Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Vierdte Buch.
den Alpen sampt aller Macht selbiger Völcker also
vnterthan gemacht/ daß wir folgends keine trewere
Provintz gehabt haben. Als er die Tyrannen/ so sich
mit deß Aneroests Plünderung bereichert hatten/
theils in der Schlacht/ theils durch straffen hinge-
richtet hat/ ist er mit herrlichem Siegesgepränge
wiederumb zu einen Eltern kommen.

In solcher Glückseligkeit regierete er vnter dem
Ansehen deß Vattern nach deß Commindorix To-
de drey Jahr. Britomandes befahl alles was er heis-
sen würde genehm zuhaben. Er gab der Obrigkeit/
er gab den Kriegesbefehlshabern Anordnung; von
jhm worden die Herren befördert/ oder/ wann sie es
verdieneten/ abgestossen. Darauff beruhete Timan-
dre/ vnd schätzte sich im Friede vnd Kriege Glückse-
lig. Sie hatte drey Kinder gehabt. Der elteste Sohn
war von dem Commindorix durch Zuthun der Saüg-
ammen vmbgebracht worden. Astiorist der andere
hat gemacht/ daß sein Hauß vnverruckt geblieben
ist. Zum dritten kam eine Tochter/ sechs Jahr jün-
ger als Astiorist. Diese eine schöne vnd verständige
Princessin/ erhalten vns die Götter. Sie heisset Cyr-
thea. Timandre erlüstigte sich mit diesen jhren
zweyen Kindern/ vnnd bey allen war das erlittene E-
lendt in Vergessen kommen; als jhm Astiorist/ auß
sonderlichem Eingeben/ wie ich vermeine/ einen ne-
wen Anschlag fürnam. Auß Begier Länder vnnd
Leute so ausserhalb Gallien sind zuschawen wolte
er sich auff das Mehr ohne einige begleitung begeben.

Er
A a a v

Das Vierdte Buch.
den Alpen ſampt aller Macht ſelbiger Voͤlcker alſo
vnterthan gemacht/ daß wir folgends keine trewere
Provintz gehabt haben. Als er die Tyrannen/ ſo ſich
mit deß Aneroeſts Pluͤnderung bereichert hatten/
theils in der Schlacht/ theils durch ſtraffen hinge-
richtet hat/ iſt er mit herꝛlichem Siegesgepraͤnge
wiederumb zu einen Eltern kommen.

In ſolcher Gluͤckſeligkeit regierete er vnter dem
Anſehen deß Vattern nach deß Commindorix To-
de drey Jahr. Britomandes befahl alles was er heiſ-
ſen wuͤrde genehm zuhaben. Er gab der Obrigkeit/
er gab den Kriegesbefehlshabern Anordnung; von
jhm worden die Herꝛen befoͤrdert/ oder/ wann ſie es
verdieneten/ abgeſtoſſen. Darauff beruhete Timan-
dre/ vnd ſchaͤtzte ſich im Friede vnd Kriege Gluͤckſe-
lig. Sie hatte drey Kinder gehabt. Der elteſte Sohn
war von dem Com̃indorix durch Zuthun der Sauͤg-
ammen vmbgebracht worden. Aſtioriſt der andere
hat gemacht/ daß ſein Hauß vnverꝛuckt geblieben
iſt. Zum dritten kam eine Tochter/ ſechs Jahr juͤn-
ger als Aſtioriſt. Dieſe eine ſchoͤne vnd verſtaͤndige
Princeſſin/ erhalten vns die Goͤtter. Sie heiſſet Cyr-
thea. Timandre erluͤſtigte ſich mit dieſen jhren
zweyen Kindern/ vnnd bey allen war das erlittene E-
lendt in Vergeſſen kommen; als jhm Aſtioriſt/ auß
ſonderlichem Eingeben/ wie ich vermeine/ einen ne-
wen Anſchlag fuͤrnam. Auß Begier Laͤnder vnnd
Leute ſo auſſerhalb Gallien ſind zuſchawen wolte
er ſich auff das Mehr ohne einige begleitung begebẽ.

