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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

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Wonim Zaddik
und itter, der Verschlossene, Gebundene, Beschränkte an Hand und Zunge,
besonders der sich nicht der rechten Hand, sondern der linken bedient. Auch
Wittisch ist biblisch-historischen Ursprungs und bezieht sich (nach Richter, 3,
15) auf Ehud Ben Gera Ben Hajemini, der den Moabiterkönig Eglon mit
der linken Hand erstach. Von Ehud heißt es: [irrelevantes Material - Zeichen fehlt], isch itter
jad jemino
(gebunden an seiner rechten Hand; Luther: "der war link").
Daraus ist Jttisch mit dem intensiven Wav (vgl. W'chochom) entstanden.
Wittisch hat auch noch besonders die Nebenbedeutung eines Menschen, von
welchem Gefahr und Verrath zu fürchten steht. Wittstock, wittscher
Kaffer,
Tropf, Einfaltspinsel, der nichts von Gaunerei weiß und versteht.
Wittscher Masser, wittscher Masik (Teufel), nur als Schmähwort:
dummer Bösewicht, dummer Teufel, elender Verräther. Jn der Schinderspr.
ist Wittisch und Wittscher, der nicht zum Abdeckerstande gehört; Wittstock,
der die Schindersprache nicht versteht.
Wonim, Wonum, verstümmelt aus Awonim, dem Plural von Ewen (s. d.).
Wurf, absichtliche oder durch einen alten Druckfehler herbeigeführte Entstellung
für Murf (von Murfel, morfeln, s. Muffen), der Mund, die Speise, das
Essen; Wurfplan, die Speisekarte.
Würgen (ahd. wurgjan, würgen, die Kehle schnüren, tödten durch Schnüren
der Kehle), nur mit beschränkter Bedeutung für das Abdrehen des Schließ-
bügels (Halses, Zawer) der Vorhängeschlösser mittels der Brechstange, eine
Operation, die bei der immer nur schwachen Vernietung des Blechgehäuses
sehr leicht zu machen ist.
Wurmer, der Bohrer.
Wutteln (mhd. wudeln, sich in verworrener Menge bewegen, sich vermehren,
vervielfältigen), unstet hin- und herfragen und schwatzen, überhaupt sprechen,
plaudern. Wuttler, der Schwätzer, unsteter, indiscreter Mensch.
Z.
Zachkan, Zachkener, Zchocker ([irrelevantes Material - Zeichen fehlt], zochak, scherzen, lachen, spotten, spie-
len, in Schande bringen) und S'choker ([irrelevantes Material - Zeichen fehlt], sochak, mit gleicher Be-
deutung), der Spieler, Glücksspieler, Bret- und Würfelfpieler, Kartenspieler.
Siufer Zachkener, Linkzachkener, Links'chocker, falscher Spieler;
zachkenen, zachken, zechken, zchockenen, zchocken (zrocken), lachen,
scherzen, spielen; siuf zachkenen, linkzachkenen u. s. w., falsch spielen;
vgl. Th. II, S. 274.
Zackin, Zackum, für Sackin, das Messer.
Zaddik, Benennung des hebräischen Buchstaben [irrelevantes Material - Zeichen fehlt] (zade) als Abbreviatur von
[irrelevantes Material - Zeichen fehlt], zadik (der Gerechte), zur spöttischen Bezeichnung der Polizei, "die liebe,
gerechte, fromme Polizei" (vgl. Pezaddik); Zaddik (Sadek) im Pelz,
der Wolf im Schafkleide, Gleißner, perfider Mensch; vgl. Tendlau, Nr. 654.
Auch hat Zaddik (nach Thiele) die Bedeutung des Brecheisens. Die ganze
Etymologie scheint aber auch eine frivole Beziehung auf Jesaias 49, 24, zu
sein, wo gefragt wird: [irrelevantes Material - Zeichen fehlt], im schebi zadik jimalet? kann
man dem Gerechten (zadik) seine Gefangenen losmachen?
