Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

Bild:
<< vorherige Seite
Brennen Bum
deres bedeuten würde als Brautgelöbniß; vgl. Schmid, a. a. O., S. 92.
Keineswegs ist der ganze Ausdruck specifisch judendeutsch.
Brennen (nicht sowol von brennen, urere, wofür sarfenen, als von beren-
nen, insilire, obschon die verschiedenen Begriffe durcheinander laufen), an-
sprechen, Geld, Belohnung, einen Theil der Diebsbeute fordern; von Gau-
nern gebraucht, welche um einen gelungenen Diebstahl wissen, ohne selbst
Theil daran genommen zu haben, und dem Angesprochenen (Götte. Sandik)
mit Entdeckung drohen, oder auch in Bezug auf Bergung der Beute oder
Verdeckung des Diebstahls sich breit und wichtig mit Dienstanerbietungen
machen. Brandkessel, das Ansinnen, der Anspruch, die Drohung dieser
Art; einen Brandkessel anlegen, einen Anspruch der Art machen. Brand-
weinsgeld,
die auf diese Weise erpreßte Abfindungssumme (vgl. Schib-
boles). Brenner
(vgl. Gast), der in dieser Weise Ansprüche erhebt.
Brandfleppe, Brandbrief, das schriftliche Ansprechen oder Drohen der
Art, aber auch Bettelbrief, worin angegeben wird, daß der Schreiber in einer
Feuersbrunst das Seine verloren habe; vgl. Sarffleppe unter Sarfenen.
Brennabi
(brenn' hinab, Fslspr.), der Schnaps. Brennen wird in der
Fieselsprache noch gebraucht für: in Arrest, gefangen sitzen.
Breslauer (Fslspr.), der Silberzwanziger, Kopfstück (Kasch); ein tüchtiges
Glas voll Schnaps, großer, reichlicher Schnaps, magnum membrum virile.
Bretzen (Fslspr.), Handschellen, vom schwäb. Bratz, Klaue, Pfote, breite,
plumpe Hand, Schmid, S. 92; vgl. Bretzel, ahd. prezila, mlt. brecilingus,
precitella,
Schwenck, S. 81.
Brief (brevis), die Karte, der Nachweis, veraltet, doch erhalten in Brief
von der Schwechat,
der Rausch ("auf der Schwechat" ist eine Or###schaft
bei Wien, mit einer großen Bierbrauerei; schwächen, trinken, steht jedoch
in keiner Beziehung zur Benennung dieser Brauerei, da schwächen vom hebr.
sebach, opfern, herkommt; s. Schwächen).
Brot. Das letzte Brot backen, zum Tode verurtheilen. Brodladen,
der Mund.
Broges, Brauges, s. Roges.
Brooker (hannov.), der Mann, Kerl, von nd. Broek, bracca, die Hose, also
einer, der Hosen trägt; vgl. bei Hartlieb, IV, 73. 74.
Bruddeln, s. ruddeln.
Bruder (Fslspr.), membrum virile. J muß mein' ###Bruadern d'Hand
geb'n, weil er morg'n fortrast
(reist), je dois aller pisser.
Brumm, Brummer, Brummert, große Fliege, Biene, Wespe, Horniß,
Ochs, Stier, starker ramassirter Kerl, überhaupt das Tüchtige, Derbe, Un-
geschlachte. Brummbajes, Brümmler, Brümmerling, der Bienenstock.
Brummen, in Arrest sitzen.
Brunger (vom ahd. hrinc, Ring, ringen, ringeln), der Bohrer; brungern,
bohren, mit dem Bohrer umbohren, öffnen.
Brustmalbisch (lowasch), das Wams, die Weste, Jacke.
B###ua (Bube), der Dietrich, aus einem Nagel gebogen, Sperrhaken; Fslspr.
Buckel (boukolikos), die Kuh; Schinderspr.
Bum, richtiger Pum, Abbreviatur [irrelevantes Material - Zeichen fehlt] aus [irrelevantes Material - Zeichen fehlt], por, Stier, [irrelevantes Material - Zeichen fehlt], pora, Kuh,
und [irrelevantes Material - Zeichen fehlt], medina, Land, Poremedine (das Land der Kühe), die Schweiz.
