Baer, Karl Ernst von: Über Entwicklungsgeschichte der Thiere. Bd. 1. Königsberg, 1828.treten eines Höckers im Nacken, der die Umbeugung des Rückenmarkes in das Der Nabel ist nicht mehr eine blosse Oeffnung oder ein Ring, sondern ein Die Dottergefässe sind zum Theil aus dem Frühern bekannt. Die Arteriee. Bestim- treten eines Höckers im Nacken, der die Umbeugung des Rückenmarkes in das Der Nabel ist nicht mehr eine bloſse Oeffnung oder ein Ring, sondern ein Die Dottergefäſse sind zum Theil aus dem Frühern bekannt. Die Arteriee. Bestim- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0123" n="93"/> treten eines Höckers im Nacken, der die Umbeugung des Rückenmarkes in das<lb/> Hirn bezeichnet. Der Rumpf ist sehr aufgetrieben durch Vergröſserung der Leber<lb/> und Eintritt des Herzens in den Rumpf. Dennoch hat der Kopf wenigstens so viel<lb/> Masse, als der Rumpf.</p><lb/> <p>Der Nabel ist nicht mehr eine bloſse Oeffnung oder ein Ring, sondern ein<lb/> Kanal, der am Ende des siebenten Tages 1 Linie lang ist. Man kann in der That<lb/> den Vögeln eine Nabelschnur zusprechen, die nur kurz ist und hohl bleibt. In<lb/> der Höhlung derselben liegt der Stiel des Harnsackes mit seinen Gefäſsen und eine<lb/> Darmschlinge mit dem Dottergange, nebst den dazu gehörigen Gefäſsen.</p><lb/> <p>Die Dottergefäſse sind zum Theil aus dem Frühern bekannt. Die Arterie<note place="right"><hi rendition="#i">e.</hi> Bestim-<lb/> mung der<lb/> Gefäſse, die<lb/> aus dem Na-<lb/> bel hervor-<lb/> treten.</note><lb/> ist ein Zweig der absteigenden Aorta. Eine Vene bildet den Stamm der Pfortader,<lb/> mit welcher sich die andern Darmvenen verbinden. Sie muſs fortan die <hi rendition="#i">vordere<lb/> Dottervene</hi> heiſsen, denn von nun an tritt noch eine hintere Dottervene auf,<lb/> welche längs des hintern Theils des Speisekanals nach hinten bis dahin läuft, wo<lb/> die Venen aus dem Schwanze, der Kloake und so weiter zusammentreffen, und<lb/> verbindet sich mit diesen. Am zehnten Tage hat sie schon eine sehr ansehnliche<lb/> Weite und läſst nicht zweifeln, daſs sie der communicirende Ast zwischen Pfort-<lb/> ader und Rumpfvenen ist, den man erst in neuerer Zeit beschrieben hat, obgleich<lb/> er im erwachsenen Vogel sehr ansehnlich ist, und von hinten nach vorn dicker<lb/> werdend ununterbrochen in den Stamm der Pfortader übergeht. Die Gefäſse des<lb/> Harnsackes sind die insbesondere so genannten Nabelgefäſse. Aus dem Früheren<lb/> wissen wir, daſs, indem der Harnsack hervortritt, er zwei Aeste der absteigen-<lb/> den Aorta mit sich nimmt. Wir werden später hören, daſs im Vogel allmählig<lb/> die rechte dieser Nabelschlagadern schwindet. Eine sehr starke Nabelvene kommt<lb/> vom Harnsacke, steigt an der untern Bauchwand nach vorn und läuft in dem<lb/> Einschnitt der Leber an der untern Fläche fort. In frühester Zeit habe ich ihre<lb/> Endigung nicht deutlich unterscheiden können. In späterer Zeit giebt sie einen<lb/> sehr starken Ast an jede Hälfte der Leber, verbindet sich dann am vordern Ende<lb/> dieses Organs mit einer Lebervene, die sich sogleich in die Hohlvene, deren<lb/> Stamm von oben sich in die Leber eindrückt, einmündet. Man kann also fast mit<lb/> demselben Rechte sagen, daſs die Nabelvene in den Stamm der Hohlvene geht,<lb/> oder daſs sie in eine Lebervene sich mündet. Der Theil der Nabelvene, welcher<lb/> nach der Vertheilung in die Leber bis zum Hohlvenensystem reicht, wäre also<lb/> dem Ductus venosus Arantii der Säugethiere zu vergleichen. Einen unmittel-<lb/> baren Uebergang in die Pfortader auſserhalb der Leber habe ich nicht gefunden.<lb/> Die Pfortader geht an der hintern Fläche in die Leber. Im Innern derselben<lb/> mögen wohl Communicationen seyn. Ja, in der frühern Zeit sind sie wohl nicht<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [93/0123]
treten eines Höckers im Nacken, der die Umbeugung des Rückenmarkes in das
Hirn bezeichnet. Der Rumpf ist sehr aufgetrieben durch Vergröſserung der Leber
und Eintritt des Herzens in den Rumpf. Dennoch hat der Kopf wenigstens so viel
Masse, als der Rumpf.
