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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Ander Buch.


Wo Poliarchus mit seinem Schifflein
hinkommen. Sein Streitt wider die
Seeräuber. Eine seltzame Geschicht.
Von deß Lycogenes Schreiben. Deß
Poliarchus Vnruhe; Vnd seine Reiß
in Africa.

Das X. Capitel.

ALs das Schiff auff welchem Poliarchus von
Rhege nach Franckreich wolte in der Flut zer-
stossen war/ vnd sich vor grosser Last der Wel-
len voneinander gab/ machte er sich sampt dem Ge-
lanor vnd zweyen Schiffern in den Weydling. Sie
strebeten dem Wind nicht zuwider/ außgenommen
daß sie die Streiche der Ruder also führeten/ daß die
Wellen nicht an die seitte deß Weydlings schlagen
kundten. Nachdem sie aber das nechste vorgebirge
vmbsegelt hatten/ war jhnen das vorige Schiff/ vor
dessen Vntergange sie außgestiegen/ auß dem Ge-
sichte kommen. Wie der Wind jhnen hernach etwas
gelinder zusatzte/ vnd sie noch weit herumb jrreten/
lieff das Schifflein wider die Spitzen eines Felsen
der vnter dem seichten Wasser verdecket war; so daß
die Ruderknechte nicht fort kondten. Derentwegen
sprungen sie mitten in die See/ zwar auff harte/ aber
doch dermassen vngleiche Steine/ daß die Fluth kei-
nem biß vnter das Knie/ vnd gl[e]ichwol auch nicht

biß an
Das Ander Buch.


Wo Poliarchus mit ſeinem Schifflein
hinkommen. Sein Streitt wider die
Seeraͤuber. Eine ſeltzame Geſchicht.
Von deß Lycogenes Schreiben. Deß
Poliarchus Vnruhe; Vnd ſeine Reiß
in Africa.

Das X. Capitel.

ALs das Schiff auff welchem Poliarchus von
Rhege nach Franckreich wolte in der Flut zer-
ſtoſſen war/ vnd ſich vor groſſer Laſt der Wel-
len voneinander gab/ machte er ſich ſampt dem Ge-
lanor vnd zweyen Schiffern in den Weydling. Sie
ſtrebeten dem Wind nicht zuwider/ außgenommen
daß ſie die Streiche der Ruder alſo fuͤhreten/ daß die
Wellen nicht an die ſeitte deß Weydlings ſchlagen
kundten. Nachdem ſie aber das nechſte vorgebirge
vmbſegelt hatten/ war jhnen das vorige Schiff/ vor
deſſen Vntergange ſie außgeſtiegen/ auß dem Ge-
ſichte kommen. Wie der Wind jhnen hernach etwas
gelinder zuſatzte/ vnd ſie noch weit herumb jrꝛeten/
lieff das Schifflein wider die Spitzen eines Felſen
der vnter dem ſeichten Waſſer verdecket war; ſo daß
die Ruderknechte nicht fort kondten. Derentwegen
ſprungen ſie mitten in die See/ zwar auff harte/ aber
doch dermaſſen vngleiche Steine/ daß die Fluth kei-
nem biß vnter das Knie/ vnd gl[e]ichwol auch nicht

biß an
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[253/0297] Das Ander Buch. Wo Poliarchus mit ſeinem Schifflein hinkommen. Sein Streitt wider die Seeraͤuber. Eine ſeltzame Geſchicht. Von deß Lycogenes Schreiben. Deß Poliarchus Vnruhe; Vnd ſeine Reiß in Africa. Das X. Capitel. ALs das Schiff auff welchem Poliarchus von Rhege nach Franckreich wolte in der Flut zer- ſtoſſen war/ vnd ſich vor groſſer Laſt der Wel- len voneinander gab/ machte er ſich ſampt dem Ge- lanor vnd zweyen Schiffern in den Weydling. Sie ſtrebeten dem Wind nicht zuwider/ außgenommen daß ſie die Streiche der Ruder alſo fuͤhreten/ daß die Wellen nicht an die ſeitte deß Weydlings ſchlagen kundten. Nachdem ſie aber das nechſte vorgebirge vmbſegelt hatten/ war jhnen das vorige Schiff/ vor deſſen Vntergange ſie außgeſtiegen/ auß dem Ge- ſichte kommen. Wie der Wind jhnen hernach etwas gelinder zuſatzte/ vnd ſie noch weit herumb jrꝛeten/ lieff das Schifflein wider die Spitzen eines Felſen der vnter dem ſeichten Waſſer verdecket war; ſo daß die Ruderknechte nicht fort kondten. Derentwegen ſprungen ſie mitten in die See/ zwar auff harte/ aber doch dermaſſen vngleiche Steine/ daß die Fluth kei- nem biß vnter das Knie/ vnd gleichwol auch nicht biß an

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/297>, abgerufen am 22.11.2024.