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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862.

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daß er ihn bei seiner Flucht vor Absalom schändlich gelästert habe
(2. Sam. 16, 6. 7). Worin diese Lästerung bestand, sagte David
nicht. Die Kabbalisten aber wissen es aus dem Worte [fremdsprachliches Material],
welches hier im Texte (1. Kön. 2, 8) vorkommt, zu deuten. Die-
ses Wort nämlich, sagen sie, enthält die Anfangsbuchstaben von
den Wörtern [fremdsprachliches Material] (Ehebrecher), [fremdsprachliches Material] (Moabiter, da Ruth, das
Weib seines Stammvaters Boas, eine Moabitin gewesen war),
[fremdsprachliches Material] (Mörder), [fremdsprachliches Material] (Tyraun) und [fremdsprachliches Material] (Scheusal), welches
alles Schimeai dem David vorgeworfen haben soll.

Themurah, anagrammische Versetzung, ist von verschiede-
ner Art. 1) Entweder versetzt man die Buchstaben eines Worts
nach beliebiger Willkür, z. B. aus dem Worte [fremdsprachliches Material], Malachi,
wird [fremdsprachliches Material], Michael, u. dgl.; oder man setzt anstatt des ersten
Buchstaben des Alphabets den letzten, anstatt des zweiten den vor-
letzten u. s. w., was [fremdsprachliches Material], ath basch, heißt, und formirt
auf diese Art Wörter daraus, z. B. anstatt [fremdsprachliches Material] [Jerem. 25,
26 2)] [fremdsprachliches Material], anstatt [fremdsprachliches Material] wird [fremdsprachliches Material]; oder man theilt die 22
Buchstaben des Alphabets in zwei gleiche Theile und verwechselt
den ersten Buchstaben [fremdsprachliches Material] mit dem zwölften [fremdsprachliches Material], den zweiten [fremdsprachliches Material] mit
dem dreizehnten [fremdsprachliches Material], welches [fremdsprachliches Material], al bam heißt. So z. B.
wird aus dem Worte [fremdsprachliches Material] (Jes. 7, 6) das Wort [fremdsprachliches Material]. 3)
Oder man setzt anstatt des einen Buchstaben den ihm in der
Ordnung des Alphabets folgenden, z. B. anstatt der Wörter
[fremdsprachliches Material] (5. Mos. 6, 4) [fremdsprachliches Material] 4), wobei

1) Vgl. A. Pfeiffer, "Critica sacra" (1688), S. 207, woselbst die alpha-
betischen Versetzungen aufgeführt sind; auch Th. II, S. 252, wo sich dieselben
Alphabete befinden.
2) Die Stelle ist Th. II, S. 252, Note 1, ausführlich angegeben und
erklärt.
3) Wenn der Prophet Jesaias a. a. O. sagt: "Wir wollen wider Juda
zu Felde ziehen u. s. w. und Tabel's Sohn ([fremdsprachliches Material]) zum König niedersetzen",
so weiß man nicht, wer dieser Sohn Tabel's ist; versetzt man aber die Buch-
staben nach der angeführten Art (al bam), so kommt anstatt Tabel das Wort
Ramla, und dieser Ben Ramla war Pakach, der Sohn Ramalia's, nachmals
König in Jsrael; 2. Kön. 15, 27 fg.
4) Gewöhnlich werden diese Buchstaben auf der Außenseite des Amulets
an den Thürpfosten, [fremdsprachliches Material], Mesusah genannt, geschrieben. Eine so geschriebene

daß er ihn bei ſeiner Flucht vor Abſalom ſchändlich geläſtert habe
(2. Sam. 16, 6. 7). Worin dieſe Läſterung beſtand, ſagte David
nicht. Die Kabbaliſten aber wiſſen es aus dem Worte [fremdsprachliches Material],
welches hier im Texte (1. Kön. 2, 8) vorkommt, zu deuten. Die-
ſes Wort nämlich, ſagen ſie, enthält die Anfangsbuchſtaben von
den Wörtern [fremdsprachliches Material] (Ehebrecher), [fremdsprachliches Material] (Moabiter, da Ruth, das
Weib ſeines Stammvaters Boas, eine Moabitin geweſen war),
[fremdsprachliches Material] (Mörder), [fremdsprachliches Material] (Tyraun) und [fremdsprachliches Material] (Scheuſal), welches
alles Schimeai dem David vorgeworfen haben ſoll.