Brennen Bum
deres bedeuten würde als Brautgelöbniß; vgl. Schmid, a. a. O., S. 92.
Keineswegs iſt der ganze Ausdruck ſpecifiſch judendeutſch.
Brennen (nicht ſowol von brennen, urere, wofür ſarfenen, als von beren-
nen, insilire, obſchon die verſchiedenen Begriffe durcheinander laufen), an-
ſprechen, Geld, Belohnung, einen Theil der Diebsbeute fordern; von Gau-
nern gebraucht, welche um einen gelungenen Diebſtahl wiſſen, ohne ſelbſt
Theil daran genommen zu haben, und dem Angeſprochenen (Götte. Sandik)
mit Entdeckung drohen, oder auch in Bezug auf Bergung der Beute oder
Verdeckung des Diebſtahls ſich breit und wichtig mit Dienſtanerbietungen
machen. Brandkeſſel, das Anſinnen, der Anſpruch, die Drohung dieſer
Art; einen Brandkeſſel anlegen, einen Anſpruch der Art machen. Brand-
weinsgeld,
die auf dieſe Weiſe erpreßte Abfindungsſumme (vgl. Schib-
boles). Brenner
(vgl. Gaſt), der in dieſer Weiſe Anſprüche erhebt.
Brandfleppe, Brandbrief, das ſchriftliche Anſprechen oder Drohen der
Art, aber auch Bettelbrief, worin angegeben wird, daß der Schreiber in einer
Feuersbrunſt das Seine verloren habe; vgl. Sarffleppe unter Sarfenen.
Brennabi
(brenn’ hinab, Fſlſpr.), der Schnaps. Brennen wird in der
Fieſelſprache noch gebraucht für: in Arreſt, gefangen ſitzen.
Breslauer (Fſlſpr.), der Silberzwanziger, Kopfſtück (Kaſch); ein tüchtiges
Glas voll Schnaps, großer, reichlicher Schnaps, magnum membrum virile.
Bretzen (Fſlſpr.), Handſchellen, vom ſchwäb. Bratz, Klaue, Pfote, breite,
plumpe Hand, Schmid, S. 92; vgl. Bretzel, ahd. prezila, mlt. brecilingus,
precitella,
Schwenck, S. 81.
Brief (brevis), die Karte, der Nachweis, veraltet, doch erhalten in Brief
von der Schwechat,
der Rauſch („auf der Schwechat“ iſt eine Or###ſchaft
bei Wien, mit einer großen Bierbrauerei; ſchwächen, trinken, ſteht jedoch
in keiner Beziehung zur Benennung dieſer Brauerei, da ſchwächen vom hebr.
sebach, opfern, herkommt; ſ. Schwächen).
Brot. Das letzte Brot backen, zum Tode verurtheilen. Brodladen,
der Mund.
Broges, Brauges, ſ. Roges.
Brooker (hannov.), der Mann, Kerl, von nd. Broek, bracca, die Hoſe, alſo
einer, der Hoſen trägt; vgl. bei Hartlieb, IV, 73. 74.
Bruddeln, ſ. ruddeln.
Bruder (Fſlſpr.), membrum virile. J muß mein’ ###Bruadern d’Hand
geb’n, weil er morg’n fortraſt
(reiſt), je dois aller pisser.
Brumm, Brummer, Brummert, große Fliege, Biene, Wespe, Horniß,
Ochs, Stier, ſtarker ramaſſirter Kerl, überhaupt das Tüchtige, Derbe, Un-
geſchlachte. Brummbajes, Brümmler, Brümmerling, der Bienenſtock.
Brummen, in Arreſt ſitzen.
Brunger (vom ahd. hrinc, Ring, ringen, ringeln), der Bohrer; brungern,
bohren, mit dem Bohrer umbohren, öffnen.
Bruſtmalbiſch (lowasch), das Wams, die Weſte, Jacke.
B###ua (Bube), der Dietrich, aus einem Nagel gebogen, Sperrhaken; Fſlſpr.
Buckel (βουκολικὸς), die Kuh; Schinderſpr.
