sie wußte jhr nicht einzubilden/ wannher jhm ſo eine ploͤtzliche Entſchlieſſung kaͤme; durffte auch zu vermeydung deß Fuͤrwitzes allzuſcharff nicht fragen. Er ver- mochte wegen Trawrigkeit deß Gemuͤts nicht zu ſchlaffen/ der Furchte fuͤr die Argenis/ vnd deß Zor- nes halben vber den Archombrotus; machte jhm al- ſo ſeine Vnpaßligkeit dieſelbige Nacht noch viel aͤr- ger. Doch verſuchte er mit hertzhafftigen Worten die Kranckheit zu bergen/ damit die ſeinigen nicht ſaͤmptlich darwider weren/ daß er ſein Leben mit vn- zeitiger Gefahr zuſchiffen in die Schantz ſetzte. Phorbas war kaum vor zweyen Tagen hinweg/ als Arſidas dem Gelanor/ der ohngefehr auß dem koͤniglichen Zimmer gieng/ begegnete; zwar auch von der Kranckheit/ mehr aber wegen Zorns vnd Trawrigkeit im Geſicht veraͤndert. Als er ſeine Kraͤfften eher dann die Aertzte vermeinet wider be- kommen/ hat er ſich den Tag hernach wie Phorbas jhn beraubet hatte in die Saͤnffte geſetzt. Die ande- ren Tag ſaß er ohne Beſorgung zu Roſſe/ vnd ge- dachte fuͤr Schmertzen der verlornen Schreiben hal- ben weder an ſich/ noch an einige Reiſe vnd Arbeit. Wohin

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 909. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/953>, abgerufen am 23.11.2024.