Themurah, anagrammiſche Verſetzung, iſt von verſchiede-
ner Art. 1) Entweder verſetzt man die Buchſtaben eines Worts
nach beliebiger Willkür, z. B. aus dem Worte [fremdsprachliches Material], Malachi,
wird [fremdsprachliches Material], Michael, u. dgl.; oder man ſetzt anſtatt des erſten
Buchſtaben des Alphabets den letzten, anſtatt des zweiten den vor-
letzten u. ſ. w., was [fremdsprachliches Material], ath basch, heißt, und formirt
auf dieſe Art Wörter daraus, z. B. anſtatt [fremdsprachliches Material] [Jerem. 25,
26 2)] [fremdsprachliches Material], anſtatt [fremdsprachliches Material] wird [fremdsprachliches Material]; oder man theilt die 22
Buchſtaben des Alphabets in zwei gleiche Theile und verwechſelt
den erſten Buchſtaben [fremdsprachliches Material] mit dem zwölften [fremdsprachliches Material], den zweiten [fremdsprachliches Material] mit
dem dreizehnten [fremdsprachliches Material], welches [fremdsprachliches Material], al bam heißt. So z. B.
wird aus dem Worte [fremdsprachliches Material] (Jeſ. 7, 6) das Wort [fremdsprachliches Material]. 3)
Oder man ſetzt anſtatt des einen Buchſtaben den ihm in der
Ordnung des Alphabets folgenden, z. B. anſtatt der Wörter
[fremdsprachliches Material] (5. Moſ. 6, 4) [fremdsprachliches Material] 4), wobei

1) Vgl. A. Pfeiffer, „Critica sacra“ (1688), S. 207, woſelbſt die alpha-
betiſchen Verſetzungen aufgeführt ſind; auch Th. II, S. 252, wo ſich dieſelben
Alphabete befinden.
2) Die Stelle iſt Th. II, S. 252, Note 1, ausführlich angegeben und
erklärt.
3) Wenn der Prophet Jeſaias a. a. O. ſagt: „Wir wollen wider Juda
zu Felde ziehen u. ſ. w. und Tabel’s Sohn ([fremdsprachliches Material]) zum König niederſetzen“,
ſo weiß man nicht, wer dieſer Sohn Tabel’s iſt; verſetzt man aber die Buch-
ſtaben nach der angeführten Art (al bam), ſo kommt anſtatt Tabel das Wort
Ramla, und dieſer Ben Ramla war Pakach, der Sohn Ramalia’s, nachmals
König in Jſrael; 2. Kön. 15, 27 fg.
4) Gewöhnlich werden dieſe Buchſtaben auf der Außenſeite des Amulets
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[394/0428] daß er ihn bei ſeiner Flucht vor Abſalom ſchändlich geläſtert habe (2. Sam. 16, 6. 7). Worin dieſe Läſterung beſtand, ſagte David nicht. Die Kabbaliſten aber wiſſen es aus dem Worte _ , welches hier im Texte (1. Kön. 2, 8) vorkommt, zu deuten. Die- ſes Wort nämlich, ſagen ſie, enthält die Anfangsbuchſtaben von den Wörtern _ (Ehebrecher), _ (Moabiter, da Ruth, das Weib ſeines Stammvaters Boas, eine Moabitin geweſen war), _ (Mörder), _ (Tyraun) und _ (Scheuſal), welches alles Schimeai dem David vorgeworfen haben ſoll. Themurah, anagrammiſche Verſetzung, iſt von verſchiede- ner Art. 1) Entweder verſetzt man die Buchſtaben eines Worts nach beliebiger Willkür, z. B. aus dem Worte _ , Malachi, wird _ , Michael, u. dgl.; oder man ſetzt anſtatt des erſten Buchſtaben des Alphabets den letzten, anſtatt des zweiten den vor- letzten u. ſ. w., was _ , ath basch, heißt, und formirt auf dieſe Art Wörter daraus, z. B. anſtatt _ [Jerem. 25, 26 2)] _ , anſtatt _ wird _ ; oder man theilt die 22 Buchſtaben des Alphabets in zwei gleiche Theile und verwechſelt den erſten Buchſtaben _ mit dem zwölften _ , den zweiten _ mit dem dreizehnten _ , welches _ , al bam heißt. So z. B. wird aus dem Worte _ (Jeſ. 7, 6) das Wort _ . 3) Oder man ſetzt anſtatt des einen Buchſtaben den ihm in der Ordnung des Alphabets folgenden, z. B. anſtatt der Wörter _ (5. Moſ. 6, 4) _ 4), wobei 1) Vgl. A. Pfeiffer, „Critica sacra“ (1688), S. 207, woſelbſt die alpha- betiſchen Verſetzungen aufgeführt ſind; auch Th. II, S. 252, wo ſich dieſelben Alphabete befinden. 2) Die Stelle iſt Th. II, S. 252, Note 1, ausführlich angegeben und erklärt. 3) Wenn der Prophet Jeſaias a. a. O. ſagt: „Wir wollen wider Juda zu Felde ziehen u. ſ. w. und Tabel’s Sohn (_ ) zum König niederſetzen“, ſo weiß man nicht, wer dieſer Sohn Tabel’s iſt; verſetzt man aber die Buch- ſtaben nach der angeführten Art (al bam), ſo kommt anſtatt Tabel das Wort Ramla, und dieſer Ben Ramla war Pakach, der Sohn Ramalia’s, nachmals König in Jſrael; 2. Kön. 15, 27 fg. 4) Gewöhnlich werden dieſe Buchſtaben auf der Außenſeite des Amulets an den Thürpfoſten, _ , Mesusah genannt, geſchrieben. Eine ſo geſchriebene

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862/428>, abgerufen am 25.11.2024.