Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

Bild:
<< vorherige Seite

Joh. Barclayens Argenis/
Forcht vnd Aberglauben bewegen. Derhalben be-
ruffen sie jhn/ der schon etwas trawrig war/ vnd sa-
gten jhm Danck für seinen guten Willen. Daß man
aber seiner nicht gebrauchte/ stunden die Zeiten am
Wege; in Ansehung/ daß es königlicher Majestet
nicht zum Ansehen gelangete/ wann er/ als ob er am
Siege zweifelte/ nach der Bestimmung seines Ge-
burtstages so hoch fragen wolte: Doch solte er für
solche seine geneigete Meinung vnbelohnet nicht
bleiben. Derhalben schickten sie dem Warsager ein
halb Talent/ zur Vermeidung deß vbel nachre-
dens/ dessen sie sich besorgeten. Nach diesem fien-
gen sie an wichtigern Geschäfften obzuliegen; dann
es kam ein Bott nach dem andern/ die vom Anzuge
deß Lycogenes Zeitung brachten/ welche nicht sehr
angenehm war. Dann in deß Königes Heer nicht
mehr als zehen Tausendt wol außgerüsteter Sol-
daten zu Fuß waren: Zwey tausendt zu Roß; Drey
tausendt Fünffhundert Schützen vnd Schleuderer:
Dreyssig Sichelwägen: zehen Schirmschiffe/ vnd
Zwantzig andere/ so zum Kriege kondten gebraucht
werden. Die Hyperephanier rebellirten nicht alle:
sondern ein jeder folgete seiner Zuneigung; etliche
hielten es mit dem Könige/ etliche mit den Lycogenes.
Aber bey diesem Auffstande war mehr Volck vnd
Stärcke auff deß Lycogenes seiten. Nach der Mu-
sterung nicht weit von Syracuse hatt er sie in Re-
giementer außgetheilet. Es haben sich dreyssig
Tausend Fußknechte/ vnd Sechstausendt Reu-

ter bey

Joh. Barclayens Argenis/
Forcht vnd Aberglauben bewegen. Derhalben be-
ruffen ſie jhn/ der ſchon etwas trawrig war/ vnd ſa-
gten jhm Danck fuͤr ſeinen guten Willen. Daß mã
aber ſeiner nicht gebrauchte/ ſtunden die Zeiten am
Wege; in Anſehung/ daß es koͤniglicher Majeſtet
nicht zum Anſehen gelangete/ wann er/ als ob er am
Siege zweifelte/ nach der Beſtimmung ſeines Ge-
burtstages ſo hoch fragen wolte: Doch ſolte er fuͤr
ſolche ſeine geneigete Meinung vnbelohnet nicht
bleiben. Derhalben ſchickten ſie dem Warſager ein
halb Talent/ zur Vermeidung deß vbel nachre-
dens/ deſſen ſie ſich beſorgeten. Nach dieſem fien-
gen ſie an wichtigern Geſchaͤfften obzuliegen; dann
es kam ein Bott nach dem andern/ die vom Anzuge
deß Lycogenes Zeitung brachten/ welche nicht ſehr
angenehm war. Dann in deß Koͤniges Heer nicht
mehr als zehen Tauſendt wol außgeruͤſteter Sol-
daten zu Fuß waren: Zwey tauſendt zu Roß; Drey
tauſẽdt Fuͤnffhundert Schuͤtzen vñ Schleuderer:
Dreyſſig Sichelwaͤgen: zehen Schirmſchiffe/ vnd
Zwantzig andere/ ſo zum Kriege kondten gebraucht
werden. Die Hyperephanier rebellirten nicht alle:
ſondern ein jeder folgete ſeiner Zuneigung; etliche
hielten es mit dem Koͤnige/ etliche mit dẽ Lycogenes.
Aber bey dieſem Auffſtande war mehr Volck vnd
Staͤrcke auff deß Lycogenes ſeiten. Nach der Mu-
ſterung nicht weit von Syracuſe hatt er ſie in Re-
giementer außgetheilet. Es haben ſich dreyſſig
Tauſend Fußknechte/ vnd Sechstauſendt Reu-

