Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.Wasser zulassen, ohne daß sie Gefahr liefen, zu er- Zuweilen senkte ich mich gleichsam ins Wasser, in- Jch hätte von allen diesen Einfällen, und Bemer- Was mir zur Entdeckung desselben Gelegenheit blicke
Waſſer zulaſſen, ohne daß ſie Gefahr liefen, zu er- Zuweilen ſenkte ich mich gleichſam ins Waſſer, in- Jch haͤtte von allen dieſen Einfaͤllen, und Bemer- Was mir zur Entdeckung deſſelben Gelegenheit blicke
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0022" n="18[16]"/> Waſſer zulaſſen, ohne daß ſie Gefahr liefen, zu er-<lb/> trinken, wie ſolches ſich gar oft begiebt.</p><lb/> <p>Zuweilen ſenkte ich mich gleichſam ins Waſſer, in-<lb/> dem ich weit tiefer darin gruͤbelte, als <hi rendition="#aq">Archimedes,</hi><lb/> wie er das erſte <hi rendition="#aq">principium</hi> der <hi rendition="#aq">Hydroſtatic</hi> er-<lb/> fand. Jch ſuchte nemlich immerfort ein Huͤlfs-Mit-<lb/> tel, welches unſern Leib ſo leicht machen koͤnte, daß<lb/> ein Menſch ohne alle Beſchwerlichkeit, und ſo gar<lb/> ohne die geringſte Gefahr, ſo wol auf den Fall eines<lb/> Schifbruchs, als wenn er einen Strom paßiren<lb/> wolte, ſo gut wie eine Ente, und alle Coͤrper, die<lb/> wir flieſſen ſehen, auf der Oberflaͤche des Waſſers<lb/> bleiben koͤnte. Nach vielen Verſuchen, rief ich<lb/> zuweilen mit dem <hi rendition="#aq">Archimedes</hi> aus: <hi rendition="#fr">Jch habs<lb/> gefunden, ich habs gefunden.</hi></p><lb/> <p>Jch haͤtte von allen dieſen Einfaͤllen, und Bemer-<lb/> kungen, ein ziemlich groſſes, und dabei zur Schiffart<lb/> ſehr nuͤtzliches, Buch ſchreiben koͤnnen. Allein, weil<lb/> ich wegen der erforderlichen Koſten nicht im Stande<lb/> war, meine Erfindungen durch Erfahrung und Aus-<lb/> uͤbung vollkommen zumachen, ſo fiel es mir ohnmoͤg-<lb/> lich, dasjenige, ſo ich ausgedacht, auszufuͤhren. Jn-<lb/> deſſen iſt mir folgendes Huͤlfs-Mittel am bequem-<lb/> ſten und geſchickteſten vorgekommen.</p><lb/> <p>Was mir zur Entdeckung deſſelben Gelegenheit<lb/> gegeben, iſt folgendes. Jch that Anno 1733. eine<lb/> Reiſe nach Holland und Engelland. Daſelbſt dachte<lb/> ich mit mehr Aufmerkſamkeit, als jemals von mir<lb/> geſchehen, allen Sachen nach, welche das Seewe-<lb/> ſen betreffen. Jch betrachtete mit vielem Mitlei-<lb/> den die Gefahr, welcher die See-Leute alle Augen-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">blicke</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [18[16]/0022]
Waſſer zulaſſen, ohne daß ſie Gefahr liefen, zu er-
trinken, wie ſolches ſich gar oft begiebt.
Zuweilen ſenkte ich mich gleichſam ins Waſſer, in-
dem ich weit tiefer darin gruͤbelte, als Archimedes,
wie er das erſte principium der Hydroſtatic er-
fand. Jch ſuchte nemlich immerfort ein Huͤlfs-Mit-
tel, welches unſern Leib ſo leicht machen koͤnte, daß
ein Menſch ohne alle Beſchwerlichkeit, und ſo gar
ohne die geringſte Gefahr, ſo wol auf den Fall eines
Schifbruchs, als wenn er einen Strom paßiren
wolte, ſo gut wie eine Ente, und alle Coͤrper, die
wir flieſſen ſehen, auf der Oberflaͤche des Waſſers
bleiben koͤnte. Nach vielen Verſuchen, rief ich
zuweilen mit dem Archimedes aus: Jch habs
gefunden, ich habs gefunden.
Jch haͤtte von allen dieſen Einfaͤllen, und Bemer-
kungen, ein ziemlich groſſes, und dabei zur Schiffart
ſehr nuͤtzliches, Buch ſchreiben koͤnnen. Allein, weil
ich wegen der erforderlichen Koſten nicht im Stande
war, meine Erfindungen durch Erfahrung und Aus-
uͤbung vollkommen zumachen, ſo fiel es mir ohnmoͤg-
lich, dasjenige, ſo ich ausgedacht, auszufuͤhren. Jn-
deſſen iſt mir folgendes Huͤlfs-Mittel am bequem-
ſten und geſchickteſten vorgekommen.
Was mir zur Entdeckung deſſelben Gelegenheit
gegeben, iſt folgendes. Jch that Anno 1733. eine
Reiſe nach Holland und Engelland. Daſelbſt dachte
ich mit mehr Aufmerkſamkeit, als jemals von mir
geſchehen, allen Sachen nach, welche das Seewe-
ſen betreffen. Jch betrachtete mit vielem Mitlei-
den die Gefahr, welcher die See-Leute alle Augen-
blicke
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