Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

Bild:
<< vorherige Seite

Joh. Barclayens Argenis/
an deß Gobrias Flotte mangelte/ jnnerhalb ei-
ner Nacht wieder bekommen haben: also daß in
diesem Vnglück ein grosser Trost war/ daß sie
alle wolauff/ vnd kein Schiff vntergangen
were. Vber dieses leisteten jhnen die Inn-
wohner/ mit Dargebung gedörreter Fische vnd
anderer Speisen/ so viel jhr Armut vermochte/
alle Dienste vnd guten Willen.

Es hatte auch das Vngewitter deß Poli-
archus Flotte nicht verschonet. Wann er Si-
cilien/ wann er die Rache vnd seine Heyraht
jhm zu Gemüte führete/ kundte er sich nicht vn-
billich auff seine Macht verlassen. Weil er in
königlichem Zustande war/ so viel Güter vnd
solche Heereskrafft hatte/ warumb solte jhn
Meleander zum Eydam nicht annehmen? Wann
die Sache zu eintzeln oder allgemeinen Waffen
je gelangen muste/ vnd jhn Radirobanes/ Ar-
chombrotus vnd andere seine Mißgönner darzu
vervrsacheten/ so kundte er sie sicherlich verach-
ten. Letzlich vermeinete er das Sicilische Ge-
setze/ welches nicht zugab sich an ein mächtiger
Hauß zuvermählen/ entweder mit dem Schwerd-
te abzuthun/ oder mit einer Erklärung zuwie-
derlegen; daß nämlich nicht solte gesaget wer-
den/ Sicilien würde der Cronen Galliens an-
gehenckt: sondern es möchte nach seinen al-

ten

Joh. Barclayens Argenis/
an deß Gobrias Flotte mangelte/ jnnerhalb ei-
ner Nacht wieder bekommen haben: alſo daß in
dieſem Vngluͤck ein groſſer Troſt war/ daß ſie
alle wolauff/ vnd kein Schiff vntergangen
were. Vber dieſes leiſteten jhnen die Inn-
wohner/ mit Dargebung gedoͤrꝛeter Fiſche vnd
anderer Speiſen/ ſo viel jhr Armut vermochte/
alle Dienſte vnd guten Willen.

Es hatte auch das Vngewitter deß Poli-
archus Flotte nicht verſchonet. Wann er Si-
cilien/ wann er die Rache vnd ſeine Heyraht
jhm zu Gemuͤte fuͤhrete/ kundte er ſich nicht vn-
billich auff ſeine Macht verlaſſen. Weil er in
koͤniglichem Zuſtande war/ ſo viel Guͤter vnd
ſolche Heereskrafft hatte/ warumb ſolte jhn
Meleander zum Eydam nicht annehmen? Wann
die Sache zu eintzeln oder allgemeinen Waffen
je gelangen muſte/ vnd jhn Radirobanes/ Ar-
chombrotus vnd andere ſeine Mißgoͤnner darzu
vervrſacheten/ ſo kundte er ſie ſicherlich verach-
ten. Letzlich vermeinete er das Siciliſche Ge-
ſetze/ welches nicht zugab ſich an ein maͤchtiger
Hauß zuvermaͤhlen/ entweder mit dem Schwerd-
te abzuthun/ oder mit einer Erklaͤrung zuwie-
derlegen; daß naͤmlich nicht ſolte geſaget wer-
den/ Sicilien wuͤrde der Cronen Galliens an-
gehenckt: ſondern es moͤchte nach ſeinen al-

