Taltel,[fremdsprachliches Material - fehlt] (taltal), hin- und herbewegen (davon Plural [fremdsprachliches Material - fehlt] [taltalim], die schwankenden Palmenzweige, z. B. im Hohenliede, 5, 11) allgemeiner Ausdruck für Nachschlüssel. Tal- talmisch ([fremdsprachliches Material - fehlt] [isch], der Mann), der Nachschlüsseldieb, Makke- ner. Taltel-Nekef ([fremdsprachliches Material - fehlt] [nekef], Loch), das Schlüsselloch.
Ein Zeitwort von Taltel gibt es nicht; dafür ist, nach der treffenden Uebersetzung des Taltel mit Drehrum, der Ausdruck: auf Drehrum handeln, mit Nachschlüsseln stehlen; auf Dreh- rum bei Schwarz handeln, mit Nachschlüsseln bei Nachtzeit stehlen. Dem Taltel entspricht das zigeunerische Glitsch, Schlüssel, Riegel; glitschineskero cheachhew, Schlüsselloch, wovon Glit- scher, Nachschlüsseldieb, Glitschen, schließen, mit Nachschlüsseln stehlen.
Echoder, Echeder -- von [fremdsprachliches Material - fehlt] (echod), Eins, der Eine -- ist der am Rohrende statt des Bartes mit einem einfachen Stifte oder Haken versehene Schlüssel, Dietrich; Deutsch-Echeder, auch Aschkenas-Echeder, der Dietrich mit hohlem Rohr; Welsch-Echeder, auch Zarfess-Echeder, der Dietrich mit vollem Rohr zu französischen Schlössern. Je nachdem der Stift in eckigem Winkel nach vorn oder nach hinten gebogen ist, wird er Vorderschieber oder Hinterschieber genannt, mit dem Zusatz Welsch oder Deutsch, je nachdem das Rohr voll oder hohl ist. Ebenso, wenn der Stift in rundem Haken gebogen ist, Hinterbogen, Vorderbogen, Deutsch-Vorderbogen, Welsch-Hinterbogen.
Dalmer und Dalme, allgemeiner Ausdruck für Schlüssel, Nachschlüssel; Dalmerei, das Schloß; Dalmernekef, das Schlüsselloch. Dalme ist weder deutschen noch jüdisch-deutschen Ursprungs, scheint aber doch mit dem hebräischen [fremdsprachliches Material - fehlt] (tolo), hän- gen, oder [fremdsprachliches Material - fehlt] (dolo), oder [fremdsprachliches Material - fehlt] (deless), Thür, zusammenzu- hängen.
Mafteach,[fremdsprachliches Material - fehlt], specifisch hebräischer und jüdisch-deutscher
den orur Haman uboruch Mordchai (den verfluchten Haman vom gebenedei- ten Mardochai) nicht unterscheiden können.
Taltel,[fremdsprachliches Material – fehlt] (taltal), hin- und herbewegen (davon Plural [fremdsprachliches Material – fehlt] [taltalim], die ſchwankenden Palmenzweige, z. B. im Hohenliede, 5, 11) allgemeiner Ausdruck für Nachſchlüſſel. Tal- talmiſch ([fremdsprachliches Material – fehlt] [isch], der Mann), der Nachſchlüſſeldieb, Makke- ner. Taltel-Nekef ([fremdsprachliches Material – fehlt] [nekef], Loch), das Schlüſſelloch.
Ein Zeitwort von Taltel gibt es nicht; dafür iſt, nach der treffenden Ueberſetzung des Taltel mit Drehrum, der Ausdruck: auf Drehrum handeln, mit Nachſchlüſſeln ſtehlen; auf Dreh- rum bei Schwarz handeln, mit Nachſchlüſſeln bei Nachtzeit ſtehlen. Dem Taltel entſpricht das zigeuneriſche Glitsch, Schlüſſel, Riegel; glitschinèskero cheȃchhéw, Schlüſſelloch, wovon Glit- ſcher, Nachſchlüſſeldieb, Glitſchen, ſchließen, mit Nachſchlüſſeln ſtehlen.