Bum, richtiger Pum, Abbreviatur [irrelevantes Material – Zeichen fehlt] aus [irrelevantes Material – Zeichen fehlt], por, Stier, [irrelevantes Material – Zeichen fehlt], pora, Kuh,
und [irrelevantes Material – Zeichen fehlt], medina, Land, Poremedine (das Land der Kühe), die Schweiz.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <list>
              <item><pb facs="#f0539" n="527"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Brennen <hi rendition="#et">Bum</hi></hi></fw><lb/>
deres bedeuten würde als Brautgelöbniß; vgl. Schmid, a. a. O., S. 92.<lb/>
Keineswegs i&#x017F;t der ganze Ausdruck &#x017F;pecifi&#x017F;ch judendeut&#x017F;ch.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">Brennen</hi> (nicht &#x017F;owol von brennen, <hi rendition="#aq">urere,</hi> wofür <hi rendition="#g">&#x017F;arfenen,</hi> als von beren-<lb/>
nen, <hi rendition="#aq">insilire,</hi> ob&#x017F;chon die ver&#x017F;chiedenen Begriffe durcheinander laufen), an-<lb/>
&#x017F;prechen, Geld, Belohnung, einen Theil der Diebsbeute fordern; von Gau-<lb/>
nern gebraucht, welche um einen gelungenen Dieb&#x017F;tahl wi&#x017F;&#x017F;en, ohne &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
Theil daran genommen zu haben, und dem Ange&#x017F;prochenen (Götte. Sandik)<lb/>
mit Entdeckung drohen, oder auch in Bezug auf Bergung der Beute oder<lb/>
Verdeckung des Dieb&#x017F;tahls &#x017F;ich breit und wichtig mit Dien&#x017F;tanerbietungen<lb/>
machen. <hi rendition="#g">Brandke&#x017F;&#x017F;el,</hi> das An&#x017F;innen, der An&#x017F;pruch, die Drohung die&#x017F;er<lb/>
Art; <hi rendition="#g">einen Brandke&#x017F;&#x017F;el anlegen,</hi> einen An&#x017F;pruch der Art machen. <hi rendition="#g">Brand-<lb/>
weinsgeld,</hi> die auf die&#x017F;e Wei&#x017F;e erpreßte Abfindungs&#x017F;umme (vgl. <hi rendition="#g">Schib-<lb/>
boles). Brenner</hi> (vgl. <hi rendition="#g">Ga&#x017F;t</hi>), der in die&#x017F;er Wei&#x017F;e An&#x017F;prüche erhebt.<lb/><hi rendition="#g">Brandfleppe, Brandbrief,</hi> das &#x017F;chriftliche An&#x017F;prechen oder Drohen der<lb/>
Art, aber auch Bettelbrief, worin angegeben wird, daß der Schreiber in einer<lb/>
Feuersbrun&#x017F;t das Seine verloren habe; vgl. <hi rendition="#g">Sarffleppe</hi> unter <hi rendition="#g">Sarfenen.<lb/>
Brennabi</hi> (brenn&#x2019; hinab, F&#x017F;l&#x017F;pr.), der Schnaps. <hi rendition="#g">Brennen</hi> wird in der<lb/>
Fie&#x017F;el&#x017F;prache noch gebraucht für: in Arre&#x017F;t, gefangen &#x017F;itzen.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">Breslauer</hi> (F&#x017F;l&#x017F;pr.), der Silberzwanziger, Kopf&#x017F;tück (Ka&#x017F;ch); ein tüchtiges<lb/>
Glas voll Schnaps, großer, reichlicher Schnaps, <hi rendition="#aq">magnum membrum virile.</hi></item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">Bretzen</hi> (F&#x017F;l&#x017F;pr.), Hand&#x017F;chellen, vom &#x017F;chwäb. <hi rendition="#g">Bratz,</hi> Klaue, Pfote, breite,<lb/>
plumpe Hand, Schmid, S. 92; vgl. Bretzel, ahd. <hi rendition="#aq">prezila,</hi> mlt. <hi rendition="#aq">brecilingus,<lb/>