ten
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0802" n="758"/><fw place="top" type="header">Joh. Barclayens Argenis/</fw><lb/>
an deß Gobrias Flotte mangelte/ jnnerhalb ei-<lb/>
ner Nacht wieder bekommen haben: al&#x017F;o daß in<lb/>
die&#x017F;em Vnglu&#x0364;ck ein gro&#x017F;&#x017F;er Tro&#x017F;t war/ daß &#x017F;ie<lb/>
alle wolauff/ vnd kein Schiff vntergangen<lb/>
were. Vber die&#x017F;es lei&#x017F;teten jhnen die Inn-<lb/>
wohner/ mit Dargebung gedo&#x0364;r&#xA75B;eter Fi&#x017F;che vnd<lb/>
anderer Spei&#x017F;en/ &#x017F;o viel jhr Armut vermochte/<lb/>
alle Dien&#x017F;te vnd guten Willen.</p><lb/>
            <p>Es hatte auch das Vngewitter deß Poli-<lb/>
archus Flotte nicht ver&#x017F;chonet. Wann er Si-<lb/>
cilien/ wann er die Rache vnd &#x017F;eine Heyraht<lb/>
jhm zu Gemu&#x0364;te fu&#x0364;hrete/ kundte er &#x017F;ich nicht vn-<lb/>
billich auff &#x017F;eine Macht verla&#x017F;&#x017F;en. Weil er in<lb/>
ko&#x0364;niglichem Zu&#x017F;tande war/ &#x017F;o viel Gu&#x0364;ter vnd<lb/>
&#x017F;olche Heereskrafft hatte/ warumb &#x017F;olte jhn<lb/>
Meleander zum Eydam nicht annehmen? Wann<lb/>
die Sache zu eintzeln oder allgemeinen Waffen<lb/>
je gelangen mu&#x017F;te/ vnd jhn Radirobanes/ Ar-<lb/>
chombrotus vnd andere &#x017F;eine Mißgo&#x0364;nner darzu<lb/>
vervr&#x017F;acheten/ &#x017F;o kundte er &#x017F;ie &#x017F;icherlich verach-<lb/>
ten. Letzlich vermeinete er das Sicili&#x017F;che Ge-<lb/>
&#x017F;etze/ welches nicht zugab &#x017F;ich an ein ma&#x0364;chtiger<lb/>
Hauß zuverma&#x0364;hlen/ entweder mit dem Schwerd-<lb/>
te abzuthun/ oder mit einer Erkla&#x0364;rung zuwie-<lb/>
derlegen; daß na&#x0364;mlich nicht &#x017F;olte ge&#x017F;aget wer-<lb/>
den/ Sicilien wu&#x0364;rde der Cronen Galliens an-<lb/>
gehenckt: &#x017F;ondern es mo&#x0364;chte nach &#x017F;einen al-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[758/0802] Joh. Barclayens Argenis/ an deß Gobrias Flotte mangelte/ jnnerhalb ei- ner Nacht wieder bekommen haben: alſo daß in dieſem Vngluͤck ein groſſer Troſt war/ daß ſie alle wolauff/ vnd kein Schiff vntergangen were. Vber dieſes leiſteten jhnen die Inn- wohner/ mit Dargebung gedoͤrꝛeter Fiſche vnd anderer Speiſen/ ſo viel jhr Armut vermochte/ alle Dienſte vnd guten Willen. Es hatte auch das Vngewitter deß Poli- archus Flotte nicht verſchonet. Wann er Si- cilien/ wann er die Rache vnd ſeine Heyraht jhm zu Gemuͤte fuͤhrete/ kundte er ſich nicht vn- billich auff ſeine Macht verlaſſen. Weil er in koͤniglichem Zuſtande war/ ſo viel Guͤter vnd ſolche Heereskrafft hatte/ warumb ſolte jhn Meleander zum Eydam nicht annehmen? Wann die Sache zu eintzeln oder allgemeinen Waffen je gelangen muſte/ vnd jhn Radirobanes/ Ar- chombrotus vnd andere ſeine Mißgoͤnner darzu vervrſacheten/ ſo kundte er ſie ſicherlich verach- ten. Letzlich vermeinete er das Siciliſche Ge- ſetze/ welches nicht zugab ſich an ein maͤchtiger Hauß zuvermaͤhlen/ entweder mit dem Schwerd- te abzuthun/ oder mit einer Erklaͤrung zuwie- derlegen; daß naͤmlich nicht ſolte geſaget wer- den/ Sicilien wuͤrde der Cronen Galliens an- gehenckt: ſondern es moͤchte nach ſeinen al- ten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/802
Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 758. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/802>, abgerufen am 22.11.2024.