Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.in ein anderes tiefes Wasser hinab liesse. Jch Dieser Ungelegenheit abzuhelfen, glaubte ich, Jn
in ein anderes tiefes Waſſer hinab lieſſe. Jch Dieſer Ungelegenheit abzuhelfen, glaubte ich, Jn
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0034" n="30[28]"/> in ein anderes tiefes Waſſer hinab lieſſe. Jch<lb/> mache dieſe Anmerkung denjenigen zugefallen, wel-<lb/> che etwa Luſt haben moͤchten, eine dergleichen ſchoͤ-<lb/> ne Probe zumachen, ohne den Fuß aus ihrem Zim-<lb/> mer ſetzen zu duͤrfen. Weil ich nun dieſe Gele-<lb/> lenheit nicht hatte, ſo war ich gemuͤßiget zu warten,<lb/> bis daß ich es in einem Strom verrichten koͤnte.<lb/> So bald aber ſich ein gelindes, und zu meinem<lb/> Verſuchen bequemes, Wetter eingeſtellet hatte,<lb/> ſtieg ich in einen Strom hinab, ſetzte mich auf ob-<lb/> beſagtes Stuͤck Leinwand, wie man auf einem<lb/> Pferde ſitzet, dergeſtalt, daß die eine Haͤlfte des<lb/> Kork-Holzes mir vor der Bruſt, und die andere<lb/> auf dem Ruͤcken, war. Es wolte aber dieſes Holz<lb/> noch nicht zureichen. Jch nahm daher das ande-<lb/> re Mal faſt 2. Pfund, welche ich mir auf beiden<lb/> Seiten unter den Achſeln anlegte, und zwar in ei-<lb/> nem andern Stuͤck Leinwand, welches dem erſtern<lb/> zwerch uͤber gieng, und ſelbiges an meinen Leib feſt<lb/> anſchloß. Dieſe etwa 7½. Pfund waren faſt ver-<lb/> moͤgend, mich auf dem Waſſer zu halten. Allein<lb/> ich bemerkte, daß wenn ich die Haͤnde nicht dabei<lb/> bewegte, der Kopf immer auf eine Seite hieng,<lb/> und endlich Mund und Naſe unter Waſſer giengen.</p><lb/> <p>Dieſer Ungelegenheit abzuhelfen, glaubte ich,<lb/> es waͤre nur noͤthig, daß ich noch ein wenig Kork-<lb/> Holz hinzu thaͤte, und es ſamt dem vorigen, mir<lb/> nach den Schultern, und dem Kopfe zu, ſo hoch<lb/> als moͤglich, anlegte, um mit demſelben beſtaͤndig<lb/> uͤber dem Waſſer zu bleiben.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [30[28]/0034]
in ein anderes tiefes Waſſer hinab lieſſe. Jch
mache dieſe Anmerkung denjenigen zugefallen, wel-
che etwa Luſt haben moͤchten, eine dergleichen ſchoͤ-
ne Probe zumachen, ohne den Fuß aus ihrem Zim-
mer ſetzen zu duͤrfen. Weil ich nun dieſe Gele-
lenheit nicht hatte, ſo war ich gemuͤßiget zu warten,
bis daß ich es in einem Strom verrichten koͤnte.
So bald aber ſich ein gelindes, und zu meinem
Verſuchen bequemes, Wetter eingeſtellet hatte,
ſtieg ich in einen Strom hinab, ſetzte mich auf ob-
beſagtes Stuͤck Leinwand, wie man auf einem
Pferde ſitzet, dergeſtalt, daß die eine Haͤlfte des
Kork-Holzes mir vor der Bruſt, und die andere
auf dem Ruͤcken, war. Es wolte aber dieſes Holz
noch nicht zureichen. Jch nahm daher das ande-
re Mal faſt 2. Pfund, welche ich mir auf beiden
Seiten unter den Achſeln anlegte, und zwar in ei-
nem andern Stuͤck Leinwand, welches dem erſtern
zwerch uͤber gieng, und ſelbiges an meinen Leib feſt
anſchloß. Dieſe etwa 7½. Pfund waren faſt ver-
moͤgend, mich auf dem Waſſer zu halten. Allein
ich bemerkte, daß wenn ich die Haͤnde nicht dabei
bewegte, der Kopf immer auf eine Seite hieng,
und endlich Mund und Naſe unter Waſſer giengen.
Dieſer Ungelegenheit abzuhelfen, glaubte ich,
es waͤre nur noͤthig, daß ich noch ein wenig Kork-
Holz hinzu thaͤte, und es ſamt dem vorigen, mir
nach den Schultern, und dem Kopfe zu, ſo hoch
als moͤglich, anlegte, um mit demſelben beſtaͤndig
uͤber dem Waſſer zu bleiben.
Jn
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Zitationshilfe: | Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742, S. 30[28]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bachstrom_schwimmen_1742/34>, abgerufen am 27.07.2024. |