Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862.

Bild:
<< vorherige Seite
IX.
Rabbi Hillel's Geduld.
Nach Wagenseil S. 325, aus dem prager Maasebuch.

soll er und gewesen ist Hillel als sein demüthig soll Mensch itlicher Ein Maaseh.
[fremdsprachliches Material]
Maase ein mal ein geschach es Denn gewesen is Schammai als sein zornig bald nit
[fremdsprachliches Material]
ein Der Schilling hundert vier um anander mit gewett hatten die Mannen zwei an
[fremdsprachliches Material]
du daß thun nit kannst du ander der sprach Da machen zornig Hillel wellt
[fremdsprachliches Material]
eben war das Nun Schilling hundert vier um wetten und sollst machen zornig Hillel
[fremdsprachliches Material]
der ging Da Schabbas kegen zwagt eben Hillel sich daß Schabbas Erew einem an
[fremdsprachliches Material] 2) [fremdsprachliches Material] 1) [fremdsprachliches Material]
Thür Hillels vor machen zornig Hillel wollt er gewett hat da der Mann selbig
[fremdsprachliches Material]
sein er thät so hört Hillel das Wie Hillel is wo ruft an klopft und
[fremdsprachliches Material]
willstu was Sohn lieber sagt und antkegen Mann den ging und an bald Mantel
[fremdsprachliches Material]
der sprach Da fragen zu Frag ein hab ich Rabbi lieber Mann der sagt Da
[fremdsprachliches Material]
ich Rabbi lieber er sprach Da hast fragen zu wastu frag Sohn mein Hillel
[fremdsprachliches Material]

Schmerzen übrig. Denn sie (Eliesar's Weib) hatte das ganze Haus mit ande-
rer Leute Geld ernährt, und noch vor ihrem Tode nähete sie Pergament zu-
sammen, um Werke darauf zu schreiben. Aber jetzt ist sie leider todt. So wahr
ein gerechter Richter ewig lebt, muß ich gestehen, daß alle ihre Bemühung nur
war, daß ich und mein Sohn Gottes Wort lernen und lehren sollten. Wehe
mir! wie viel unschuldiges Blut ist da vergossen worden! Jch sah sie in den
letzten Zügen vor meinen Augen liegen. Der Herr hat mir Rache gezeigt, er
möge sich ihrer Seelen erbarmen, sich auch über die Uebergebliebenen, über mei-
nen Sohn und über ganz Jsrael erbarmen. Amen!" Vgl. Blogg, [fremdsprachliches Material]
S. 134 ff.
2) Zwagen, mittelhochd. waschen, reinigen, baden.
1) Rüsttag des Sabbats.
Ave-Lallemant, Gaunerthum. III. 30
IX.
Rabbi Hillel’s Geduld.
Nach Wagenſeil S. 325, aus dem prager Maaſebuch.

ſoll er und geweſen iſt Hillel als ſein demüthig ſoll Menſch itlicher Ein Maaſeh.
[fremdsprachliches Material]
Maaſe ein mal ein geſchach es Denn geweſen is Schammai als ſein zornig bald nit
[fremdsprachliches Material]
ein Der Schilling hundert vier um anander mit gewett hatten die Mannen zwei an
[fremdsprachliches Material]
du daß thun nit kannſt du ander der ſprach Da machen zornig Hillel wellt
[fremdsprachliches Material]
eben war das Nun Schilling hundert vier um wetten und ſollſt machen zornig Hillel
[fremdsprachliches Material]
der ging Da Schabbas kegen zwagt eben Hillel ſich daß Schabbas Erew einem an
[fremdsprachliches Material] 2) [fremdsprachliches Material] 1) [fremdsprachliches Material]
Thür Hillels vor machen zornig Hillel wollt er gewett hat da der Mann ſelbig
[fremdsprachliches Material]
ſein er thät ſo hört Hillel das Wie Hillel is wo ruft an klopft und
[fremdsprachliches Material]
willſtu was Sohn lieber ſagt und antkegen Mann den ging und an bald Mantel
[fremdsprachliches Material]
der ſprach Da fragen zu Frag ein hab ich Rabbi lieber Mann der ſagt Da
[fremdsprachliches Material]
ich Rabbi lieber er ſprach Da haſt fragen zu wastu frag Sohn mein Hillel
[fremdsprachliches Material]

