Baer, Karl Ernst von: Über Entwicklungsgeschichte der Thiere. Bd. 2. Königsberg, 1837.Das Ohr ist Anfangs röhrig. Aus dem Ende der Röhre müssen die übri- Der Schwanz wächst hervor, wie bei Batrachiern. Nach einer zusammenhängenden wuchernden Leiste, die der Entwicke-dd. Extre- Dass der Sack des vegetativen Blattes nicht ganz unmittelbar sich in einenee. Verdau- *) Ob man nicht unter den Knorpelfischen bei den Selachiern und Stören die sogenannten Spritz- löcher für äussere Gehörgänge zu halten hat? Oder sind sie nur die vordersten Kiemenspalten? Rathke sah aus ihnen Kiemenfasern vorragen, was ich bestätigt finde. II. R r
Das Ohr ist Anfangs röhrig. Aus dem Ende der Röhre müssen die übri- Der Schwanz wächst hervor, wie bei Batrachiern. Nach einer zusammenhängenden wuchernden Leiste, die der Entwicke-dd. Extre- Daſs der Sack des vegetativen Blattes nicht ganz unmittelbar sich in einenee. Verdau- *) Ob man nicht unter den Knorpelfischen bei den Selachiern und Stören die sogenannten Spritz- löcher für äuſsere Gehörgänge zu halten hat? Oder sind sie nur die vordersten Kiemenspalten? Rathke sah aus ihnen Kiemenfasern vorragen, was ich bestätigt finde. II. R r
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Das Ohr ist Anfangs röhrig. Aus dem Ende der Röhre müssen die übri-
gen Theile des Labyrinthes werden. Man sieht auch bei Karpfen eine blasige
Verlängerung nach hinten. Ich hahe die Frage aufgestellt, ob dieſs nicht eine
modificirte Paukenhöhle oder die vordere Schwimmblase ist. Ein äuſseres Ohr
fehlt den meisten Knochenfischen. Wo es sich findet, wird es wohl durch äu-
ſsere Einstülpung sich erzeugen *).
Der Schwanz wächst hervor, wie bei Batrachiern.
Nach einer zusammenhängenden wuchernden Leiste, die der Entwicke-
lung beider Extremitäten voranginge, habe ich vergeblich mich umgesehen.
Auch ist die vordere Extremität sehr viel früher sichtbar, als die hintere. Sie
erscheint als eine längliche Erhabenheit, die sich bald in ein breites ungestieltes
Blatt ausdehnt, welches auf einer geringen Erhebung aufsitzt, so daſs hier nur
die Scheidung in Wurzelglied und Endglied kenntlich ist. Das Endglied hat, so
lange keine Flossenstrahlen in ihm sind, viele Aehnlichkeit mit dem Endgliede
in der Extremität der Landthiere im Embryonen-Zustande. Für die unpaari-
gen Flossen zeigt sich zuerst eine zusammenhängende Hautflosse, die vom
Rücken anfängt, um den ganzen Schwanz herumläuft und unter dem Bauche en-
det. Diese zusammenhängende Hautflosse scheint für sehr verschiedene Fische
(z. B. Barsche und Karpfen) ganz gleich, so lange keine Flossenstrahlen da sind,
doch muſs sie für solche Fische, deren Rückenflosse sich bis gegen den Kopf er-
streckt, auch wohl bis dahin gehen. Später theilt sie sich in so viel Abthei-
lungen, als der Fisch bleibende unpaarige Flossen erhalten soll. Die bleibenden
Flossentheile erhalten während der Sonderung Strahlen, die Zwischentheile ver-
schwinden gänzlich.
dd. Extre-
mitäten.
Daſs der Sack des vegetativen Blattes nicht ganz unmittelbar sich in einen
Darm ausspinnt, sondern dieser, nachdem seine Enden gebildet waren, sich ab-
schnürt, und also, auch wo kein äuſserer Dottersack ist, ein innerer sich fin-
det, ist schon gesagt. Dieser Sack mündet dicht hinter der letzten Kiemen-
spalte in den Darm. Er drängt den Darmkanal eng an die Wirbelsäule, wo-
durch es wohl veranlaſst wird, daſs sich lange kein Gekröse hervorzieht, und
wenn sich dieses bildet, die beiden Blätter auf eine weite Strecke nicht mit ein-
ander verwachsen, indem sich die Schwimmblase, eine lungenartige Ausstül-
ee. Verdau-
ungsapparat.
*) Ob man nicht unter den Knorpelfischen bei den Selachiern und Stören die sogenannten Spritz-
löcher für äuſsere Gehörgänge zu halten hat? Oder sind sie nur die vordersten Kiemenspalten?
Rathke sah aus ihnen Kiemenfasern vorragen, was ich bestätigt finde.
II. R r
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