Wonim Zaddik
und itter, der Verſchloſſene, Gebundene, Beſchränkte an Hand und Zunge,
beſonders der ſich nicht der rechten Hand, ſondern der linken bedient. Auch
Wittiſch iſt bibliſch-hiſtoriſchen Urſprungs und bezieht ſich (nach Richter, 3,
15) auf Ehud Ben Gera Ben Hajemini, der den Moabiterkönig Eglon mit
der linken Hand erſtach. Von Ehud heißt es: [irrelevantes Material – Zeichen fehlt], isch itter
jad jemino
(gebunden an ſeiner rechten Hand; Luther: „der war link“).
Daraus iſt Jttiſch mit dem intenſiven Wav (vgl. W’chochom) entſtanden.
Wittiſch hat auch noch beſonders die Nebenbedeutung eines Menſchen, von
welchem Gefahr und Verrath zu fürchten ſteht. Wittſtock, wittſcher
Kaffer,
Tropf, Einfaltspinſel, der nichts von Gaunerei weiß und verſteht.
Wittſcher Maſſer, wittſcher Maſik (Teufel), nur als Schmähwort:
dummer Böſewicht, dummer Teufel, elender Verräther. Jn der Schinderſpr.
iſt Wittiſch und Wittſcher, der nicht zum Abdeckerſtande gehört; Wittſtock,
der die Schinderſprache nicht verſteht.
Wonim, Wonum, verſtümmelt aus Awonim, dem Plural von Ewen (ſ. d.).
Wurf, abſichtliche oder durch einen alten Druckfehler herbeigeführte Entſtellung
für Murf (von Murfel, morfeln, ſ. Muffen), der Mund, die Speiſe, das
Eſſen; Wurfplan, die Speiſekarte.
Würgen (ahd. wurgjan, würgen, die Kehle ſchnüren, tödten durch Schnüren
der Kehle), nur mit beſchränkter Bedeutung für das Abdrehen des Schließ-
bügels (Halſes, Zawer) der Vorhängeſchlöſſer mittels der Brechſtange, eine
Operation, die bei der immer nur ſchwachen Vernietung des Blechgehäuſes
ſehr leicht zu machen iſt.
Wurmer, der Bohrer.
Wutteln (mhd. wudeln, ſich in verworrener Menge bewegen, ſich vermehren,
vervielfältigen), unſtet hin- und herfragen und ſchwatzen, überhaupt ſprechen,
plaudern. Wuttler, der Schwätzer, unſteter, indiscreter Menſch.
Z.
Zachkan, Zachkener, Zchocker ([irrelevantes Material – Zeichen fehlt], zochak, ſcherzen, lachen, ſpotten, ſpie-
len, in Schande bringen) und S’choker ([irrelevantes Material – Zeichen fehlt], sochak, mit gleicher Be-
deutung), der Spieler, Glücksſpieler, Bret- und Würfelfpieler, Kartenſpieler.
Siufer Zachkener, Linkzachkener, Linkſ’chocker, falſcher Spieler;
zachkenen, zachken, zechken, zchockenen, zchocken (zrocken), lachen,
ſcherzen, ſpielen; ſiuf zachkenen, linkzachkenen u. ſ. w., falſch ſpielen;
vgl. Th. II, S. 274.
Zackin, Zackum, für Sackin, das Meſſer.
Zaddik, Benennung des hebräiſchen Buchſtaben [irrelevantes Material – Zeichen fehlt] (zade) als Abbreviatur von
[irrelevantes Material – Zeichen fehlt], zadik (der Gerechte), zur ſpöttiſchen Bezeichnung der Polizei, „die liebe,
gerechte, fromme Polizei“ (vgl. Pezaddik); Zaddik (Sadek) im Pelz,
der Wolf im Schafkleide, Gleißner, perfider Menſch; vgl. Tendlau, Nr. 654.
Auch hat Zaddik (nach Thiele) die Bedeutung des Brecheiſens. Die ganze
Etymologie ſcheint aber auch eine frivole Beziehung auf Jeſaias 49, 24, zu
ſein, wo gefragt wird: [irrelevantes Material – Zeichen fehlt], im schebi zadik jimalet? kann
man dem Gerechten (zadik) ſeine Gefangenen losmachen?