Schmerzen übrig. Denn ſie (Elieſar’s Weib) hatte das ganze Haus mit ande-
rer Leute Geld ernährt, und noch vor ihrem Tode nähete ſie Pergament zu-
ſammen, um Werke darauf zu ſchreiben. Aber jetzt iſt ſie leider todt. So wahr
ein gerechter Richter ewig lebt, muß ich geſtehen, daß alle ihre Bemühung nur
war, daß ich und mein Sohn Gottes Wort lernen und lehren ſollten. Wehe
mir! wie viel unſchuldiges Blut iſt da vergoſſen worden! Jch ſah ſie in den
letzten Zügen vor meinen Augen liegen. Der Herr hat mir Rache gezeigt, er
möge ſich ihrer Seelen erbarmen, ſich auch über die Uebergebliebenen, über mei-
nen Sohn und über ganz Jſrael erbarmen. Amen!“ Vgl. Blogg, [fremdsprachliches Material]
S. 134 ff.
2) Zwagen, mittelhochd. waſchen, reinigen, baden.
1) Rüſttag des Sabbats.
Avé-Lallemant, Gaunerthum. III. 30
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0499" n="465"/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">IX.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Rabbi Hillel&#x2019;s Geduld.<lb/>
Nach Wagen&#x017F;eil S. 325, aus dem prager Maa&#x017F;ebuch.</hi> </head><lb/>
                <p>&#x017F;oll er und gewe&#x017F;en i&#x017F;t Hillel als &#x017F;ein demüthig &#x017F;oll Men&#x017F;ch itlicher Ein Maa&#x017F;eh.<lb/><gap reason="fm"/><lb/>
Maa&#x017F;e ein mal ein ge&#x017F;chach es Denn gewe&#x017F;en is Schammai als &#x017F;ein zornig bald nit<lb/><gap reason="fm"/><lb/>
ein Der Schilling hundert vier um anander mit gewett hatten die Mannen zwei an<lb/><gap reason="fm"/><lb/>
du daß thun nit kann&#x017F;t du ander der &#x017F;prach Da machen zornig Hillel wellt<lb/><gap reason="fm"/><lb/>
eben war das Nun Schilling hundert vier um wetten und &#x017F;oll&#x017F;t machen zornig Hillel<lb/><gap reason="fm"/><lb/>
der ging Da Schabbas kegen zwagt eben Hillel &#x017F;ich daß Schabbas Erew einem an<lb/><gap reason="fm"/> <note place="foot" n="2)">Zwagen, mittelhochd. wa&#x017F;chen, reinigen, baden.</note> <gap reason="fm"/> <note place="foot" n="1)">&#x017F;ttag des Sabbats.</note> <gap reason="fm"/><lb/>
Thür Hillels vor machen zornig Hillel wollt er gewett hat da der Mann &#x017F;elbig<lb/><gap reason="fm"/><lb/>
&#x017F;ein er thät &#x017F;o hört Hillel das Wie Hillel is wo ruft an klopft und<lb/><gap reason="fm"/><lb/>
will&#x017F;tu was Sohn lieber &#x017F;agt und antkegen Mann den ging und an bald Mantel<lb/><gap reason="fm"/><lb/>
der &#x017F;prach Da fragen zu Frag ein hab ich Rabbi lieber Mann der &#x017F;agt Da<lb/><gap reason="fm"/><lb/>
ich Rabbi lieber er &#x017F;prach Da ha&#x017F;t fragen zu wastu frag Sohn mein Hillel<lb/><gap reason="fm"/><lb/><note xml:id="seg2pn_41_2" prev="#seg2pn_41_1" place="foot" n="3)">Schmerzen übrig. Denn &#x017F;ie (Elie&#x017F;ar&#x2019;s Weib) hatte das ganze Haus mit ande-<lb/>
rer Leute Geld ernährt, und noch vor ihrem Tode nähete &#x017F;ie Pergament zu-<lb/>
&#x017F;ammen, um Werke darauf zu &#x017F;chreiben. Aber jetzt i&#x017F;t &#x017F;ie leider todt. So wahr<lb/>
ein gerechter Richter ewig lebt, muß ich ge&#x017F;tehen, daß alle ihre Bemühung nur<lb/>
war, daß ich und mein Sohn Gottes Wort lernen und lehren &#x017F;ollten. Wehe<lb/>
mir! wie viel un&#x017F;chuldiges Blut i&#x017F;t da vergo&#x017F;&#x017F;en worden! Jch &#x017F;ah &#x017F;ie in den<lb/>
letzten Zügen vor meinen Augen liegen. Der Herr hat mir Rache gezeigt, er<lb/>
möge &#x017F;ich ihrer Seelen erbarmen, &#x017F;ich auch über die Uebergebliebenen, über mei-<lb/>
nen Sohn und über ganz J&#x017F;rael erbarmen. Amen!&#x201C; Vgl. Blogg, <gap reason="fm"/><lb/>
S. 134 ff.</note><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Avé-Lallemant,</hi> Gaunerthum. <hi rendition="#aq">III.</hi> 30</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[465/0499] IX. Rabbi Hillel’s Geduld. Nach Wagenſeil S. 325, aus dem prager Maaſebuch. ſoll er und geweſen iſt Hillel als ſein demüthig ſoll Menſch itlicher Ein Maaſeh. _ Maaſe ein mal ein geſchach es Denn geweſen is Schammai als ſein zornig bald nit _ ein Der Schilling hundert vier um anander mit gewett hatten die Mannen zwei an _ du daß thun nit kannſt du ander der ſprach Da machen zornig Hillel wellt _ eben war das Nun Schilling hundert vier um wetten und ſollſt machen zornig Hillel _ der ging Da Schabbas kegen zwagt eben Hillel ſich daß Schabbas Erew einem an _ 2) _ 1) _ Thür Hillels vor machen zornig Hillel wollt er gewett hat da der Mann ſelbig _ ſein er thät ſo hört Hillel das Wie Hillel is wo ruft an klopft und _ willſtu was Sohn lieber ſagt und antkegen Mann den ging und an bald Mantel _ der ſprach Da fragen zu Frag ein hab ich Rabbi lieber Mann der ſagt Da _ ich Rabbi lieber er ſprach Da haſt fragen zu wastu frag Sohn mein Hillel _ 3) 2) Zwagen, mittelhochd. waſchen, reinigen, baden. 1) Rüſttag des Sabbats. 3) Schmerzen übrig. Denn ſie (Elieſar’s Weib) hatte das ganze Haus mit ande- rer Leute Geld ernährt, und noch vor ihrem Tode nähete ſie Pergament zu- ſammen, um Werke darauf zu ſchreiben. Aber jetzt iſt ſie leider todt. So wahr ein gerechter Richter ewig lebt, muß ich geſtehen, daß alle ihre Bemühung nur war, daß ich und mein Sohn Gottes Wort lernen und lehren ſollten. Wehe mir! wie viel unſchuldiges Blut iſt da vergoſſen worden! Jch ſah ſie in den letzten Zügen vor meinen Augen liegen. Der Herr hat mir Rache gezeigt, er möge ſich ihrer Seelen erbarmen, ſich auch über die Uebergebliebenen, über mei- nen Sohn und über ganz Jſrael erbarmen. Amen!“ Vgl. Blogg, _ S. 134 ff. Avé-Lallemant, Gaunerthum. III. 30

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862/499
Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862/499>, abgerufen am 18.05.2024.