Er
A a a v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0789" n="745"/><fw place="top" type="header">Das Vierdte Buch.</fw><lb/>
den Alpen &#x017F;ampt aller Macht &#x017F;elbiger Vo&#x0364;lcker al&#x017F;o<lb/>
vnterthan gemacht/ daß wir folgends keine trewere<lb/>
Provintz gehabt haben. Als er die Tyrannen/ &#x017F;o &#x017F;ich<lb/>
mit deß Aneroe&#x017F;ts Plu&#x0364;nderung bereichert hatten/<lb/>
theils in der Schlacht/ theils durch &#x017F;traffen hinge-<lb/>
richtet hat/ i&#x017F;t er mit her&#xA75B;lichem Siegesgepra&#x0364;nge<lb/>
wiederumb zu einen Eltern kommen.</p><lb/>
            <p>In &#x017F;olcher Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeit regierete er vnter dem<lb/>
An&#x017F;ehen deß Vattern nach deß Commindorix To-<lb/>
de drey Jahr. Britomandes befahl alles was er hei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en wu&#x0364;rde genehm zuhaben. Er gab der Obrigkeit/<lb/>
er gab den Kriegesbefehlshabern Anordnung; von<lb/>
jhm worden die Her&#xA75B;en befo&#x0364;rdert/ oder/ wann &#x017F;ie es<lb/>
verdieneten/ abge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en. Darauff beruhete Timan-<lb/>
dre/ vnd &#x017F;cha&#x0364;tzte &#x017F;ich im Friede vnd Kriege Glu&#x0364;ck&#x017F;e-<lb/>
lig. Sie hatte drey Kinder gehabt. Der elte&#x017F;te Sohn<lb/>
war von dem Com&#x0303;indorix durch Zuthun der Sau&#x0364;g-<lb/>
ammen vmbgebracht worden. A&#x017F;tiori&#x017F;t der andere<lb/>
hat gemacht/ daß &#x017F;ein Hauß vnver&#xA75B;uckt geblieben<lb/>
i&#x017F;t. Zum dritten kam eine Tochter/ &#x017F;echs Jahr ju&#x0364;n-<lb/>
ger als A&#x017F;tiori&#x017F;t. Die&#x017F;e eine &#x017F;cho&#x0364;ne vnd ver&#x017F;ta&#x0364;ndige<lb/>
Prince&#x017F;&#x017F;in/ erhalten vns die Go&#x0364;tter. Sie hei&#x017F;&#x017F;et Cyr-<lb/>
thea. Timandre erlu&#x0364;&#x017F;tigte &#x017F;ich mit die&#x017F;en jhren<lb/>
zweyen Kindern/ vnnd bey allen war das erlittene E-<lb/>
lendt in Verge&#x017F;&#x017F;en kommen; als jhm A&#x017F;tiori&#x017F;t/ auß<lb/>
&#x017F;onderlichem Eingeben/ wie ich vermeine/ einen ne-<lb/>
wen An&#x017F;chlag fu&#x0364;rnam. Auß Begier La&#x0364;nder vnnd<lb/>
Leute &#x017F;o au&#x017F;&#x017F;erhalb Gallien &#x017F;ind zu&#x017F;chawen wolte<lb/>
er &#x017F;ich auff das Mehr ohne einige begleitung begebe&#x0303;.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A a a v</fw><fw place="bottom" type="catch">Er</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[745/0789] Das Vierdte Buch. den Alpen ſampt aller Macht ſelbiger Voͤlcker alſo vnterthan gemacht/ daß wir folgends keine trewere Provintz gehabt haben. Als er die Tyrannen/ ſo ſich mit deß Aneroeſts Pluͤnderung bereichert hatten/ theils in der Schlacht/ theils durch ſtraffen hinge- richtet hat/ iſt er mit herꝛlichem Siegesgepraͤnge wiederumb zu einen Eltern kommen. In ſolcher Gluͤckſeligkeit regierete er vnter dem Anſehen deß Vattern nach deß Commindorix To- de drey Jahr. Britomandes befahl alles was er heiſ- ſen wuͤrde genehm zuhaben. Er gab der Obrigkeit/ er gab den Kriegesbefehlshabern Anordnung; von jhm worden die Herꝛen befoͤrdert/ oder/ wann ſie es verdieneten/ abgeſtoſſen. Darauff beruhete Timan- dre/ vnd ſchaͤtzte ſich im Friede vnd Kriege Gluͤckſe- lig. Sie hatte drey Kinder gehabt. Der elteſte Sohn war von dem Com̃indorix durch Zuthun der Sauͤg- ammen vmbgebracht worden. Aſtioriſt der andere hat gemacht/ daß ſein Hauß vnverꝛuckt geblieben iſt. Zum dritten kam eine Tochter/ ſechs Jahr juͤn- ger als Aſtioriſt. Dieſe eine ſchoͤne vnd verſtaͤndige Princeſſin/ erhalten vns die Goͤtter. Sie heiſſet Cyr- thea. Timandre erluͤſtigte ſich mit dieſen jhren zweyen Kindern/ vnnd bey allen war das erlittene E- lendt in Vergeſſen kommen; als jhm Aſtioriſt/ auß ſonderlichem Eingeben/ wie ich vermeine/ einen ne- wen Anſchlag fuͤrnam. Auß Begier Laͤnder vnnd Leute ſo auſſerhalb Gallien ſind zuſchawen wolte er ſich auff das Mehr ohne einige begleitung begebẽ. Er A a a v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/789
Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 745. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/789>, abgerufen am 22.11.2024.