ter bey
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0382" n="338"/><fw place="top" type="header">Joh. Barclayens Argenis/</fw><lb/>
Forcht vnd Aberglauben bewegen. Derhalben be-<lb/>
ruffen &#x017F;ie jhn/ der &#x017F;chon etwas trawrig war/ vnd &#x017F;a-<lb/>
gten jhm Danck fu&#x0364;r &#x017F;einen guten Willen. Daß ma&#x0303;<lb/>
aber &#x017F;einer nicht gebrauchte/ &#x017F;tunden die Zeiten am<lb/>
Wege; in An&#x017F;ehung/ daß es ko&#x0364;niglicher Maje&#x017F;tet<lb/>
nicht zum An&#x017F;ehen gelangete/ wann er/ als ob er am<lb/>
Siege zweifelte/ nach der Be&#x017F;timmung &#x017F;eines Ge-<lb/>
burtstages &#x017F;o hoch fragen wolte: Doch &#x017F;olte er fu&#x0364;r<lb/>
&#x017F;olche &#x017F;eine geneigete Meinung vnbelohnet nicht<lb/>
bleiben. Derhalben &#x017F;chickten &#x017F;ie dem War&#x017F;ager ein<lb/>
halb Talent/ zur Vermeidung deß vbel nachre-<lb/>
dens/ de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie &#x017F;ich be&#x017F;orgeten. Nach die&#x017F;em fien-<lb/>
gen &#x017F;ie an wichtigern Ge&#x017F;cha&#x0364;fften obzuliegen; dann<lb/>
es kam ein Bott nach dem andern/ die vom Anzuge<lb/>
deß Lycogenes Zeitung brachten/ welche nicht &#x017F;ehr<lb/>
angenehm war. Dann in deß Ko&#x0364;niges Heer nicht<lb/>
mehr als zehen Tau&#x017F;endt wol außgeru&#x0364;&#x017F;teter Sol-<lb/>
daten zu Fuß waren: Zwey tau&#x017F;endt zu Roß; Drey<lb/>
tau&#x017F;e&#x0303;dt Fu&#x0364;nffhundert Schu&#x0364;tzen vn&#x0303; Schleuderer:<lb/>
Drey&#x017F;&#x017F;ig Sichelwa&#x0364;gen: zehen Schirm&#x017F;chiffe/ vnd<lb/>
Zwantzig andere/ &#x017F;o zum Kriege kondten gebraucht<lb/>
werden. Die Hyperephanier rebellirten nicht alle:<lb/>
&#x017F;ondern ein jeder folgete &#x017F;einer Zuneigung; etliche<lb/>
hielten es mit dem Ko&#x0364;nige/ etliche mit de&#x0303; Lycogenes.<lb/>
Aber bey die&#x017F;em Auff&#x017F;tande war mehr Volck vnd<lb/>
Sta&#x0364;rcke auff deß Lycogenes &#x017F;eiten. Nach der Mu-<lb/>
&#x017F;terung nicht weit von Syracu&#x017F;e hatt er &#x017F;ie in Re-<lb/>
giementer außgetheilet. Es haben &#x017F;ich drey&#x017F;&#x017F;ig<lb/>
Tau&#x017F;end Fußknechte/ vnd Sechstau&#x017F;endt Reu-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ter bey</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[338/0382] Joh. Barclayens Argenis/ Forcht vnd Aberglauben bewegen. Derhalben be- ruffen ſie jhn/ der ſchon etwas trawrig war/ vnd ſa- gten jhm Danck fuͤr ſeinen guten Willen. Daß mã aber ſeiner nicht gebrauchte/ ſtunden die Zeiten am Wege; in Anſehung/ daß es koͤniglicher Majeſtet nicht zum Anſehen gelangete/ wann er/ als ob er am Siege zweifelte/ nach der Beſtimmung ſeines Ge- burtstages ſo hoch fragen wolte: Doch ſolte er fuͤr ſolche ſeine geneigete Meinung vnbelohnet nicht bleiben. Derhalben ſchickten ſie dem Warſager ein halb Talent/ zur Vermeidung deß vbel nachre- dens/ deſſen ſie ſich beſorgeten. Nach dieſem fien- gen ſie an wichtigern Geſchaͤfften obzuliegen; dann es kam ein Bott nach dem andern/ die vom Anzuge deß Lycogenes Zeitung brachten/ welche nicht ſehr angenehm war. Dann in deß Koͤniges Heer nicht mehr als zehen Tauſendt wol außgeruͤſteter Sol- daten zu Fuß waren: Zwey tauſendt zu Roß; Drey tauſẽdt Fuͤnffhundert Schuͤtzen vñ Schleuderer: Dreyſſig Sichelwaͤgen: zehen Schirmſchiffe/ vnd Zwantzig andere/ ſo zum Kriege kondten gebraucht werden. Die Hyperephanier rebellirten nicht alle: ſondern ein jeder folgete ſeiner Zuneigung; etliche hielten es mit dem Koͤnige/ etliche mit dẽ Lycogenes. Aber bey dieſem Auffſtande war mehr Volck vnd Staͤrcke auff deß Lycogenes ſeiten. Nach der Mu- ſterung nicht weit von Syracuſe hatt er ſie in Re- giementer außgetheilet. Es haben ſich dreyſſig Tauſend Fußknechte/ vnd Sechstauſendt Reu- ter bey

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/382
Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/382>, abgerufen am 05.05.2024.