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[622/0634] Wonim Zaddik und itter, der Verſchloſſene, Gebundene, Beſchränkte an Hand und Zunge, beſonders der ſich nicht der rechten Hand, ſondern der linken bedient. Auch Wittiſch iſt bibliſch-hiſtoriſchen Urſprungs und bezieht ſich (nach Richter, 3, 15) auf Ehud Ben Gera Ben Hajemini, der den Moabiterkönig Eglon mit der linken Hand erſtach. Von Ehud heißt es: _ , isch itter jad jemino (gebunden an ſeiner rechten Hand; Luther: „der war link“). Daraus iſt Jttiſch mit dem intenſiven Wav (vgl. W’chochom) entſtanden. Wittiſch hat auch noch beſonders die Nebenbedeutung eines Menſchen, von welchem Gefahr und Verrath zu fürchten ſteht. Wittſtock, wittſcher Kaffer, Tropf, Einfaltspinſel, der nichts von Gaunerei weiß und verſteht. Wittſcher Maſſer, wittſcher Maſik (Teufel), nur als Schmähwort: dummer Böſewicht, dummer Teufel, elender Verräther. Jn der Schinderſpr. iſt Wittiſch und Wittſcher, der nicht zum Abdeckerſtande gehört; Wittſtock, der die Schinderſprache nicht verſteht. Wonim, Wonum, verſtümmelt aus Awonim, dem Plural von Ewen (ſ. d.). Wurf, abſichtliche oder durch einen alten Druckfehler herbeigeführte Entſtellung für Murf (von Murfel, morfeln, ſ. Muffen), der Mund, die Speiſe, das Eſſen; Wurfplan, die Speiſekarte. Würgen (ahd. wurgjan, würgen, die Kehle ſchnüren, tödten durch Schnüren der Kehle), nur mit beſchränkter Bedeutung für das Abdrehen des Schließ- bügels (Halſes, Zawer) der Vorhängeſchlöſſer mittels der Brechſtange, eine Operation, die bei der immer nur ſchwachen Vernietung des Blechgehäuſes ſehr leicht zu machen iſt. Wurmer, der Bohrer. Wutteln (mhd. wudeln, ſich in verworrener Menge bewegen, ſich vermehren, vervielfältigen), unſtet hin- und herfragen und ſchwatzen, überhaupt ſprechen, plaudern. Wuttler, der Schwätzer, unſteter, indiscreter Menſch. Z. Zachkan, Zachkener, Zchocker (_ , zochak, ſcherzen, lachen, ſpotten, ſpie- len, in Schande bringen) und S’choker (_ , sochak, mit gleicher Be- deutung), der Spieler, Glücksſpieler, Bret- und Würfelfpieler, Kartenſpieler. Siufer Zachkener, Linkzachkener, Linkſ’chocker, falſcher Spieler; zachkenen, zachken, zechken, zchockenen, zchocken (zrocken), lachen, ſcherzen, ſpielen; ſiuf zachkenen, linkzachkenen u. ſ. w., falſch ſpielen; vgl. Th. II, S. 274. Zackin, Zackum, für Sackin, das Meſſer. Zaddik, Benennung des hebräiſchen Buchſtaben _ (zade) als Abbreviatur von _ , zadik (der Gerechte), zur ſpöttiſchen Bezeichnung der Polizei, „die liebe, gerechte, fromme Polizei“ (vgl. Pezaddik); Zaddik (Sadek) im Pelz, der Wolf im Schafkleide, Gleißner, perfider Menſch; vgl. Tendlau, Nr. 654. Auch hat Zaddik (nach Thiele) die Bedeutung des Brecheiſens. Die ganze Etymologie ſcheint aber auch eine frivole Beziehung auf Jeſaias 49, 24, zu ſein, wo gefragt wird: _ , im schebi zadik jimalet? kann man dem Gerechten (zadik) ſeine Gefangenen losmachen?

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 622. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/634>, abgerufen am 24.11.2024.