Der Nabel ist nicht mehr eine bloſse Oeffnung oder ein Ring, sondern ein
Kanal, der am Ende des siebenten Tages 1 Linie lang ist. Man kann in der That
den Vögeln eine Nabelschnur zusprechen, die nur kurz ist und hohl bleibt. In
der Höhlung derselben liegt der Stiel des Harnsackes mit seinen Gefäſsen und eine
Darmschlinge mit dem Dottergange, nebst den dazu gehörigen Gefäſsen.
Die Dottergefäſse sind zum Theil aus dem Frühern bekannt. Die Arterie
ist ein Zweig der absteigenden Aorta. Eine Vene bildet den Stamm der Pfortader,
mit welcher sich die andern Darmvenen verbinden. Sie muſs fortan die vordere
Dottervene heiſsen, denn von nun an tritt noch eine hintere Dottervene auf,
welche längs des hintern Theils des Speisekanals nach hinten bis dahin läuft, wo
die Venen aus dem Schwanze, der Kloake und so weiter zusammentreffen, und
verbindet sich mit diesen. Am zehnten Tage hat sie schon eine sehr ansehnliche
Weite und läſst nicht zweifeln, daſs sie der communicirende Ast zwischen Pfort-
ader und Rumpfvenen ist, den man erst in neuerer Zeit beschrieben hat, obgleich
er im erwachsenen Vogel sehr ansehnlich ist, und von hinten nach vorn dicker
werdend ununterbrochen in den Stamm der Pfortader übergeht. Die Gefäſse des
Harnsackes sind die insbesondere so genannten Nabelgefäſse. Aus dem Früheren
wissen wir, daſs, indem der Harnsack hervortritt, er zwei Aeste der absteigen-
den Aorta mit sich nimmt. Wir werden später hören, daſs im Vogel allmählig
die rechte dieser Nabelschlagadern schwindet. Eine sehr starke Nabelvene kommt
vom Harnsacke, steigt an der untern Bauchwand nach vorn und läuft in dem
Einschnitt der Leber an der untern Fläche fort. In frühester Zeit habe ich ihre
Endigung nicht deutlich unterscheiden können. In späterer Zeit giebt sie einen
sehr starken Ast an jede Hälfte der Leber, verbindet sich dann am vordern Ende
dieses Organs mit einer Lebervene, die sich sogleich in die Hohlvene, deren
Stamm von oben sich in die Leber eindrückt, einmündet. Man kann also fast mit
demselben Rechte sagen, daſs die Nabelvene in den Stamm der Hohlvene geht,
oder daſs sie in eine Lebervene sich mündet. Der Theil der Nabelvene, welcher
nach der Vertheilung in die Leber bis zum Hohlvenensystem reicht, wäre also
dem Ductus venosus Arantii der Säugethiere zu vergleichen. Einen unmittel-
baren Uebergang in die Pfortader auſserhalb der Leber habe ich nicht gefunden.
Die Pfortader geht an der hintern Fläche in die Leber. Im Innern derselben
mögen wohl Communicationen seyn. Ja, in der frühern Zeit sind sie wohl nicht
e. Bestim-
mung der
Gefäſse, die
aus dem Na-
bel hervor-
treten.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |