Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.Vormittjom Wegsamsen welches beim Aufbrechen eines widerstandleistenden Verschlusses dazu dient,in die vom Brecheisen gemachte Spalte eingeklemmt zu werden, um mit dem letztern weiter fassen und brechen zu können. Vormittjom, der Vormittag, mit jüdischdeutscher Uebersetzung des Hauptworts Tag durch Jom, [irrelevantes Material - Zeichen fehlt]. W. Walen (ahd. walh), besonders in der Schweiz gebräuchlich, undeutlich, be- sonders in unbekannter Sprache sprechen, die Gaunersprache sprechen; ge- walt, gesprochen; waldiwern (nur von Bischoff aufgebracht und ihm nach gebraucht), sprechen; über diesen in der Bedeutung sprechen noch immer nicht gaunerpraktischen Ausdruck, sowie über den von Bischoff auch nicht ein- mal übersetzten und erläuterten Ausdruck Waldiwerei s. Th. III, S. 33, und Th. IV, S. 246. Vgl. Welsch. Waider (ahd. weida, Jagd, weidan, jagen), die Jagdtasche, Tragtasche, Quersack, Reisesack, Waidsack. Synonym mit Reiber (s. d.). Wajiwrach (Wifrach, Vivrach, Wipprach) machen, sich auf- und da- vonmachen, entfliehen, namentlich mit gestohlener Beute entfliehen, von [irrelevantes Material - Zeichen fehlt], fliehen; vgl. Bariach und [irrelevantes Material - Zeichen fehlt] im jüdischd. Wörterbuch. Dies Wort be- zieht sich auf die Anfangsworte in 1. Mos. 31, 21, wo die Flucht Jakob's von dem durch ihn beraubten Laban mit den Worten erzählt wird: [irrelevantes Material - Zeichen fehlt] wajiberach hu wecol ascher lo (also floh er und alles was sein war). Daher wird Wajiwrach machen vorzüglich vom eiligen Davongehen der Diebe nach vollbrachtem Diebstahl oder Betrug gebraucht, namentlich wenn die Gefahr der Entdeckung und Verfolgung nahe liegt. Wallnusch (hannov.), der Rock, die Kleidung; verdorben aus dem jüdischd. Malbusch; s. lowasch. Wamsen (Wamme, Wamms, ahd. huambo, mhd. wamms), auf das Wamms hauen, schlagen, aufhauen, lügen, aufschneiden. Wand (vgl. Decke), Deckung und Sicherung eines stehlenden Gauners, be- sonders Taschendiebes dadurch, daß nach Umständen vor, während oder nach dem Diebstahl seine Person durch Vortreten einer andern Person oder Vor- schieben, Vorhalten einer Sache, z. B. eines Wagens, eines Schirms, einer Kiste, eines Mantels, eines Thürflügels u. s. w. gedeckt und versteckt und der Diebstahl auf diese Weise durch körperliche Deckung vertuscht wird; Wand machen, den Dieb in angegebener Weise körperlich decken. Wasserratte, Wasserg'spodel (span. spado, Spadille), der Schiffsdieb in Häfen und an Flüssen; Fslspr. Wechochom, Wekochemer ([irrelevantes Material - Zeichen fehlt], wechochom), Jntensivform von Chochom, der überaus Kluge, Ueberweise, Superkluge, Klugschwätzer. Weesch (zig. wehsch), der Wald; Weetscher, Weetsch (wehscheskro), der Jäger, Flurschütz. Wegblättern, s. Platt. Wegsamsen (ahd. sam, samanon), wegwerfen, von sich werfen; vgl. Sam- sen und Versarkenen. Vormittjom Wegſamſen welches beim Aufbrechen eines widerſtandleiſtenden Verſchluſſes dazu dient,in die vom Brecheiſen gemachte Spalte eingeklemmt zu werden, um mit dem letztern weiter faſſen und brechen zu können. Vormittjom, der Vormittag, mit jüdiſchdeutſcher Ueberſetzung des Hauptworts Tag durch Jom, [irrelevantes Material – Zeichen fehlt]. W. Wâlen (ahd. walh), beſonders in der Schweiz gebräuchlich, undeutlich, be- ſonders in unbekannter Sprache ſprechen, die Gaunerſprache ſprechen; ge- wâlt, geſprochen; waldiwern (nur von Biſchoff aufgebracht und ihm nach gebraucht), ſprechen; über dieſen in der Bedeutung ſprechen noch immer nicht gaunerpraktiſchen Ausdruck, ſowie über den von Biſchoff auch nicht ein- mal überſetzten und erläuterten Ausdruck Waldiwerei ſ. Th. III, S. 33, und Th. IV, S. 246. Vgl. Welſch. Waider (ahd. weida, Jagd, weidan, jagen), die Jagdtaſche, Tragtaſche, Querſack, Reiſeſack, Waidſack. Synonym mit Reiber (ſ. d.). Wajiwrach (Wifrach, Vivrach, Wipprach) machen, ſich auf- und da- vonmachen, entfliehen, namentlich mit geſtohlener Beute entfliehen, von [irrelevantes Material – Zeichen fehlt], fliehen; vgl. Bariach und [irrelevantes Material – Zeichen