Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Dedication. von der Zierligkeit der Rede/ wie auchvon der schönen außbündigen Ordnung/ so hierinnen vom Autore in Acht genom- men vnd gebraucht worden: geliebter kür- tze halben nichts zumelden/ so ist darüber sich zum allerhöchsten zuverwundern/ wie er/ Barclaius, so art: vnd anmutig alle vnd jede Stück der weltlichen Weißheit inein- ander fasset/ vnd vermischet/ daß der fleis- sige Leser nicht allein vnter dem Schein deß Getichtes die Warheit der Geschich- te/ ob schon vnwissentlich zu ergreiffen/ sondern auch die Tugendt vnd Vntugend hoher vnd niedriger Personen/ ohne Ab- bruch dero zustehenden Vorgeltung/ ne- benst deutlicher Einführung eines jeden Obliegen vnd Gebür/ so wol was sonsten zu jederzeit vnd allenthalben den jenigen zuwissen nothwendig/ nutzlich vnd ergetz- lich/ welche in der Welt von Gott hoch ge- setzet seyn/ dardurch zu erkennen je mehr vnd mehr Lust vnd Begierd bekommet. Welche Kunst/ Geschick- vnd Liebligkeit ich nicht weiß/ ob sie leicht bey einzigem La- teini- a iij
Dedication. von der Zierligkeit der Rede/ wie auchvon der ſchoͤnen außbuͤndigen Ordnung/ ſo hierinnen vom Autore in Acht genom- men vnd gebraucht worden: geliebter kuͤr- tze halben nichts zumelden/ ſo iſt daruͤber ſich zum allerhoͤchſten zuveꝛwundern/ wie er/ Barclaius, ſo art: vnd anmutig alle vnd jede Stuͤck der weltlichen Weißheit inein- ander faſſet/ vnd vermiſchet/ daß der fleiſ- ſige Leſer nicht allein vnter dem Schein deß Getichtes die Warheit der Geſchich- te/ ob ſchon vnwiſſentlich zu ergreiffen/ ſondern auch die Tugendt vnd Vntugend hoher vnd niedriger Perſonen/ ohne Ab- bruch dero zuſtehenden Vorgeltung/ ne- benſt deutlicher Einfuͤhrung eines jeden Obliegen vnd Gebuͤr/ ſo wol was ſonſten zu jederzeit vnd allenthalben den jenigen zuwiſſen nothwendig/ nutzlich vnd ergetz- lich/ welche in der Welt von Gott hoch ge- ſetzet ſeyn/ dardurch zu erkennen je mehr vnd mehr Luſt vnd Begierd bekommet. Welche Kunſt/ Geſchick- vnd Liebligkeit ich nicht weiß/ ob ſie leicht bey einzigem La- teini- a iij
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Dedication.
von der Zierligkeit der Rede/ wie auch
von der ſchoͤnen außbuͤndigen Ordnung/
ſo hierinnen vom Autore in Acht genom-
men vnd gebraucht worden: geliebter kuͤr-
tze halben nichts zumelden/ ſo iſt daruͤber
ſich zum allerhoͤchſten zuveꝛwundern/ wie
er/ Barclaius, ſo art: vnd anmutig alle vnd
jede Stuͤck der weltlichen Weißheit inein-
ander faſſet/ vnd vermiſchet/ daß der fleiſ-
ſige Leſer nicht allein vnter dem Schein
deß Getichtes die Warheit der Geſchich-
te/ ob ſchon vnwiſſentlich zu ergreiffen/
ſondern auch die Tugendt vnd Vntugend
hoher vnd niedriger Perſonen/ ohne Ab-
bruch dero zuſtehenden Vorgeltung/ ne-
benſt deutlicher Einfuͤhrung eines jeden
Obliegen vnd Gebuͤr/ ſo wol was ſonſten
zu jederzeit vnd allenthalben den jenigen
zuwiſſen nothwendig/ nutzlich vnd ergetz-
lich/ welche in der Welt von Gott hoch ge-
ſetzet ſeyn/ dardurch zu erkennen je mehr
vnd mehr Luſt vnd Begierd bekommet.
Welche Kunſt/ Geſchick- vnd Liebligkeit
ich nicht weiß/ ob ſie leicht bey einzigem La-
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