Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

Bild:
<< vorherige Seite
Joh. Barclayens Argenis/


Lycogenes entschüldigt sich nach Hofe zu-
kommen: Der Rhatschlag vnd Be-
mühung deß Cleobulus: Oloodemus
vnd Eristenes werden bestrickt.

Das VIII. Capitel.

NAch dem die Timonides abgefertiget wor-
den/ war deß Meleanders einige Sorge/
wie er den Lycogenes sampt dem Oloode-
mus zu sich bringen möchte. Derhalben verschrieb
er sie beyde. Lycogenes/ der seine Sachen zur Ab-
weichung noch nicht gäntzlich angeordnet hatte/
war Willens gehorsam zu leysten/ vnd etliche Ta-
ge beym Könige zu verbleiben: Oloodemus aber/
nach dem jhm die königlichen Schreiben eyngehän-
diget worden/ reysete vorhin zum Lycogenes als
nach Hofe. Daselbst als sie sich beriehten/ kam es
jhnen verdächtig für/ daß Meleander alle beyde er-
foderte. Dann im Fall er auff was böses vmbgien-
ge/ so würde er viel sicherer mit beyden zugleich ver-
fahren können/ als mit einem allein. Der beste Weg
were/ daß Lycogenes sich Kranckheit wegen ent-
schuldigte/ vnd Oloomedes nach Hofe verreysete
alles Fürhaben außzukundschaffen. Derentwe-
gen als er vom Lycogenes wegk gezogen/ machte
er sich auff Epeirete/ vnd ward nach Begrüs-

sung
Joh. Barclayens Argenis/


Lycogenes entſchuͤldigt ſich nach Hofe zu-
kommen: Der Rhatſchlag vnd Be-
muͤhung deß Cleobulus: Oloodemus
vnd Eriſtenes werden beſtrickt.

Das VIII. Capitel.

NAch dem die Timonides abgefertiget wor-
den/ war deß Meleanders einige Sorge/
wie er den Lycogenes ſampt dem Oloode-
mus zu ſich bringen moͤchte. Derhalben verſchrieb
er ſie beyde. Lycogenes/ der ſeine Sachen zur Ab-
weichung noch nicht gaͤntzlich angeordnet hatte/
war Willens gehorſam zu leyſten/ vnd etliche Ta-
ge beym Koͤnige zu verbleiben: Oloodemus aber/
nach dem jhm die koͤniglichen Schreiben eyngehaͤn-
diget worden/ reyſete vorhin zum Lycogenes als
nach Hofe. Daſelbſt als ſie ſich beriehten/ kam es
jhnen verdaͤchtig fuͤr/ daß Meleander alle beyde er-
foderte. Dann im Fall er auff was boͤſes vmbgien-
ge/ ſo wuͤrde er viel ſicherer mit beyden zugleich ver-
fahren koͤnnen/ als mit einem allein. Der beſte Weg
were/ daß Lycogenes ſich Kranckheit wegen ent-
ſchuldigte/ vnd Oloomedes nach Hofe verreyſete
alles Fuͤrhaben außzukundſchaffen. Derentwe-
gen als er vom Lycogenes wegk gezogen/ machte
er ſich auff Epeirete/ vnd ward nach Begruͤſ-

ſung
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0278" n="234"/>
            <fw place="top" type="header">Joh. Barclayens Argenis/</fw><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <argument>
              <p>Lycogenes ent&#x017F;chu&#x0364;ldigt &#x017F;ich nach Hofe zu-<lb/><hi rendition="#et">kommen: Der Rhat&#x017F;chlag vnd Be-<lb/>
mu&#x0364;hung deß Cleobulus: Oloodemus<lb/>
vnd Eri&#x017F;tenes werden be&#x017F;trickt.</hi></p>
            </argument>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Das <hi rendition="#aq">VIII.</hi> Capitel.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">N</hi>Ach dem die Timonides abgefertiget wor-<lb/>
den/ war deß Meleanders einige Sorge/<lb/>
wie er den Lycogenes &#x017F;ampt dem Oloode-<lb/>
mus zu &#x017F;ich bringen mo&#x0364;chte. Derhalben ver&#x017F;chrieb<lb/>
er &#x017F;ie beyde. Lycogenes/ der &#x017F;eine Sachen zur Ab-<lb/>
weichung noch nicht ga&#x0364;ntzlich angeordnet hatte/<lb/>
war Willens gehor&#x017F;am zu ley&#x017F;ten/ vnd etliche Ta-<lb/>
ge beym Ko&#x0364;nige zu verbleiben: Oloodemus aber/<lb/>
nach dem jhm die ko&#x0364;niglichen Schreiben eyngeha&#x0364;n-<lb/>
diget worden/ rey&#x017F;ete vorhin zum Lycogenes als<lb/>
nach Hofe. Da&#x017F;elb&#x017F;t als &#x017F;ie &#x017F;ich beriehten/ kam es<lb/>
jhnen verda&#x0364;chtig fu&#x0364;r/ daß Meleander alle beyde er-<lb/>
foderte. Dann im Fall er auff was bo&#x0364;&#x017F;es vmbgien-<lb/>
ge/ &#x017F;o wu&#x0364;rde er viel &#x017F;icherer mit beyden zugleich ver-<lb/>
fahren ko&#x0364;nnen/ als mit einem allein. Der be&#x017F;te Weg<lb/>
were/ daß Lycogenes &#x017F;ich Kranckheit wegen ent-<lb/>
&#x017F;chuldigte/ vnd Oloomedes nach Hofe verrey&#x017F;ete<lb/>
alles Fu&#x0364;rhaben außzukund&#x017F;chaffen. Derentwe-<lb/>
gen als er vom Lycogenes wegk gezogen/ machte<lb/>
er &#x017F;ich auff Epeirete/ vnd ward nach Begru&#x0364;&#x017F;-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ung</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[234/0278] Joh. Barclayens Argenis/ Lycogenes entſchuͤldigt ſich nach Hofe zu- kommen: Der Rhatſchlag vnd Be- muͤhung deß Cleobulus: Oloodemus vnd Eriſtenes werden beſtrickt. Das VIII. Capitel. NAch dem die Timonides abgefertiget wor- den/ war deß Meleanders einige Sorge/ wie er den Lycogenes ſampt dem Oloode- mus zu ſich bringen moͤchte. Derhalben verſchrieb er ſie beyde. Lycogenes/ der ſeine Sachen zur Ab- weichung noch nicht gaͤntzlich angeordnet hatte/ war Willens gehorſam zu leyſten/ vnd etliche Ta- ge beym Koͤnige zu verbleiben: Oloodemus aber/ nach dem jhm die koͤniglichen Schreiben eyngehaͤn- diget worden/ reyſete vorhin zum Lycogenes als nach Hofe. Daſelbſt als ſie ſich beriehten/ kam es jhnen verdaͤchtig fuͤr/ daß Meleander alle beyde er- foderte. Dann im Fall er auff was boͤſes vmbgien- ge/ ſo wuͤrde er viel ſicherer mit beyden zugleich ver- fahren koͤnnen/ als mit einem allein. Der beſte Weg were/ daß Lycogenes ſich Kranckheit wegen ent- ſchuldigte/ vnd Oloomedes nach Hofe verreyſete alles Fuͤrhaben außzukundſchaffen. Derentwe- gen als er vom Lycogenes wegk gezogen/ machte er ſich auff Epeirete/ vnd ward nach Begruͤſ- ſung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/278
Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/278>, abgerufen am 22.11.2024.