fehlt] im jüdiſchd. Wörterbuch. Dies Wort be- zieht ſich auf die Anfangsworte in 1. Moſ. 31, 21, wo die Flucht Jakob’s von dem durch ihn beraubten Laban mit den Worten erzählt wird: [irrelevantes Material – Zeichen fehlt] wajiberach hu wecol ascher lo (alſo floh er und alles was ſein war). Daher wird Wajiwrach machen vorzüglich vom eiligen Davongehen der Diebe nach vollbrachtem Diebſtahl oder Betrug gebraucht, namentlich wenn die Gefahr der Entdeckung und Verfolgung nahe liegt. Wallnuſch (hannov.), der Rock, die Kleidung; verdorben aus dem jüdiſchd. Malbuſch; ſ. lowasch. Wamſen (Wamme, Wamms, ahd. huambo, mhd. wamms), auf das Wamms hauen, ſchlagen, aufhauen, lügen, aufſchneiden. Wand (vgl. Decke), Deckung und Sicherung eines ſtehlenden Gauners, be- ſonders Taſchendiebes dadurch, daß nach Umſtänden vor, während oder nach dem Diebſtahl ſeine Perſon durch Vortreten einer andern Perſon oder Vor- ſchieben, Vorhalten einer Sache, z. B. eines Wagens, eines Schirms, einer Kiſte, eines Mantels, eines Thürflügels u. ſ. w. gedeckt und verſteckt und der Diebſtahl auf dieſe Weiſe durch körperliche Deckung vertuſcht wird; Wand machen, den Dieb in angegebener Weiſe körperlich decken. Waſſerratte, Waſſerg’ſpodel (ſpan. spado, Spadille), der Schiffsdieb in Häfen und an Flüſſen; Fſlſpr. Wechochom, Wekochemer ([irrelevantes Material – Zeichen fehlt], wechochom), Jntenſivform von Chochom, der überaus Kluge, Ueberweiſe, Superkluge, Klugſchwätzer. Weeſch (zig. wehsch), der Wald; Weetſcher, Weetſch (wehscheskro), der Jäger, Flurſchütz. Wegblättern, ſ. Platt. 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Vormittjom, der Vormittag, mit jüdiſchdeutſcher Ueberſetzung des Hauptworts
Tag durch Jom, _ .
W.
Wâlen (ahd. walh), beſonders in der Schweiz gebräuchlich, undeutlich, be-
ſonders in unbekannter Sprache ſprechen, die Gaunerſprache ſprechen; ge-
wâlt, geſprochen; waldiwern (nur von Biſchoff aufgebracht und ihm nach
gebraucht), ſprechen; über dieſen in der Bedeutung ſprechen noch immer
nicht gaunerpraktiſchen Ausdruck, ſowie über den von Biſchoff auch nicht ein-
mal überſetzten und erläuterten Ausdruck Waldiwerei ſ. Th. III, S. 33,
und Th. IV, S. 246. Vgl. Welſch.
Waider (ahd. weida, Jagd, weidan, jagen), die Jagdtaſche, Tragtaſche,
Querſack, Reiſeſack, Waidſack. Synonym mit Reiber (ſ. d.).
Wajiwrach (Wifrach, Vivrach, Wipprach) machen, ſich auf- und da-
vonmachen, entfliehen, namentlich mit geſtohlener Beute entfliehen, von _ ,
fliehen; vgl. Bariach und _ im jüdiſchd. Wörterbuch. Dies Wort be-
zieht ſich auf die Anfangsworte in 1. Moſ. 31, 21, wo die Flucht Jakob’s
von dem durch ihn beraubten Laban mit den Worten erzählt wird: _
wajiberach hu wecol ascher lo (alſo floh er und alles
was ſein war). Daher wird Wajiwrach machen vorzüglich vom eiligen
Davongehen der Diebe nach vollbrachtem Diebſtahl oder Betrug gebraucht,
namentlich wenn die Gefahr der Entdeckung und Verfolgung nahe liegt.
Wallnuſch (hannov.), der Rock, die Kleidung; verdorben aus dem jüdiſchd.
Malbuſch; ſ. lowasch.
Wamſen (Wamme, Wamms, ahd. huambo, mhd. wamms), auf das Wamms
hauen, ſchlagen, aufhauen, lügen, aufſchneiden.
Wand (vgl. Decke), Deckung und Sicherung eines ſtehlenden Gauners, be-
ſonders Taſchendiebes dadurch, daß nach Umſtänden vor, während oder nach
dem Diebſtahl ſeine Perſon durch Vortreten einer andern Perſon oder Vor-
ſchieben, Vorhalten einer Sache, z. B. eines Wagens, eines Schirms, einer
Kiſte, eines Mantels, eines Thürflügels u. ſ. w. gedeckt und verſteckt und der
Diebſtahl auf dieſe Weiſe durch körperliche Deckung vertuſcht wird; Wand
machen, den Dieb in angegebener Weiſe körperlich decken.
Waſſerratte, Waſſerg’ſpodel (ſpan. spado, Spadille), der Schiffsdieb in
Häfen und an Flüſſen; Fſlſpr.
Wechochom, Wekochemer (_ , wechochom), Jntenſivform von Chochom,
der überaus Kluge, Ueberweiſe, Superkluge, Klugſchwätzer.
Weeſch (zig. wehsch), der Wald; Weetſcher, Weetſch (wehscheskro), der
Jäger, Flurſchütz.
Wegblättern, ſ. Platt.
Wegſamſen (ahd. sam, samanon), wegwerfen, von ſich werfen; vgl. Sam-
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