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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Joh. Barclayens Argenis/
schäffte ernennet. Er war frölich/ in Meinung daß
Virtiganes auff sein bestes gesehen/ legte einen He-
roldrock an/ vnd ließ sich mit frühestem Morgen in
einem kleinen Nachen an den Port führen.



Meleanders Kümmernüß wegen vbeler
empfindung deß Radirobanes. Er
empfängt sein Schreiben/ vnd läßt es
die Argenis lesen. Selenisse wirdt ge-
fordert Ihr Weheklagen vnnd Ver-
zweiffelung.

Das II. Capitel.

ES wardt Meleandern baldt angesagt/ daß
ein Heroldt vom Radirobanes fürhanden
were. Er/ so betrübet vnd wegen deß vnverne-
mens mit dem Sardinischen König in Kummer
war/ hatte gleich damals seine getreweste Räthe zu-
sammen beruffen. Wie er sonsten fast mit einer v-
bermässigkeit gütig war/ also hatte die Wolthat/
welche er vom Radirobanes empfangen/ bey jhm so
viel außgerichtet/ daß er jhm fast mehr als seiner ei-
genen Person wol wolte. Es ist noch vngewiß/ sagte
er/ ob er einen bösen Willen gehabt habe: man weiß
aber wol daß wir von jhm geflohen sindt als von ei-
nem der vns hinterlistig nachstellete. Wir müssen
jhn vergnügen auff was weise es auch seyn mag.

Wann

Joh. Barclayens Argenis/
ſchaͤffte ernennet. Er war froͤlich/ in Meinung daß
Virtiganes auff ſein beſtes geſehen/ legte einen He-
roldrock an/ vnd ließ ſich mit fruͤheſtem Morgen in
einem kleinen Nachen an den Port fuͤhren.



Meleanders Kuͤmmernuͤß wegen vbeler
empfindung deß Radirobanes. Er
empfaͤngt ſein Schreiben/ vnd laͤßt es
die Argenis leſen. Seleniſſe wirdt ge-
fordert Ihr Weheklagen vnnd Ver-
zweiffelung.

Das II. Capitel.

ES wardt Meleandern baldt angeſagt/ daß
ein Heroldt vom Radirobanes fuͤrhanden
were. Er/ ſo betruͤbet vnd wegen deß vnverne-
mens mit dem Sardiniſchen Koͤnig in Kummer
war/ hatte gleich damals ſeine getreweſte Raͤthe zu-
ſammen beruffen. Wie er ſonſten faſt mit einer v-
bermaͤſſigkeit guͤtig war/ alſo hatte die Wolthat/
welche er vom Radirobanes empfangen/ bey jhm ſo
viel außgerichtet/ daß er jhm faſt mehr als ſeiner ei-
genen Perſon wol wolte. Es iſt noch vngewiß/ ſagte
er/ ob er einen boͤſen Willen gehabt habe: man weiß
aber wol daß wir von jhm geflohen ſindt als von ei-
nem der vns hinterliſtig nachſtellete. Wir muͤſſen
jhn vergnuͤgen auff was weiſe es auch ſeyn mag.

Wann
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[618/0662] Joh. Barclayens Argenis/ ſchaͤffte ernennet. Er war froͤlich/ in Meinung daß Virtiganes auff ſein beſtes geſehen/ legte einen He- roldrock an/ vnd ließ ſich mit fruͤheſtem Morgen in einem kleinen Nachen an den Port fuͤhren. Meleanders Kuͤmmernuͤß wegen vbeler empfindung deß Radirobanes. Er empfaͤngt ſein Schreiben/ vnd laͤßt es die Argenis leſen. Seleniſſe wirdt ge- fordert Ihr Weheklagen vnnd Ver- zweiffelung. Das II. Capitel. ES wardt Meleandern baldt angeſagt/ daß ein Heroldt vom Radirobanes fuͤrhanden were. Er/ ſo betruͤbet vnd wegen deß vnverne- mens mit dem Sardiniſchen Koͤnig in Kummer war/ hatte gleich damals ſeine getreweſte Raͤthe zu- ſammen beruffen. Wie er ſonſten faſt mit einer v- bermaͤſſigkeit guͤtig war/ alſo hatte die Wolthat/ welche er vom Radirobanes empfangen/ bey jhm ſo viel außgerichtet/ daß er jhm faſt mehr als ſeiner ei- genen Perſon wol wolte. Es iſt noch vngewiß/ ſagte er/ ob er einen boͤſen Willen gehabt habe: man weiß aber wol daß wir von jhm geflohen ſindt als von ei- nem der vns hinterliſtig nachſtellete. Wir muͤſſen jhn vergnuͤgen auff was weiſe es auch ſeyn mag. Wann

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 618. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/662>, abgerufen am 22.11.2024.