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Bahr, Hermann: Das Phantom. Berlin, 1913.

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zum Abschied die Hand.) I dank halt schön, Herr Doktor
Schmorr! Und kommen S' nöt bald wieder?
Fidelis (ihm die Hand reichend und ihn zur Türe links be-
gleitend).
Hoffentlich. Ich laß alle schön grüßen.
Martl (an der Türe links noch einmal stehen bleibend; zö-
gernd).
Und es bleibt dabei, gell, wie S' früher gesagt ha-
ben, Herr Doktor Schmorr, daß an den Tag, wo wir
heiraten -- gell?
Fidelis (lächelnd). Es bleibt dabei.
Martl. Und is gar nöt not, daß Sie's auf zwa
Büachln schreiben lassen, ans tuot's a. -- Soll i aber
nacher dös Büachl selber holen kommen oder --?
Fidelis. Ich schick's schon. Und wenn ich irgend kann,
komm ich selber zur Hochzeit.
Martl. Dös war recht!
Fidelis. Es freut mich, daß du --
Martl (vergnügt). I schluck halt mein Zurn. Was
schluckt ma nöt alls? Warst dumm! Schlucka muaßt
lerna im Leben! B'hüt Gott, Herr Doktor Schmorr! (Durch
die Türe links ab.)
Fidelis (wendet sich an der Türe links lachend um; zu Justine).
Darum heißt es auch mit Recht: Auf der Alm, da gibt's
ka Sünd! -- So beruhigend und erfrischend wirken diese
Menschen auf mich. (Geht von der Türe links zur Türe hinten.)
Justine (da sie sieht, daß er zu Luz geht, aber noch gar nicht
zu hoffen wagt).
Du --?
Fidelis (an der Türe hinten sich nochmals zu Justine wen-
dend; kurz, leichthin).
Ich geh jetzt zu Luz. Ich hoffe, sie
verzeiht mir. (Rasch durch die Türe hinten ab.)
(Vorhang.)
zum Abſchied die Hand.) I dank halt ſchön, Herr Doktor
Schmorr! Und kommen S' nöt bald wieder?
Fidelis (ihm die Hand reichend und ihn zur Tuͤre links be-
gleitend).
Hoffentlich. Ich laß alle ſchön grüßen.
Martl (an der Tuͤre links noch einmal ſtehen bleibend; zoͤ-
gernd).
Und es bleibt dabei, gell, wie S' früher geſagt ha-
ben, Herr Doktor Schmorr, daß an den Tag, wo wir
heiraten — gell?
Fidelis (laͤchelnd). Es bleibt dabei.
Martl. Und is gar nöt not, daß Sie's auf zwa
Büachln ſchreiben laſſen, ans tuot's a. — Soll i aber
nacher dös Büachl ſelber holen kommen oder —?
Fidelis. Ich ſchick's ſchon. Und wenn ich irgend kann,
komm ich ſelber zur Hochzeit.
Martl. Dös war recht!
Fidelis. Es freut mich, daß du —
Martl (vergnuͤgt). I ſchluck halt mein Zurn. Was
ſchluckt ma nöt alls? Warſt dumm! Schlucka muaßt
lerna im Leben! B'hüt Gott, Herr Doktor Schmorr! (Durch
die Tuͤre links ab.)
Fidelis (wendet ſich an der Tuͤre links lachend um; zu Juſtine).
Darum heißt es auch mit Recht: Auf der Alm, da gibt's
ka Sünd! — So beruhigend und erfriſchend wirken dieſe
Menſchen auf mich. (Geht von der Tuͤre links zur Tuͤre hinten.)
Juſtine (da ſie ſieht, daß er zu Luz geht, aber noch gar nicht
zu hoffen wagt).
Du —?
Fidelis (an der Tuͤre hinten ſich nochmals zu Juſtine wen-
dend; kurz, leichthin).
Ich geh jetzt zu Luz. Ich hoffe, ſie
verzeiht mir. (Raſch durch die Tuͤre hinten ab.)
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[153/0162] zum Abſchied die Hand.) I dank halt ſchön, Herr Doktor Schmorr! Und kommen S' nöt bald wieder? Fidelis (ihm die Hand reichend und ihn zur Tuͤre links be- gleitend). Hoffentlich. Ich laß alle ſchön grüßen. Martl (an der Tuͤre links noch einmal ſtehen bleibend; zoͤ- gernd). Und es bleibt dabei, gell, wie S' früher geſagt ha- ben, Herr Doktor Schmorr, daß an den Tag, wo wir heiraten — gell? Fidelis (laͤchelnd). Es bleibt dabei. Martl. Und is gar nöt not, daß Sie's auf zwa Büachln ſchreiben laſſen, ans tuot's a. — Soll i aber nacher dös Büachl ſelber holen kommen oder —? Fidelis. Ich ſchick's ſchon. Und wenn ich irgend kann, komm ich ſelber zur Hochzeit. Martl. Dös war recht! Fidelis. Es freut mich, daß du — Martl (vergnuͤgt). I ſchluck halt mein Zurn. Was ſchluckt ma nöt alls? Warſt dumm! Schlucka muaßt lerna im Leben! B'hüt Gott, Herr Doktor Schmorr! (Durch die Tuͤre links ab.) Fidelis (wendet ſich an der Tuͤre links lachend um; zu Juſtine). Darum heißt es auch mit Recht: Auf der Alm, da gibt's ka Sünd! — So beruhigend und erfriſchend wirken dieſe Menſchen auf mich. (Geht von der Tuͤre links zur Tuͤre hinten.) Juſtine (da ſie ſieht, daß er zu Luz geht, aber noch gar nicht zu hoffen wagt). Du —? Fidelis (an der Tuͤre hinten ſich nochmals zu Juſtine wen- dend; kurz, leichthin). Ich geh jetzt zu Luz. Ich hoffe, ſie verzeiht mir. (Raſch durch die Tuͤre hinten ab.) (Vorhang.)

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Zitationshilfe: Bahr, Hermann: Das Phantom. Berlin, 1913, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bahr_phantom_1913/162>, abgerufen am 13.05.2024.