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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

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SVIBVSQ.
LIBERATA.
xiii Sept.
M D CC IV.

wozu Keyßler commentirend hinzufügt: "Vermuthlich sollen die
Worte oüi, oüi, in der dritten Zeile sowohl auf das Grunzen der
Schweine, als auf das französische Bejahungswort zielen. Die
Bayern werden von ihren Nachbarn öfters wegen ihrer starken
Schweinezucht vexiret, und ist leicht zu glauben, daß die vierte
Zeile auf sie gemünzet, und beyde damals im Bündnisse stehende
Nationen der Franzosen und Bayern zusammengesetzet worden sind."
Ferner: Chasser Mokum, Schweinfurt; Frey Mokum, Frei-
burg; Ganfer Matine, Schwaben, wegen der starken Anhäu-
fung des Diebsgesindels; Glocke Mokum, Basel; Godel Mo-
kum He,
Hamburg (im besondern Vorzug vor der Residenzstadt
Hannover); Hesse Mokumche, Hanau; Jowen Matine,
Rußland (Griechenland); 's Hikels Kühle, Fürth; 's Hikels
Mokum,
Nürnberg; Kirrische Matine, Oesterreich; Knochen
Mokum,
Peine (in mundartiger Verwechselung mit Beine,
Knochen); Knack Mokum, Braunschweig; Löwches Matine,
das Großherzogthum Hessen (von dem Löwen im Wappen); Kraut
Mokum
(mundartig verdorben Grod Mokum), Würzburg (wegen
des starken Gemüsebaues in der Umgegend); Miau (früher auch
Serfes Mokum, französische Stadt), Mainz (auch jüdischdeutsch
Minz); Mokum Bär (Mokum Beiß), Berlin (Bern, Bern-
burg); Mokum Dollet, Dresden; Mokum Kuf, Köln; Mo-
kum Lommet,
Leipzig; Mokum Matine, Augsburg; Mokum
Resch,
Regensburg; Mokum Schin, Stuttgart; Mulstah,
Ulrichstein; Päserche (blaue Matine), Preußen; Planche (Po-
lenche), Polen; Ringels Matine, Würtemberg (in alberner
Verdrehung des Würtem mit Würsten, davon übersetzt Wurst mit
Ringel, Ringeling); Schlehe Matine, Hessen; Stangen Ma-

ULMA
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SVIBVSQ.
LIBERATA.
xiii Sept.
M D CC IV.

wozu Keyßler commentirend hinzufügt: „Vermuthlich ſollen die
Worte oüi, oüi, in der dritten Zeile ſowohl auf das Grunzen der
Schweine, als auf das franzöſiſche Bejahungswort zielen. Die
Bayern werden von ihren Nachbarn öfters wegen ihrer ſtarken
Schweinezucht vexiret, und iſt leicht zu glauben, daß die vierte
Zeile auf ſie gemünzet, und beyde damals im Bündniſſe ſtehende
Nationen der Franzoſen und Bayern zuſammengeſetzet worden ſind.“
Ferner: Chaſſer Mokum, Schweinfurt; Frey Mokum, Frei-
burg; Ganfer Matine, Schwaben, wegen der ſtarken Anhäu-
fung des Diebsgeſindels; Glocke Mokum, Baſel; Godel Mo-
kum He,
Hamburg (im beſondern Vorzug vor der Reſidenzſtadt
Hannover); Heſſe Mokumche, Hanau; Jowen Matine,
Rußland (Griechenland); ’s Hikels Kühle, Fürth; ’s Hikels
Mokum,
Nürnberg; Kirriſche Matine, Oeſterreich; Knochen
Mokum,
Peine (in mundartiger Verwechſelung mit Beine,
Knochen); Knack Mokum, Braunſchweig; Löwches Matine,
das Großherzogthum Heſſen (von dem Löwen im Wappen); Kraut
Mokum
(mundartig verdorben Grod Mokum), Würzburg (wegen
des ſtarken Gemüſebaues in der Umgegend); Miau (früher auch
Serfes Mokum, franzöſiſche Stadt), Mainz (auch jüdiſchdeutſch
Minz); Mokum Bär (Mokum Beiß), Berlin (Bern, Bern-
burg); Mokum Dollet, Dresden; Mokum Kuf, Köln; Mo-
kum Lommet,
Leipzig; Mokum Matine, Augsburg; Mokum
Reſch,
Regensburg; Mokum Schin, Stuttgart; Mulſtah,
Ulrichſtein; Päſerche (blaue Matine), Preußen; Planche (Po-
lenche), Polen; Ringels Matine, Würtemberg (in alberner
Verdrehung des Würtem mit Würſten, davon überſetzt Wurſt mit
Ringel, Ringeling); Schlehe Matine, Heſſen; Stangen Ma-

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[308/0320] ULMA AB OVI OVI SVIBVSQ. LIBERATA. xiii Sept. M D CC IV. wozu Keyßler commentirend hinzufügt: „Vermuthlich ſollen die Worte oüi, oüi, in der dritten Zeile ſowohl auf das Grunzen der Schweine, als auf das franzöſiſche Bejahungswort zielen. Die Bayern werden von ihren Nachbarn öfters wegen ihrer ſtarken Schweinezucht vexiret, und iſt leicht zu glauben, daß die vierte Zeile auf ſie gemünzet, und beyde damals im Bündniſſe ſtehende Nationen der Franzoſen und Bayern zuſammengeſetzet worden ſind.“ Ferner: Chaſſer Mokum, Schweinfurt; Frey Mokum, Frei- burg; Ganfer Matine, Schwaben, wegen der ſtarken Anhäu- fung des Diebsgeſindels; Glocke Mokum, Baſel; Godel Mo- kum He, Hamburg (im beſondern Vorzug vor der Reſidenzſtadt Hannover); Heſſe Mokumche, Hanau; Jowen Matine, Rußland (Griechenland); ’s Hikels Kühle, Fürth; ’s Hikels Mokum, Nürnberg; Kirriſche Matine, Oeſterreich; Knochen Mokum, Peine (in mundartiger Verwechſelung mit Beine, Knochen); Knack Mokum, Braunſchweig; Löwches Matine, das Großherzogthum Heſſen (von dem Löwen im Wappen); Kraut Mokum (mundartig verdorben Grod Mokum), Würzburg (wegen des ſtarken Gemüſebaues in der Umgegend); Miau (früher auch Serfes Mokum, franzöſiſche Stadt), Mainz (auch jüdiſchdeutſch Minz); Mokum Bär (Mokum Beiß), Berlin (Bern, Bern- burg); Mokum Dollet, Dresden; Mokum Kuf, Köln; Mo- kum Lommet, Leipzig; Mokum Matine, Augsburg; Mokum Reſch, Regensburg; Mokum Schin, Stuttgart; Mulſtah, Ulrichſtein; Päſerche (blaue Matine), Preußen; Planche (Po- lenche), Polen; Ringels Matine, Würtemberg (in alberner Verdrehung des Würtem mit Würſten, davon überſetzt Wurſt mit Ringel, Ringeling); Schlehe Matine, Heſſen; Stangen Ma-

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/320>, abgerufen am 24.11.2024.