geacht der darüber gesetzten Ziffern, ohne Begleitung mit der rech- ten Hand durchgehen (a). Bey einem langsamen Tempo muß die Bezifferung geändert werden, indem man die Begleitung nach der Abbildung bey (b) einrichtet, und bey dem d anhält:
[Abbildung]
§. 10.
Die halben Cadenzen, wobey über der vorletzten Note eines Stückes [7][6] oder [7]@ stehet, kommen jetzo nicht mehr so oft vor, wie vordem. Man hält dabey mit dem Septimenaccorde so lange an, bis in der Hauptstimme die Auflösung erfolget, welche mehrentheils mit einem langen Triller in der Sexte oder Terz der Grundnote geschiehet, nachdem zuweilen einige Verzierungen vor- hergegangen sind. Der Begleiter schläget alsdenn seinen Sexten- accord sogleich ausgehalten, und wenn das Tempo langsam ist, gebrochen an.
[Abbildung]
§. 11.
Wenn in Arien oder andern Stücken, aus einer harten Tonart, der zweyte Theil in die weiche übergehet, und ein Da Capo darauf folget: so muß nach der Cadenz des zweyten Theiles der Accord der letzten Grundnote auch ohne Andeutung hart seyn. Eben dasselbe ist bey Stücken aus einer harten Tonart in acht zu nehmen, wo der Componist zuweilen mit einem Gedanken aus derselben weichen Tonart in die Cadenz hinein gehet. Ob gleich in diesem Falle, statt der grossen Septime und Sexte, diese Inter-
vallen
Dreißigſtes Capitel.
geacht der darüber geſetzten Ziffern, ohne Begleitung mit der rech- ten Hand durchgehen (a). Bey einem langſamen Tempo muß die Bezifferung geändert werden, indem man die Begleitung nach der Abbildung bey (b) einrichtet, und bey dem d anhält:
[Abbildung]
§. 10.
Die halben Cadenzen, wobey über der vorletzten Note eines Stückes [7][6] oder [7] ſtehet, kommen jetzo nicht mehr ſo oft vor, wie vordem. Man hält dabey mit dem Septimenaccorde ſo lange an, bis in der Hauptſtimme die Auflöſung erfolget, welche mehrentheils mit einem langen Triller in der Sexte oder Terz der Grundnote geſchiehet, nachdem zuweilen einige Verzierungen vor- hergegangen ſind. Der Begleiter ſchläget alsdenn ſeinen Sexten- accord ſogleich ausgehalten, und wenn das Tempo langſam iſt, gebrochen an.
[Abbildung]
§. 11.
Wenn in Arien oder andern Stücken, aus einer harten Tonart, der zweyte Theil in die weiche übergehet, und ein Da Capo darauf folget: ſo muß nach der Cadenz des zweyten Theiles der Accord der letzten Grundnote auch ohne Andeutung hart ſeyn. Eben daſſelbe iſt bey Stücken aus einer harten Tonart in acht zu nehmen, wo der Componiſt zuweilen mit einem Gedanken aus derſelben weichen Tonart in die Cadenz hinein gehet. Ob gleich in dieſem Falle, ſtatt der groſſen Septime und Sexte, dieſe Inter-
vallen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0274"n="264"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Dreißigſtes Capitel.</hi></fw><lb/>
geacht der darüber geſetzten Ziffern, ohne Begleitung mit der rech-<lb/>
ten Hand durchgehen (<hirendition="#aq">a</hi>). Bey einem langſamen Tempo muß die<lb/>
Bezifferung geändert werden, indem man die Begleitung nach der<lb/>
Abbildung bey (<hirendition="#aq">b</hi>) einrichtet, und bey dem d anhält:<lb/><figure/></p></div><divn="2"><head>§. 10.</head><p>Die halben Cadenzen, wobey über der vorletzten Note<lb/>
eines Stückes <supplied>7</supplied><supplied>6</supplied> oder <supplied>7</supplied>ſtehet, kommen jetzo nicht mehr ſo oft<lb/>
vor, wie vordem. Man hält dabey mit dem Septimenaccorde<lb/>ſo lange an, bis in der Hauptſtimme die Auflöſung erfolget, welche<lb/>
mehrentheils mit einem langen Triller in der Sexte oder Terz der<lb/>
Grundnote geſchiehet, nachdem zuweilen einige Verzierungen vor-<lb/>
hergegangen ſind. Der Begleiter ſchläget alsdenn ſeinen Sexten-<lb/>
accord ſogleich <hirendition="#fr">ausgehalten,</hi> und wenn das Tempo langſam iſt,<lb/><hirendition="#fr">gebrochen</hi> an.</p><lb/><figure/></div><divn="2"><head>§. 11.</head><p>Wenn in Arien oder andern Stücken, aus einer<lb/>
harten Tonart, der zweyte Theil in die weiche übergehet, und<lb/>
ein Da Capo darauf folget: ſo muß nach der Cadenz des zweyten<lb/>
Theiles der Accord der letzten Grundnote auch ohne Andeutung hart<lb/>ſeyn. Eben daſſelbe iſt bey Stücken aus einer harten Tonart in<lb/>
acht zu nehmen, wo der Componiſt zuweilen mit einem Gedanken<lb/>
aus derſelben weichen Tonart in die Cadenz hinein gehet. Ob gleich<lb/>
in dieſem Falle, ſtatt der groſſen Septime und Sexte, dieſe Inter-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">vallen</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[264/0274]
Dreißigſtes Capitel.
geacht der darüber geſetzten Ziffern, ohne Begleitung mit der rech-
ten Hand durchgehen (a). Bey einem langſamen Tempo muß die
Bezifferung geändert werden, indem man die Begleitung nach der
Abbildung bey (b) einrichtet, und bey dem d anhält:
[Abbildung]
§. 10. Die halben Cadenzen, wobey über der vorletzten Note
eines Stückes 76 oder 7 ſtehet, kommen jetzo nicht mehr ſo oft
vor, wie vordem. Man hält dabey mit dem Septimenaccorde
ſo lange an, bis in der Hauptſtimme die Auflöſung erfolget, welche
mehrentheils mit einem langen Triller in der Sexte oder Terz der
Grundnote geſchiehet, nachdem zuweilen einige Verzierungen vor-
hergegangen ſind. Der Begleiter ſchläget alsdenn ſeinen Sexten-
accord ſogleich ausgehalten, und wenn das Tempo langſam iſt,
gebrochen an.
[Abbildung]
§. 11. Wenn in Arien oder andern Stücken, aus einer
harten Tonart, der zweyte Theil in die weiche übergehet, und
ein Da Capo darauf folget: ſo muß nach der Cadenz des zweyten
Theiles der Accord der letzten Grundnote auch ohne Andeutung hart
ſeyn. Eben daſſelbe iſt bey Stücken aus einer harten Tonart in
acht zu nehmen, wo der Componiſt zuweilen mit einem Gedanken
aus derſelben weichen Tonart in die Cadenz hinein gehet. Ob gleich
in dieſem Falle, ſtatt der groſſen Septime und Sexte, dieſe Inter-
vallen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/274>, abgerufen am 03.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.