Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.Personen bestanden, und daß diese den dritten Tag in
Perſonen beſtanden, und daß dieſe den dritten Tag in
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0033" n="29[27]"/> Perſonen beſtanden, und daß dieſe den dritten Tag<lb/> nach ihrer Abfahrt auf den Kuͤſten, oder am<lb/> Strande, von Rotterdam todt und treibend ge-<lb/> funden worden. Dieſe Nachricht munterte<lb/> mich auf, an eine ſo nuͤtzliche Erfindung, wel-<lb/> che ungezweifelt dieſen See-Leuten das Leben wuͤr-<lb/> de erhalten haben und alle, ſo kuͤnftig einer gleichen<lb/> Gefahr ausgeſetzet ſeyn moͤgten, von dem Tode er-<lb/> retten koͤnte, die letzte Hand zulegen. Der erſte<lb/> Verſuch, welchen ich desfals anſtellete, beſtand<lb/> darin, daß ich Kork-Holz ins Waſſer legte, wobei<lb/> ich war nahm, daß hoͤchſtens nur der 5te Theil<lb/> deſſelben unter Waſſer gienge, dergeſtalt daß<lb/> dieſe Rinde etwas zutragen vermoͤchte, das vier<lb/> mal ſo ſchwer waͤre, als das ganze Stuͤck Kork-<lb/> Holz. Allein da das Waſſer damals gar zu kalt<lb/> war, meine Entdeckung zu vollfuͤhren, ſo nahm ich<lb/> 5.-6. Pfund Kork-Holz, welche ich an zwey En-<lb/> den eines Stuͤck Leinwands, oder langen Hand-<lb/> Tuchs, feſt band. Dabei ließ ich mir eine Bad-<lb/> Wanne machen, legte mich mitten hinein, zwi-<lb/> ſchen den beiden Enden des Tuchs, und ob gleich<lb/> dieſe Wanne nicht ſo gar tief war, ſo bemerkte ich<lb/> doch, daß ſie mich dem ungeachtet in der Hoͤhe<lb/> halten, und tragen, konte. Jch hatte in meinem<lb/> Hauſe nicht die Gelegenheit, eine groſſe Tonne mit<lb/> Waſſer anzufuͤllen, worin ich die Beine haͤtte frei<lb/> ausſtrecken koͤnnen, ſonderlich wenn die Tonne von<lb/> meiner Laͤnge geweſen waͤre. Sonſt haͤtte ich durch<lb/> dieſes Mittel in meinem Zimmer alle Verſuche an-<lb/> ſtellen koͤnnen, ehe ich mich in einen Strom oder<lb/> <fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [29[27]/0033]
Perſonen beſtanden, und daß dieſe den dritten Tag
nach ihrer Abfahrt auf den Kuͤſten, oder am
Strande, von Rotterdam todt und treibend ge-
funden worden. Dieſe Nachricht munterte
mich auf, an eine ſo nuͤtzliche Erfindung, wel-
che ungezweifelt dieſen See-Leuten das Leben wuͤr-
de erhalten haben und alle, ſo kuͤnftig einer gleichen
Gefahr ausgeſetzet ſeyn moͤgten, von dem Tode er-
retten koͤnte, die letzte Hand zulegen. Der erſte
Verſuch, welchen ich desfals anſtellete, beſtand
darin, daß ich Kork-Holz ins Waſſer legte, wobei
ich war nahm, daß hoͤchſtens nur der 5te Theil
deſſelben unter Waſſer gienge, dergeſtalt daß
dieſe Rinde etwas zutragen vermoͤchte, das vier
mal ſo ſchwer waͤre, als das ganze Stuͤck Kork-
Holz. Allein da das Waſſer damals gar zu kalt
war, meine Entdeckung zu vollfuͤhren, ſo nahm ich
5.-6. Pfund Kork-Holz, welche ich an zwey En-
den eines Stuͤck Leinwands, oder langen Hand-
Tuchs, feſt band. Dabei ließ ich mir eine Bad-
Wanne machen, legte mich mitten hinein, zwi-
ſchen den beiden Enden des Tuchs, und ob gleich
dieſe Wanne nicht ſo gar tief war, ſo bemerkte ich
doch, daß ſie mich dem ungeachtet in der Hoͤhe
halten, und tragen, konte. Jch hatte in meinem
Hauſe nicht die Gelegenheit, eine groſſe Tonne mit
Waſſer anzufuͤllen, worin ich die Beine haͤtte frei
ausſtrecken koͤnnen, ſonderlich wenn die Tonne von
meiner Laͤnge geweſen waͤre. Sonſt haͤtte ich durch
dieſes Mittel in meinem Zimmer alle Verſuche an-
ſtellen koͤnnen, ehe ich mich in einen Strom oder
in
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |