Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.[Spaltenumbruch]
Deutsch. Schreibdinte schreiben Schreiber, falscher Schreiber, der falsche Pässe etc. macht. Schulmeister Schultheiß schwängern, eine Hure schweigen Schwein schwören - es ist mit mir so weit kommen, daß ich schwören muß sehen, wahrnehmen sehr seyn Rothwelsch. Black. 1) malochen. linker Malocher. Schaller. Klemser. 2) ein Schrazgen einer Nefke pflanzen. sich paussen; tiffer lau, rede nicht, schweig. Grunickel. gabeln, schefuab thun. 3) es ist mir auf ein schefuab kommen. Hiermit zeigen sie an, daß sie bald gewonnen haben und los kommen. raunen. 4) grandig. heegen, wenn die Rede von leb- losen Dingen ist, als: wo heegt das Mees? wo ist das Geld? -- schäffen, wenn die Rede von lebendigen Dingen ist, als: wo schäfft er? wo ist er? 1) Durchaus niederdeutscher Ausdruck für Tinte. 2) Später ist Klemser (wie z. B. bei Grolman) als Krebs aufgefaßt. Jedenfalls ist die Ableitung von Klemme, klemmen. Klemme, Klemm, bedeu- tet im Niederdeutschen die Kraft und den Nachdruck in Worten und Handlungen, z. B.: Wat he segt hett, dat har Klemm; was er gesagt hat, hatte Hand und Fuß, war bündig; vgl. Adelung, II, 1624; Richey, 121. 3) [irrelevantes Material - Zeichen fehlt], schewua, Eid, hier verdruckt schefuab; das b gilt entweder für h in voller correcter Schreibung schefuah, oder die Redensart war als schefue abthun gemeint. 4) [irrelevantes Material - Zeichen fehlt], rooh, sehen (ronen).
[Spaltenumbruch]
Deutſch. Schreibdinte ſchreiben Schreiber, falſcher Schreiber, der falſche Päſſe etc. macht. Schulmeiſter Schultheiß ſchwängern, eine Hure ſchweigen Schwein ſchwören ‒ es iſt mit mir ſo weit kommen, daß ich ſchwören muß ſehen, wahrnehmen ſehr ſeyn Rothwelſch. Black. 1) malochen. linker Malocher. Schaller. Klemſer. 2) ein Schrazgen einer Nefke pflanzen. ſich pauſſen; tiffer lau, rede nicht, ſchweig. Grunickel. gabeln, schefuab thun. 3) es iſt mir auf ein schefuab kommen. Hiermit zeigen ſie an, daß ſie bald gewonnen haben und los kommen. raunen. 4) grandig. heegen, wenn die Rede von leb- loſen Dingen iſt, als: wo heegt das Mees? wo iſt das Geld? — ſchäffen, wenn die Rede von lebendigen Dingen iſt, als: wo ſchäfft er? wo iſt er? 1) Durchaus niederdeutſcher Ausdruck für Tinte. 2) Später iſt Klemſer (wie z. B. bei Grolman) als Krebs aufgefaßt. Jedenfalls iſt die Ableitung von Klemme, klemmen. Klemme, Klemm, bedeu- tet im Niederdeutſchen die Kraft und den Nachdruck in Worten und Handlungen, z. B.: Wat he ſegt hett, dat har Klemm; was er geſagt hat, hatte Hand und Fuß, war bündig; vgl. Adelung, II, 1624; Richey, 121. 3) [irrelevantes Material – Zeichen fehlt], schewua, Eid, hier verdruckt schefuab; das b gilt entweder für h in voller correcter Schreibung schefuah, oder die Redensart war als schefue abthun gemeint. 4) [irrelevantes Material – Zeichen fehlt], rooh, ſehen (ronen).
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Schwein
ſchwören
‒ es iſt mit mir ſo weit
kommen, daß ich ſchwören muß
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ſehr
ſeyn
Rothwelſch.
Black. 1)
malochen.
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ein Schrazgen einer Nefke
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ſich pauſſen; tiffer lau, rede
nicht, ſchweig.
Grunickel.
gabeln, schefuab thun. 3)
es iſt mir auf ein schefuab
kommen.
Hiermit zeigen ſie an, daß ſie
bald gewonnen haben und los
kommen.
raunen. 4)
grandig.
heegen, wenn die Rede von leb-
loſen Dingen iſt, als: wo heegt
das Mees? wo iſt das Geld?
— ſchäffen, wenn die Rede von
lebendigen Dingen iſt, als:
wo ſchäfft er? wo iſt er?
1) Durchaus niederdeutſcher Ausdruck für Tinte.
2) Später iſt Klemſer (wie z. B. bei Grolman) als Krebs aufgefaßt.
Jedenfalls iſt die Ableitung von Klemme, klemmen. Klemme, Klemm, bedeu-
tet im Niederdeutſchen die Kraft und den Nachdruck in Worten und Handlungen,
z. B.: Wat he ſegt hett, dat har Klemm; was er geſagt hat, hatte Hand und
Fuß, war bündig; vgl. Adelung, II, 1624; Richey, 121.
3) _ , schewua, Eid, hier verdruckt schefuab; das b gilt entweder
für h in voller correcter Schreibung schefuah, oder die Redensart war als
schefue abthun gemeint.
4) _ , rooh, ſehen (ronen).
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