precitella,</hi> Schwenck, S. 81.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">Brief</hi><hi rendition="#aq">(brevis),</hi> die Karte, der Nachweis, veraltet, doch erhalten in <hi rendition="#g">Brief<lb/>
von der Schwechat,</hi> der Rau&#x017F;ch (&#x201E;auf der Schwechat&#x201C; i&#x017F;t eine Or###&#x017F;chaft<lb/>
bei Wien, mit einer großen Bierbrauerei; <hi rendition="#g">&#x017F;chwächen,</hi> trinken, &#x017F;teht jedoch<lb/>
in keiner Beziehung zur Benennung die&#x017F;er Brauerei, da &#x017F;chwächen vom hebr.<lb/><hi rendition="#aq">sebach,</hi> opfern, herkommt; &#x017F;. <hi rendition="#g">Schwächen</hi>).</item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">Brot.</hi><hi rendition="#g">Das letzte Brot backen,</hi> zum Tode verurtheilen. <hi rendition="#g">Brodladen,</hi><lb/>
der Mund.</item><lb/>
              <item> <hi rendition="#b">Broges,</hi> <hi rendition="#g">Brauges, &#x017F;. Roges.</hi> </item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">Brooker</hi> (hannov.), der Mann, Kerl, von nd. <hi rendition="#g">Broek,</hi> <hi rendition="#aq">bracca,</hi> die Ho&#x017F;e, al&#x017F;o<lb/>
einer, der Ho&#x017F;en trägt; vgl. bei Hartlieb, <hi rendition="#aq">IV,</hi> 73. 74.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">Bruddeln,</hi> &#x017F;. <hi rendition="#g">ruddeln.</hi></item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">Bruder</hi> (F&#x017F;l&#x017F;pr.), <hi rendition="#aq">membrum virile.</hi> J <hi rendition="#g">muß mein&#x2019; ###Bruadern d&#x2019;Hand<lb/>
geb&#x2019;n, weil er morg&#x2019;n fortra&#x017F;t</hi> (rei&#x017F;t), <hi rendition="#aq">je dois aller pisser.</hi></item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">Brumm,</hi><hi rendition="#g">Brummer, Brummert,</hi> große Fliege, Biene, Wespe, Horniß,<lb/>
Ochs, Stier, &#x017F;tarker rama&#x017F;&#x017F;irter Kerl, überhaupt das Tüchtige, Derbe, Un-<lb/>
ge&#x017F;chlachte. <hi rendition="#g">Brummbajes, Brümmler, Brümmerling,</hi> der Bienen&#x017F;tock.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">Brummen,</hi> in Arre&#x017F;t &#x017F;itzen.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">Brunger</hi> (vom ahd. <hi rendition="#aq">hrinc,</hi> Ring, ringen, ringeln), der Bohrer; <hi rendition="#g">brungern,</hi><lb/>
bohren, mit dem Bohrer umbohren, öffnen.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">Bru&#x017F;tmalbi&#x017F;ch</hi><hi rendition="#aq">(lowasch),</hi> das Wams, die We&#x017F;te, Jacke.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">B###ua</hi> (Bube), der Dietrich, aus einem Nagel gebogen, Sperrhaken; F&#x017F;l&#x017F;pr.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">Buckel</hi> (&#x03B2;&#x03BF;&#x03C5;&#x03BA;&#x03BF;&#x03BB;&#x03B9;&#x03BA;&#x1F78;&#x03C2;), die Kuh; Schinder&#x017F;pr.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#b">Bum,</hi> richtiger <hi rendition="#g">Pum,</hi> Abbreviatur <gap reason="insignificant" unit="chars"/> aus <gap reason="insignificant" unit="chars"/>, <hi rendition="#aq">por,</hi> Stier, <gap reason="insignificant" unit="chars"/>, <hi rendition="#aq">pora,</hi> Kuh,<lb/>