Echoder, Echeder — von [fremdsprachliches Material – fehlt] (echod), Eins, der Eine — iſt der am Rohrende ſtatt des Bartes mit einem einfachen Stifte oder Haken verſehene Schlüſſel, Dietrich; Deutſch-Echeder, auch Aſchkenas-Echeder, der Dietrich mit hohlem Rohr; Welſch-Echeder, auch Zarfeſſ-Echeder, der Dietrich mit vollem Rohr zu franzöſiſchen Schlöſſern. Je nachdem der Stift in eckigem Winkel nach vorn oder nach hinten gebogen iſt, wird er Vorderſchieber oder Hinterſchieber genannt, mit dem Zuſatz Welſch oder Deutſch, je nachdem das Rohr voll oder hohl iſt. Ebenſo, wenn der Stift in rundem Haken gebogen iſt, Hinterbogen, Vorderbogen, Deutſch-Vorderbogen, Welſch-Hinterbogen.
Dalmer und Dalme, allgemeiner Ausdruck für Schlüſſel, Nachſchlüſſel; Dalmerei, das Schloß; Dalmernekef, das Schlüſſelloch. Dalme iſt weder deutſchen noch jüdiſch-deutſchen Urſprungs, ſcheint aber doch mit dem hebräiſchen [fremdsprachliches Material – fehlt] (tolo), hän- gen, oder [fremdsprachliches Material – fehlt] (dolo), oder [fremdsprachliches Material – fehlt] (deless), Thür, zuſammenzu- hängen.
Mafteach,[fremdsprachliches Material – fehlt], ſpecifiſch hebräiſcher und jüdiſch-deutſcher
den orur Haman uboruch Mordchai (den verfluchten Haman vom gebenedei- ten Mardochai) nicht unterſcheiden können.
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Taltel, _ (taltal), hin- und herbewegen (davon Plural
_ [taltalim], die ſchwankenden Palmenzweige, z. B. im
Hohenliede, 5, 11) allgemeiner Ausdruck für Nachſchlüſſel. Tal-
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ner. Taltel-Nekef (_ [nekef], Loch), das Schlüſſelloch.
Ein Zeitwort von Taltel gibt es nicht; dafür iſt, nach der
treffenden Ueberſetzung des Taltel mit Drehrum, der Ausdruck:
auf Drehrum handeln, mit Nachſchlüſſeln ſtehlen; auf Dreh-
rum bei Schwarz handeln, mit Nachſchlüſſeln bei Nachtzeit
ſtehlen. Dem Taltel entſpricht das zigeuneriſche Glitsch, Schlüſſel,
Riegel; glitschinèskero cheȃchhéw, Schlüſſelloch, wovon Glit-
ſcher, Nachſchlüſſeldieb, Glitſchen, ſchließen, mit Nachſchlüſſeln
ſtehlen.
Echoder, Echeder — von _ (echod), Eins, der Eine — iſt
der am Rohrende ſtatt des Bartes mit einem einfachen Stifte
oder Haken verſehene Schlüſſel, Dietrich; Deutſch-Echeder,
auch Aſchkenas-Echeder, der Dietrich mit hohlem Rohr;
Welſch-Echeder, auch Zarfeſſ-Echeder, der Dietrich mit
vollem Rohr zu franzöſiſchen Schlöſſern. Je nachdem der Stift
in eckigem Winkel nach vorn oder nach hinten gebogen iſt, wird
er Vorderſchieber oder Hinterſchieber genannt, mit dem
Zuſatz Welſch oder Deutſch, je nachdem das Rohr voll oder
hohl iſt. Ebenſo, wenn der Stift in rundem Haken gebogen
iſt, Hinterbogen, Vorderbogen, Deutſch-Vorderbogen,
Welſch-Hinterbogen.
Dalmer und Dalme, allgemeiner Ausdruck für Schlüſſel,
Nachſchlüſſel; Dalmerei, das Schloß; Dalmernekef, das
Schlüſſelloch. Dalme iſt weder deutſchen noch jüdiſch-deutſchen
Urſprungs, ſcheint aber doch mit dem hebräiſchen _ (tolo), hän-
gen, oder _ (dolo), oder _ (deless), Thür, zuſammenzu-
hängen.
Mafteach, _ , ſpecifiſch hebräiſcher und jüdiſch-deutſcher
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2) den orur Haman uboruch Mordchai (den verfluchten Haman vom gebenedei-
ten Mardochai) nicht unterſcheiden können.
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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 2. Leipzig, 1858, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum02_1858/168>, abgerufen am 16.02.2025.
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