und <gap reason="insignificant" unit="chars"/>, <hi rendition="#aq">medina,</hi> Land, <hi rendition="#g">Poremedine</hi> (das Land der Kühe), die Schweiz.<lb/></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[527/0539] Brennen Bum deres bedeuten würde als Brautgelöbniß; vgl. Schmid, a. a. O., S. 92. Keineswegs iſt der ganze Ausdruck ſpecifiſch judendeutſch. Brennen (nicht ſowol von brennen, urere, wofür ſarfenen, als von beren- nen, insilire, obſchon die verſchiedenen Begriffe durcheinander laufen), an- ſprechen, Geld, Belohnung, einen Theil der Diebsbeute fordern; von Gau- nern gebraucht, welche um einen gelungenen Diebſtahl wiſſen, ohne ſelbſt Theil daran genommen zu haben, und dem Angeſprochenen (Götte. Sandik) mit Entdeckung drohen, oder auch in Bezug auf Bergung der Beute oder Verdeckung des Diebſtahls ſich breit und wichtig mit Dienſtanerbietungen machen. Brandkeſſel, das Anſinnen, der Anſpruch, die Drohung dieſer Art; einen Brandkeſſel anlegen, einen Anſpruch der Art machen. Brand- weinsgeld, die auf dieſe Weiſe erpreßte Abfindungsſumme (vgl. Schib- boles). Brenner (vgl. Gaſt), der in dieſer Weiſe Anſprüche erhebt. Brandfleppe, Brandbrief, das ſchriftliche Anſprechen oder Drohen der Art, aber auch Bettelbrief, worin angegeben wird, daß der Schreiber in einer Feuersbrunſt das Seine verloren habe; vgl. Sarffleppe unter Sarfenen. Brennabi (brenn’ hinab, Fſlſpr.), der Schnaps. Brennen wird in der Fieſelſprache noch gebraucht für: in Arreſt, gefangen ſitzen. Breslauer (Fſlſpr.), der Silberzwanziger, Kopfſtück (Kaſch); ein tüchtiges Glas voll Schnaps, großer, reichlicher Schnaps, magnum membrum virile. Bretzen (Fſlſpr.), Handſchellen, vom ſchwäb. Bratz, Klaue, Pfote, breite, plumpe Hand, Schmid, S. 92; vgl. Bretzel, ahd. prezila, mlt. brecilingus, precitella, Schwenck, S. 81. Brief (brevis), die Karte, der Nachweis, veraltet, doch erhalten in Brief von der Schwechat, der Rauſch („auf der Schwechat“ iſt eine Or###ſchaft bei Wien, mit einer großen Bierbrauerei; ſchwächen, trinken, ſteht jedoch in keiner Beziehung zur Benennung dieſer Brauerei, da ſchwächen vom hebr. sebach, opfern, herkommt; ſ. Schwächen). Brot. Das letzte Brot backen, zum Tode verurtheilen. Brodladen, der Mund. Broges, Brauges, ſ. Roges. Brooker (hannov.), der Mann, Kerl, von nd. Broek, bracca, die Hoſe, alſo einer, der Hoſen trägt; vgl. bei Hartlieb, IV, 73. 74. Bruddeln, ſ. ruddeln. Bruder (Fſlſpr.), membrum virile. J muß mein’ ###Bruadern d’Hand geb’n, weil er morg’n fortraſt (reiſt), je dois aller pisser. Brumm, Brummer, Brummert, große Fliege, Biene, Wespe, Horniß, Ochs, Stier, ſtarker ramaſſirter Kerl, überhaupt das Tüchtige, Derbe, Un- geſchlachte. Brummbajes, Brümmler, Brümmerling, der Bienenſtock. Brummen, in Arreſt ſitzen. Brunger (vom ahd. hrinc, Ring, ringen, ringeln), der Bohrer; brungern, bohren, mit dem Bohrer umbohren, öffnen. Bruſtmalbiſch (lowasch), das Wams, die Weſte, Jacke. B###ua (Bube), der Dietrich, aus einem Nagel gebogen, Sperrhaken; Fſlſpr. Buckel (βουκολικὸς), die Kuh; Schinderſpr. Bum, richtiger Pum, Abbreviatur _ aus _ , por, Stier, _ , pora, Kuh, und _ , medina, Land, Poremedine (das Land der Kühe), die Schweiz.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/539
Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/539>, abgerufen am 24.11.2024.